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Klöster – Zentren der Bildung und Kultur

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Die mittelalterlichen Klöster, Stifte und Kathedralschulen waren anerkannte Zentren der Kultur. In den Klosterbibliotheken wurde das gesamte Schriftgut der Zeit gesammelt und in den Schreibstuben wurden bedeutende Werke in mühsamer Arbeit abgeschrieben. Dazu gehörten unter anderem die Bibel mit den jeweiligen Kommentaren, liturgische Bücher, Heiligenviten, die Schriften der Kirchenväter sowie wissenschaftliche Traktate und Enzyklopädien.

Auch die Geschichtsschreibung stellte eine wichtige Tätigkeit in den klösterlichen Schreibstuben dar. Von den Klöstern ging eine starke missionarische Kraft aus. Dem hl. Bernhard von Clairvaux (1090–1153), einem der angesehensten geistlichen Autoritäten des Mittelalters, werden zum Beispiel 68 Klostergründungen zugeschrieben.

Eine weitere Aufgabe der Klöster – neben Bildung, Seelsorge und Erziehung – tat sich in der Betreuung von alten, schwachen und kranken Menschen auf. Zu diesem Zweck war den Klöstern normalerweise ein eigenes Hospital oder Armenhaus angegliedert. In vielen Fällen standen auch eigene Kräutergärten und Aderlass-Kammern für die medizinische Versorgung bereit. Nicht selten machten Aussätzige außerhalb der Klostermauern mit einer Rassel klappernd auf ihr Elend aufmerksam und warteten auf Almosen.

Pilgern und Reisenden standen innerhalb der Klosteranlage eigene Gästehäuser zur Verfügung. In der benediktinischen Grundregel stand das Erweisen von Barmherzigkeit gegenüber Kranken und Hilfesuchenden als Ideal und zugleich als wichtigste Pflicht jeglichen Ordenslebens fest. Sie galt sowohl für die medizinische Versorgung von Kranken und Leidenden als auch für alle anderen Formen menschlicher Zuwendung gegenüber Hilfsbedürftigen.

Hildegard von Bingen

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