Читать книгу Berliner Polizei von 1945 bis zur Gegenwart - v.-Hinckeldey-Stiftung - Страница 32
Mehr Stellen für die Polizei
ОглавлениеDer Eisenbahnerstreik vom 9. April bis 12. Juli 1949, aber auch die zahlreichen Großveranstaltungen und Kundgebungen machten es erforderlich, immer häufiger starke Polizeikräfte zur Wahrnehmung des Aufsichtsdienstes heranzuziehen. Es zeigte sich immer deutlicher, daß die Polizei den vielfältigen Aufgaben ohne Geschlossene Einheiten auf die Dauer nicht gewachsen sein könnte. Die Bezirkswachen Kreuzberg, Steglitz, Charlottenburg und Wedding/Reinickendorf waren personell viel zu schwach besetzt. Eine Verstärkung durch Revierkräfte kam im Hinblick auf die geringen Sollstärken nicht in Betracht. Es war einfach nicht tragbar, den Straßenaufsichtsdienst durch eine häufige Herausnahme von Kräften, die Sonderaufgaben erfüllten, so weit zu schwächen, daß die ihm übertragenen Obliegenheiten zwangsläufig vernachlässigt werden mußten. Hinzu kam, daß die von Fall zu Fall neu zusammengestellten Einheiten naturgemäß nicht die für einen geschlossenen Einsatz erforderlichen Erfahrungen besitzen konnten.
Diese Gesichtspunkte und die sich immer mehr zuspitzenden politischen Verhältnisse, vor allem aber das von den kommunistischen Machthabern mit großem Propagandaaufwand für die Zeit vom 26. bis 31. Mai 1950 angekündigte »Große Deutschlandtreffen der FDJ« in Ost-Berlin veranlaßten die Alliierte Kommandantur im März 1950, der Schutzpolizei 2000 neue Stellen zu bewilligen.
Am 15. März 1950 begann die Einstellung für die neu zu bildenden Einsatzkommandos, für die sich viele geeignete Bewerber im Alter zwischen 18 und 36 Jahren meldeten.
Überwiegend handelte es sich bei den Bewerbern um ehemalige Wehrmachtsangehörige. Doch eine Reihe jüngerer Polizeibeamter fand ebenfalls Berücksichtigung.
Die Bezirkswachen wurden auf- gelöst, und bei den zwölf Polizeiinspektionen wurde je ein Einsatzkommando – zunächst kurzfristig Einsatzabteilung genannt – errichtet, das aus drei Zügen bestand. Die Präsidialbereitschaft erhielt ebenfalls die Bezeichnung »Einsatzkommando« und unterstand wie bisher unmittelbar dem Kommando der Schutzpolizei als Kommandoreserve. Die Angehörigen der Bezirkswachen wurden den neu geschaffenen Einsatzkommandos zugeteilt.