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Wofür stehe ich eigentlich?

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Vor Jahren habe ich in einem kleinen Altenheim gearbeitet. Ich habe dort gepflegt und betreut. Da die Einrichtung noch relativ neu war, gab es keine Stellenbeschreibungen und es war nicht so richtig geklärt, wer wofür zuständig ist.

Ich habe mich darüber geärgert und war traurig. Denn mir war klar: Ich kann gar nicht alles machen, was gut für die Bewohner wäre. Hatte nun die pflegerische Versorgung Vorrang? Oder die Aktivierung und Betreuung?

Dann hatte ich eine Idee: Ich schreibe jetzt mal meine eigene Stellenbeschreibung. Damit gehe ich zur Leitung des Hauses und will geklärt haben, wofür ich genau zuständig bin. Aber auch, wofür nicht.

Beim Schreiben meiner Stellenbeschreibung ist mir dann klargeworden, wofür ich überhaupt stehe. Ich habe gemerkt, dass mir die soziale Betreuung viel mehr am Herzen liegt als die Pflege. Ich habe gemerkt, dass ich in manchen Bereichen etwas ändern kann und es an anderen Stellen klüger ist, sich einfach einzufügen. Und mir ist klargeworden, dass meine Wünsche manchmal von der Wirklichkeit abweichen.

Der Heimleitung habe ich meine Stellenbeschreibung übrigens nie vorgelegt. Aber durch das Nachdenken habe ich gemerkt, dass ich mich in vielen Bereichen anpassen konnte und dass nur für wenige Punkte konkrete Gespräche und Veränderungen notwendig waren. Nun kannte ich meine Grenzen besser und konnte gezielter Hilfe von anderen einholen.

Tipp 13: Schreiben Sie doch einmal bewusst Ihre eigene Stellenbeschreibung.

Gute Fragen können sein: Was können Sie gut? Wofür schlägt Ihr Herz? Was machen Sie nicht so gern? Vielleicht basteln Sie einerseits gern und andererseits machen Sie gern Einzelbesuche. Werden Sie sich bewusst, wofür Sie stehen. Formulieren Sie, was Sie gut können und auch wo Ihre Grenzen sind.

Tipp 14: Beachten Sie dabei die Möglichkeiten, die es in der Einrichtung (nicht) gibt.

Vielleicht gibt es schon drei Bastelrunden, die Kollegen von Ihnen anbieten, und andere Kollegen decken die Einzelbesuche bereits ab.

Tipp 15: Achten Sie darauf, wo Wunsch und Wirklichkeit voneinander abweichen.

Vielleicht können Sie sich weder in einer Bastelgruppe einbringen noch bei Einzelbesuchen. Dann haben Sie aber noch die Möglichkeit, sich zu überlegen, ob Sie das Basteln und die Einzelbetreuung kombinieren können, und setzen dort an, wo Ihren Kollegen in den Bastelrunden zu wenig Zeit für den Einzelnen bleibt. Oder Sie überlegen sich, welchen anderen Bereich Sie in der Einrichtung gut abdecken können.

Kleine Helfer für die Altenpflege: Ich geh nach Hause!

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