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15 »Oder ein schönes kühles Glas Sangria …«

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Helen Eichborn

»Es gefällt mir nicht, dass du diese drei Typen so sehr provoziert hast«, sagte Helen leise.

Wir lagen auf der Couch im Wohnzimmer und ich streichelte ihren Bauch. Ab und zu spürte ich die Tritte meiner Tochter. Ich hoffte, dass es kein schlechtes Zeichen war, dass sie jetzt schon nach mir trat.

»Was hätte ich denn sonst tun sollen? Die Verträge hätte ich so oder so aussetzen müssen. Unabhängig davon, dass sie höchstwahrscheinlich zu den Verschwören gehören. Also bin ich ich selbst geblieben und habe ein bisschen auf den Busch geklopft.«

»Das verstehe ich ja. Aber was, wenn sie jetzt entscheiden, dass du ihnen im Weg bist? Was, wenn sie Schritte einleiten, um dich zu beseitigen?«

Ich hob den Kopf. »Du meinst, sie könnten so weit gehen, und mich ausschalten?«

»Natürlich. Du gehst doch davon aus, dass dieser Dornberger …«

»Dorneburg«, korrigierte ich sie. »Dornberger ist ein Schnaps.«

Helen stöhnte. »Gott, was würde ich für ein Glas Rotwein geben … oder einen winzigen Schluck Sekt …«

»Wir waren gerade bei der Möglichkeit, dass man mich umbringen könnte …«, erinnerte ich sie.

Helen trank, seit sie wusste, dass sie schwanger war, keinen Tropfen Alkohol mehr.

»Ach ja, entschuldige. Also, dieser Dorneburg weiß, dass du mit Wittgenstein zusammen warst, bevor er getötet wurde. Also liegt der Verdacht nahe, dass du etwas erfahren hast. Nicht genug, um Dorneburg und seine zwei Kollegen festzunehmen, aber vielleicht genug, um sie alle zu verdächtigen. Und jetzt hast du zu deinem ersten Schlag ausgeholt, indem du ihnen ihre lukrativen Aufträge weggenommen hast. Also wenn ich Dorneburg wäre, würde ich in dir eine echte Bedrohung sehen und zu entsprechenden Mitteln greifen.«

»Du meinst also …«

»Oder ein schönes kühles Glas Sangria … so mit Orangenscheiben im Glas …«

»Helen.«

»Ja?«

»Bleib beim Thema.«

Sie sah mich unschuldig an. »Was hab ich denn gemacht?«

Meine Tochter trat mich wieder.

»Hast du das auch gespürt?«, wollte ich von Helen wissen.

Sie lächelte dieses typische Lächeln einer werdenden Mutter. Es war warm und weich. »Natürlich“, sagte sie.

»Was also soll ich tun?«

»Lass sie doch treten. Das macht doch nichts.«

»Ich meinte, wegen des geplanten Anschlages auf mich.«

»Ach so. Sprich doch mit Hagedorn. Lass ihn einen Plan entwerfen, dich zu töten. Und dann entwickelt ihr einen Gegenplan.«

Ich tätschelte Helens Bauch und nickte langsam.

Das war eine gute Idee.

»Ich hoffe, die Kleine bekommt nicht mit, über was wir hier reden«, sagte ich plötzlich erschrocken.

Helen schüttelte den Kopf. »Nein, das tut sie nicht. Sie bekommt aber mit, wenn schlechte Stimmung herrscht.« Sie erhob sich leicht. »Stell dir vor, sie spüren sogar jetzt schon, ob sie willkommen sind, oder nicht. Irre, oder?«

Ich legte meinen Kopf auf Helens Bauch. »Wir freuen uns auf dich, meine Kleine. Sehr sogar.«

Die Antwort bestand aus einem kräftigen Tritt.

Caldera

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