Читать книгу Tabu Keine Küsse in der Nacht - Ute Dombrowski - Страница 13

*

Оглавление

Am ersten November rief Christian an. Katja war erschrocken. Sie telefonierte regelmäßig mit Benjamin und jetzt am Abend war ihre Zeit, darum achtete sie nicht auf ihr Display.

„Hallo“, sagte Christian sanft. „Ich bin es. Ich wollte nur mal deine Stimme hören und dich fragen, wie es dir und Nelly geht.“

Katja hatte die Luft angehalten. Nun atmete sie aus.

„Oh, ich dachte, das ist Benjamin. Hallo, Christian. Ich wundere mich gerade, dass du den Nerv hast, mich anzurufen.“

„Ich weiß, ich habe mich blöd verhalten. Es tut mir leid, aber das war alles zu viel. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass Luise so mit dir redet.“

„Ja, du hast recht“, sagte Katja und hätte ihm am liebsten alles gesagt.

Aber es kam nur heraus: „Ja, es war böse und gemein und nicht in Ordnung, dass du zugelassen hast, dass deine Mutter mich niedermacht. Nelly war ganz verstört.“

„Ich kann nur sagen, dass es mit leid tut, aber ich kann es nicht rückgängig machen. Man kann so viel nicht mehr rückgängig machen.“

Katja schnaufte, das hatte gesessen. Der Seitensprung mit Benjamin würde immer zwischen ihnen stehen, auch wenn Christian Benjamin verziehen hatte. Bei ihr war das wohl nicht so einfach. Sie war traurig, enttäuscht und sauer. Christian wollte aber noch etwas anderes sagen.

„Ich wollte dich fragen, ob ich mitkommen darf, wenn Benjamin zu Weihnachten zu dir kommt. Ich würde Nelly gerne sehen, wenn du nichts dagegen hast.“

Katja war voller Sehnsucht, verzweifelt wischte sie die Träne aus dem Augenwinkel, holte dann tief Luft und tat so, als müsste sie darüber nachdenken.

„Ja, ist gut. Ihr könntet die kleine Ferienwohnung am Park nehmen. Soll ich mal fragen, ob sie frei ist?“

Sie war stolz auf sich. Es hatte ernsthaft und neu­tral geklungen, obwohl sie sich alles andere als sicher fühlte.

„Gerne. Ich freue mich.“

Auch Christian hätte Katja am liebsten von seinen Gefühlen zu ihr erzählt. Im Herzen hatte er ihr längst verziehen. Sein Verstand ließ ihn Abstand halten. Er war hin und her gerissen. Sie gehörten zusammen, aber er wollte jetzt nicht einknicken.

Sie redeten noch über die Neuigkeiten aus der Schule, dann legten sie auf. Christian hielt das Telefon in der Hand.

„Ich liebe dich“, sagte er leise.


Tabu Keine Küsse in der Nacht

Подняться наверх