Читать книгу Tabu Keine Küsse in der Nacht - Ute Dombrowski - Страница 7
*
Оглавление„Ich kann doch nicht mit ihm unter einem Dach wohnen!“
Katja hatte Cora angerufen, die war immer sehr streng und Katja legte auf ihren Rat großen Wert.
„Tja, es sieht schon ein wenig komisch aus, aber schau mal, er tut so viel für Nelly. Also sieh es dir doch einmal an und dann kannst du immer noch in ein Hotel gehen.“
„Gut“, entgegnete Katja, „ich gucke es mir an. Er wird sicher sowieso den ganzen Tag im Weinberg sein, es ist schließlich Lese. Wir spielen mit Benni, gehen viel spazieren und halten in der Vinothek die Stellung.“
„Christian wird auch dort sein …“
„Das ist mir egal“, unterbrach Katja Cora.
„Ja, klar. Du redest mit mir, deiner Freundin, die dich in- und auswendig kennt. Also erzähle nicht so einen Mist.“
Katja wusste, dass sie Cora nicht belügen konnte. Also gab sie zu, dass sie jeden Tag an Christian dachte.
„Er wäre so gern Nellys Vater gewesen. Ich glaube, nachdem ich ihn betrogen habe, war das noch viel schlimmer für ihn. Er hat Nellys Herz gewonnen und sie nun wieder verloren. Benjamin hat mir erzählt, wie mies es ihm geht. Er tut mir so leid.“
„Du liebst ihn noch sehr, oder?“
Katja schniefte und sagte: „Ja, aber es ist zu spät. Es ist alles kaputt.“
Cora seufzte und dachte: Wie schade, es hätte doch wieder gut werden können.
Sie legten auf und Cora versprach, am Samstag zu kommen. Da könnten sie sich wieder einmal ein schönes Wochenende machen. Katja nahm Nelly und setzte sie in den Wagen, um mit ihr zum kleinen Lebensmittelladen in den Ort zu fahren. Gerade wollte sie dort nach der Klinke greifen, da wurde die schwere Tür mit Schwung geöffnet. Um ein Haar hätte sie den Buggy getroffen.
„He, können Sie nicht ein bisschen aufpassen! Sie hätten uns beinahe umgeworfen.“
„Oh, Entschuldigung!“, rief eine Stimme, die ihr bekannt vorkam.
Sie schaute in die Augen des Mannes vom Eiscafé in Steckelsdorf.
„Ach, meine kleine Freundin. Hören Sie, es tut mir leid und es ist ja nichts passiert. Frieden?“
Er streckte Katja seine Hand hin. Sie starrte sie an, ließ ihn einfach stehen und verschwand eilig im Laden. So eine Zicke, dachte der großgewachsene, schlanke Mann und stieg in sein Auto.
Katja hatte drinnen den Vorfall schon wieder vergessen. Nelly war der Liebling der Verkäuferin an der Bäcker-Theke. Sie grinste und winkte der netten Frau fröhlich zu. Die Verkäuferin nahm einen Schokoladenkeks und kam hinter der Theke hervor.
„Da ist ja meine kleine Prinzessin Nelly. Hallo, meine Süße. Guten Tag, Frau Hardeg. Also ich kann Ihnen nur immer wieder sagen, dass Nelly ein Sonnenschein ist. Ich mag die kleine Maus sehr.“
Nelly krähte fröhlich: „Keks haben.“
Sie streckte die Hand aus und lächelte unwiderstehlich. Nelly bedankte sich mit einer Kusshand und knabberte genüsslich am Gebäck. Katja kaufte Brot und zwei Stück Butterkuchen zum Kaffee bei Kirsten. Danach verabschiedeten sie sich. Ein bisschen Obst packte Katja unten in den Wagen und so schob sie Nelly zu Kirstens Haus.
Vor der Tür stand das Auto, das auch schon vor dem Dorfladen geparkt hatte. Bevor Katja klingeln konnte, öffnete sich die Tür und der Mann, der sie eben vor dem Laden beinahe umgeworfen hatte, kam mit Frank-Peter heraus.
„Ach nein, bitte nicht schon wieder Sie!“, rief Katja entsetzt.
Frank-Peter schaute zwischen Katja und dem lachenden jungen Mann hin und her, Kirsten trat zu ihnen.
„Ihr kennt euch?“
„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, der Kerl verfolgt uns. Er taucht ständig da auf, wo wir sind. Erst beim Eis essen, dann im Laden. Und nein, wir kennen uns nicht.“
Der Mann hatte die dunklen Augenbrauen hochgezogen und in seinem Mundwinkel saß ein spöttisches Grinsen.
Er sagte streng: „Das müssen wir sofort ändern. Ich bin Arne Beltings, sechsunddreißig Jahre alt, ledig, keine Kinder, Polizeibeamter und ich ziehe gerade in das Haus rechts hinter der Apotheke. Wir sind also um die Ecke Nachbarn. Jetzt dürfen Sie mir die Hand geben. Sie können sie aber auch gerne wieder ignorieren.“
Er schaute sie auffordernd an. Katja griff schnell nach der warmen, großen, weichen Hand und schüttelte sie.
„Ich bin Katja Hardeg und wohne auf der linken Seite der Apotheke. Das ist Nelly, meine Tochter. Kirsten und Frank-Peter sind meine Freunde.“
Arne kniete sich zu Nelly, die ungeduldig im Wagen saß.
„Nelly, so ein schöner Name. Dann sind wir ja bald Nachbarn. Ich muss jetzt los. Herr Stahnowski, wir sehen uns am Dienstag. Ich bin froh, dass Sie mir helfen.“
Er erhob sich, gab allen die Hand und lief die Treppe hinunter.
Nelly winkte ihm fröhlich hinterher und brabbelte: „Ane …“
Na super, dachte Katja, jetzt sagt sie schon den Namen von dem Kerl. Frank-Peter ging um das Haus herum in die Garage, Katja und Nelly folgten Kirsten in die Sonnenblumen-Küche.
„Das ist doch mal ein netter Nachbar, den du da bekommst und ein junger, schöner Mann noch dazu.“
„Das ist mir vollkommen egal, ob der mein Nachbar wird oder sonstwer. Ich will meine Ruhe haben und habe kein Interesse an irgendwelchen Nachbarn. Nie wieder Männer in meinem Leben! Das habe ich mir geschworen. Man sieht doch, was dabei herauskommt.“
Kirsten sagte lachend: „Ja, das sieht man, sitzt ja vor mir. In einem hat er recht: ein schöner Name.“