Читать книгу Tabu Keine Küsse in der Nacht - Ute Dombrowski - Страница 5
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ОглавлениеBenjamin fuhr am Abend zu Christian. Er klingelte, aber niemand öffnete die Tür, danach wartete er eine halbe Stunde im Auto, doch Christian tauchte nicht auf. Hofhund Benni schlief ausgestreckt auf der Rückbank. Benjamin nahm sein Handy und wählte die Nummer seines Freundes. Niemand ging dran. Er machte sich Sorgen. Wieder im Weingut aß er eine Scheibe Brot und setzte sich mit Benni und einem Glas Wein unter die Kastanie.
Als es dunkel war, wollte Benjamin schlafen gehen, da sah er eine Gestalt um die Hausecke kommen. Benni hob den Kopf, legte sich aber sofort wieder bequem hin. Es war Christian. Wortlos setzt er sich zu Benjamin auf die Bank, der gab ihm sein Glas und legte eine Hand auf seinen Arm.
„Ich habe so gehofft, dass du Nellys Papa bist, aber nun ist es alles ganz anders. Bruder, wie geht es dir damit?“
Christian stürzte den Wein auf einen Zug herunter.
„Es geht mir beschissen. Ich fühle mich leer und kaputt. Was soll’s. Es ist nicht zu ändern. Glückwunsch. Wie geht ihr beide damit um?“
„Christian, sie liebt dich und du liebst sie. Warum verzeihst du ihr nicht und nimmst sie in den Arm.“
„Ich liebe sie, da hast du recht. Aber es ist besser, wenn wir uns nicht mehr sehen. Sie will mich doch gar nicht mehr und nun habt ihr ein gemeinsames Kind. Ich bin total am Ende. Wenn ich die Kleine nur ab und zu mal sehen könnte …“
Christians Blick war voller Liebe und Schmerz. Er hatte nicht nur Katja, sondern auch seine zweite Liebe Nelly verloren. Benni spürte anscheinend sein Leid und legte den Kopf auf Christians Schoß. Der kraulte ihm in Gedanken versunken die Locken am Hals.
„Natürlich kannst du sie sehen“, sagte Benjamin. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass Katja in der Ferienzeit immer zu mir kommt. Da bist du dann auch dabei. Versprochen.“
„Es ist so … unfassbar traurig. Ich wollte wohl zu sehr der Vater sein.“
„Muss ich mir Sorgen machen? Schaffst du das?“
Christian zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht, wie es für ihn weitergehen sollte. Schwerfällig erhob er sich, verabschiedete sich von Benjamin und Benni und verschwand mit hängenden Schultern in der Dunkelheit.
Daheim saß er in seinem leeren Haus. Er hätte alles gegeben, um hier ein fröhliches Kinderlachen zu hören, jetzt war er allein.
Er schlief in dieser Nacht schlecht.