Читать книгу Tabu Keine Küsse in der Nacht - Ute Dombrowski - Страница 16

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Katja und Nelly durften nicht ins Kinderzimmer. Benjamin hatte verschwörerisch gelächelt und die beiden in die Küche geschoben. Die Männer trugen eine große Kiste in Nellys Zimmer. Dort hörte Katja sie schrauben und klopfen. Nelly wartete gebannt und schaute mit großen Augen nach oben.

„Papa macht aua?“

„Nein, Papa und Christian bauen etwas zusammen, was der Weihnachtsmann gebracht hat?“

„Ane?“

Kaja lachte schallend.

„Arne ist nicht der Weihnachtsmann. Der Weihnachtsmann kommt im Winter und bringt den braven Kindern Geschenke. Bist du ein braves Mädchen?“

Nelly nickte heftig. Sie schmiegte sich an Katja. Endlich durften sie zuerst ins Wohnzimmer kommen. Dort stand noch eine große Schachtel mit einer roten Schleife drum.

Nelly ging neugierig näher.

„Meins?“, fragte sie.

Benjamin küsste sie und antwortete: „Das hat der Weihnachtsmann bei Christian und mir abgegeben. Es gibt ein Geschenk oben, aber du darfst jetzt das hier öffnen.“

Nelly zog an dem roten Band, bis es den Karton freigab, dann riss sie das bunte Papier mit den Sternen ab. Sie machte die Kiste auf und griff hinein. Drinnen befanden sich ganz viele Bauernhoftiere. Sie fand den Hofhund und küsste ihn zärtlich.

„Papa! Der Benni!“

„Ja, genau, der Benni, der passt auf die anderen Tiere auf. Was hast du noch?“

Es kamen Kühe, Pferde, Hühner, ein Hahn, Enten und eine Katzenfamilie zum Vorschein. Am Ende holte Nelly zwei rosa Schweine und drei kleine Ferkel heraus. Sie hatte alle Tiere auf der Tischkante aufgebaut und strahlte.

„Christian nimmt die Tiere mit und wir gehen mal hoch und schauen, wo die alle wohnen können.“

Benjamin trug Nelly die Treppe hinauf in ihr Zimmer und Katja hörte ihr lautes Jubeln. Sie folgte den Männern und sah einen wunderschönen Bauernhof mit einem Stall, einer Hundehütte und einem Wohnhaus. Alles war auf einer großen Holzplatte befestigt, die grün gestrichen war.

Christian legte die Tiere dazu und Nelly baute alle auf. Den Benni legte sie in die Hundehütte.

„Benni heia.“

Die anderen Tiere kamen in den Stall. Katja stand an der Tür und hatte Tränen der Rührung in den Augen. Benjamin legte einen Arm um sie und lächelte.

„Christian hat den Bauernhof gebaut, die Tiere sind von mir.“

„Ihr seid unschlagbar. Seht doch mal, wie glücklich Nelly ist. Das ist das schönste Geschenk. Danke.“

Sie saßen noch ein bisschen zusammen und schauten Nelly beim Spielen zu. Das kleine Mädchen war völlig vertieft in den neuen Bauernhof. Benjamin hatte sich auf den Teppich gesetzt und Katja mit hinuntergezogen. Christian saß ihnen gegenüber. Katja wagte es nicht, ihn anzusehen, denn sein Blick war voller Trauer.

Später gingen sie ins Wohnzimmer, wo Nelly weitere Geschenke auspacken konnte. Als sie vor Müdigkeit die Augen nicht mehr offenhalten konnte, trug Benjamin sie ins Bettchen und musste den Hund Benni neben ihr Kopfkissen legen. Christian saß schweigend bei Katja. Sie stand auf und ging zu ihm. Als sie eine Hand auf seine Schulter legte, griff er danach, aber dann schob er sie weg.

Am Abend des zweiten Feiertages verabschiedeten sich Benjamin und Christian von Nelly.

„So, meine Süße, dann schlaf schön. Papa und Christian fahren jetzt heim zum richtigen Benni, der wartet schon. Zu deinem Geburtstag sehen wir uns wieder. Da kommst du mit der Mama zu mir.“

Nelly gähnte herzhaft und schmiegte sich an Benjamin, der sie dann an Christian weiterreichte. Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste seine Wange. In diesem Moment sah Christian einfach nur unendlich glücklich aus, Katja seufzte.

„Fahrt vorsichtig und meldet euch, wenn ihr angekommen seid, ich komme Ende März.“

Sie umarmte Benjamin und sah dann Christian an. Er stellte Nelly auf den Boden, die sofort wieder zu ihren Tieren lief. Benjamin war schon zum Auto gegangen. Katja wusste nicht, was sie tun sollte und hielt Christian die Hand hin.

Er zog sie einfach an sich und hielt sie fest im Arm. Danach küsste er ihre Lippen und drückte ihr eine kleine Schachtel in die Hand.

„Frohe Weihnachten. Bis bald.“

Seine Augen sprachen Bände. Katja küsste ihn auch noch einmal und hatte Tränen in den Augen. Sie blieb an der Tür stehen, das kleine Geschenk fest in ihren Fingern. Bald darauf war das Auto aus ihrem Blickfeld verschwunden.

Katja ging ins Haus und setzte sich auf die Couch. Sie öffnete die Schachtel und hielt eine dünne, silberne Kette in der Hand. Ein kleines Herz aus demselben Material pendelte hin und her. Weinend legte Katja die Kette um den Hals und fragte sich, ob sie nicht doch wieder alles gutmachen konnte. Später ging sie in ihr Schlafzimmer, um die Sachen für ihren Besuch bei Marie zu packen.


Tabu Keine Küsse in der Nacht

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