Читать книгу Tabu Bittere Erfahrungen - Ute Dombrowski - Страница 11

*

Оглавление

In der Nacht zu Silvester wurde es klirrend kalt. Gegen Morgen waren es fast zwanzig Grad unter null. Cora und Michel waren in die Sonne geflogen. Katja und Karim fuhren am Nachmittag zu Daniel und wollten ihm einen guten Rutsch in das neue Jahr wünschen.

Daniel war allein.

„Warst du bei Isabelle zu Weihnachten?“, fragte Katja Daniel beim Kaffeekochen in der Küche.

„Oh ja, wir hatten ein paar schöne Tage. Aber ich wollte nach Weihnachten wieder heimkommen, weil ich eine große Lieferung fertigmachen musste. Isabelle hat den Auftrag in Spanien bald erledigt, dann sehen wir uns wieder öfter. Sie ist eine tolle Frau, ihr werdet euch mögen.“

Karim kam herein und legte den Arm um Katja. Daniel sah ihn überrascht an.

Karim küsste Katja. Daniel schluckte.

Karim setzte sich an den Tisch und zog Katja auf seinen Schoß.

Daniel war blass geworden und fragte: „Seid ihr … ähm … seid ihr beide … seid ihr jetzt zusammen?“

Karim schaute ihn an und nickte. Katja sah sofort den riesigen Schmerz in Daniels Augen und erschrak. Im selben Augenblick spürte sie eine tiefe Liebe zu ihm und es tat unendlich weh, ihn so zu sehen.

Daniel schluckte nochmals, setzte ein unechtes Lächeln auf und sagte betont fröhlich: „Das ist ja super! Ich freue mich so für euch.“

Er schaffte es, um den Tisch herumzugehen und Katja zu drücken, Karim klopfte er auf die Schulter. Dieser hatte Katja und Daniel die ganze Zeit beobachtet. Die Liebe zwischen den beiden war fast greifbar. Er wusste, dass seine besten Freunde sich immer noch liebten. Plötzlich ahnte er, was an der Sache mit Isabelle nicht stimmte, aber er schob seine Gedanken zur Seite und wechselte schnell das Thema.

„Wie wirst du den Jahreswechsel begehen? Bekommst du Besuch?“

„Nein, ich bin alleine. Wollt ihr nicht bei mir bleiben? Wir könnten uns etwas zu essen bestellen und ihr könntet im Gästezimmer übernachten.“

Katja war immer noch flau im Magen. Wie sollte sie denn mit Karim … hier im Haus … mit Daniel unter einem Dach?

Ehe sie ablehnen konnte, sagte Karim: „Klar können wir bleiben. Dann bist du nicht so einsam.“

Er hatte vor, Daniel noch ein bisschen über Isabelle auszuspionieren und wenn er genug wusste, würde er noch einmal alleine herkommen und ihn zur Rede stellen. Der Gedanke, der ihm gekommen war, war absurd, und genau darum war er sich sicher, dass er recht hatte. Er würde jetzt aber erstmal Daniel mit seiner Nähe zu Katja noch mehr verwirren.

Sie bestellten Pizza. Damit ließen sie sich vor dem Kamin auf großen Kissen nieder, die Daniel im ganzen Haus zusammengesammelt hatte. Karim hielt Katja im Arm, Daniel saß ihnen gegenüber. Seine Blicke sprachen Bände. Später ging Daniel in den Weinkeller, um noch eine Flasche Sekt zu holen und Katja entschuldigte sich kurz, um ins Bad zu verschwinden.

Karim nutzte den Moment und griff nach Daniels Handy, das neben dem großen Kissen lag. Er blätterte durch die Kontakte und fand niemanden mit dem Namen Isabelle. Es gab auch keine Anrufe von Isabelle. Er suchte nach Nachrichten und Bildern. Nichts. Er hatte recht: Diese Isabelle war frei erfunden!

Karim war völlig verwirrt. Warum das alles? Wozu erfand sein Freund eine Frau und trennte sich von der Liebe seines Lebens?

Als er Geräusche hörte, legte er das Handy schnell wieder an seinen Platz. In seinem Kopf war Chaos. Anscheinend war Daniel verrückt geworden. Sie stießen um Mitternacht an. Daniel küsste Katja auf die Wange, Karim und sie knutschten heftig. Beim Wegräumen der Gläser in der Küche strich Daniel Katja zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Diese kleine Geste brachte sie fast um den Verstand. Gut, dass Karim gerade die Flaschen hinausbrachte.

Eine Stunde später gingen sie schlafen. In dieser Nacht hatte Katja im Haus ihres Ehemannes keinen Sex mit dessen bestem Freund. Karim wagte es auch nur, sie zu küssen, denn er spürte ihre Blockade.

„Schlaf schön, meine Süße“, sagte er leise.

Katja weinte sich unbemerkt in den Schlaf.


Tabu Bittere Erfahrungen

Подняться наверх