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20 »Ich denke, er ist der Mann, den du suchst.«

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Ahmad Al Rahman

Mohammad Alawi war zutiefst beunruhigt. Obwohl die Schlussfolgerungen des Detektivs Ollson recht bizarr geklungen hatten, überprüfte Alawi nach seine Rückkehr dessen Vermutungen. Zu seiner großen Überraschung musste Alawi feststellen, dass das, was Ollson vermutete, durchaus zutreffen konnte.

Internationale Experten hatten schon vor Jahren damit begonnen, das Phänomen zu untersuchen, und einige von ihnen kamen zu dem Schluss, dass ein solches Ereignis zwar unwahrscheinlich, aber dennoch möglich wäre. Allein diese Tatsache war besorgniserregend. Denn die Experten sprachen ausnahmslos von einem natürlichen Auslöser für die Katastrophe. Niemand hatte es bislang in Erwägung gezogen, dass es unter Zuhilfenahme von Sprengstoff künstlich herbeigeführt werden könnte. So, wie niemand je auf den Gedanken gekommen war, Passagierflugzeuge als fliegende Bomben zu benutzen. Erst als es dann tatsächlich geschehen war, hatte man Maßnahmen getroffen, um das für die Zukunft zu verhindern. Da waren aber schon über dreitausend Menschen getötet worden.

Als Nächstes musste Alawi überprüfen, ob dieses Ereignis überhaupt durch Menschenhand ausgelöst werden konnte. Auch hier lautete die Antwort Ja. Allerdings war dafür eine gigantische Menge Sprengstoff nötig. Am besten nicht irgendeiner, sondern der stärkste verfügbare.

Alawi beauftragte seine besten Hacker damit, Antworten auf die nun folgenden Fragen zu finden. Die erste lautete, welche Art von Sprengstoff eine Detonation herbeiführen könnte, die den gewünschten Effekt haben würde. Sie fanden heraus, dass dies auf Hexanitroisowurtzitan zutraf. Jedoch war ein aufwendiger und äußerst komplizierter chemischer Prozess erforderlich, um diesen Sprengstoff herzustellen. Die nun folgende Frage war entscheidend: Hatte jemand in den letzten Monaten größere Mengen von den erforderlichen Substanzen gekauft, die notwendig waren, um diesen höchst effektiven Sprengstoff herzustellen?

Das Ergebnis dieser Recherche war zunächst ernüchternd, denn es gab nicht eine einzige Person, die große Mengen erworben hatte. Aber dann stellten die Hacker fest, dass viele kleinere Bestellungen der Substanzen bei unterschiedlichen Lieferanten an ein und dieselbe Adresse versandt worden waren. Und diese Adresse befand sich auf genau der Insel, auf der das Ereignis stattfinden sollte.

Für Alawi schloss sich hier der Kreis.

Jetzt war er sich sicher, dass Moslehi einen Anschlag plante, den die Welt noch nicht gesehen hatte. Der alles bislang Dagewesene in den Schatten stellen würde.

Millionen Menschen würden ihr Leben verlieren. Und das auf zwei Kontinenten.

Im Stillen musste er Moslehi für die Kühnheit seines Vorhabens bewundern. Aber er würde diesen Anschlag verhindern. Mittlerweile war es Alawi egal, ob seine Vorgesetzten ihm dafür grünes Licht gaben oder nicht. Ihm war nur allzu bewusst, dass das, was er herausgefunden hatte, mehr als unwahrscheinlich klang. Seine Vorgesetzten würden das mit Sicherheit genauso sehen. Aber für ihn sprachen die Indizien eine eindeutige Sprache. Und wenn es wirklich schlimm laufen sollte, würden alle Finger auf den Iran zeigen. Zu Unrecht. Aber wer würde seinen Worten dann noch Glauben schenken? Niemand. Ganz sicher nicht.

Er wandte sich an seinen engsten Vertrauten und Stellvertreter, Ahmad Al Rahman. »Was können wir tun? Mit wem könnten wir sprechen?«

Rahman dachte über die Frage nach. Dann erhellte sich sein Gesicht. Er holte sein Smartphone aus der Jackentasche, aktivierte es und suchte nach etwas Bestimmten.

Geduldig wartete Alawi. Schließlich legte Rahman sein Handy auf den Tisch und spielte ein Video ab. Alawi sah einen ihm unbekannten Mann, der eine angeregte Diskussion mit dem nationalen Sicherheitsberater des amerikanischen Präsidenten führte. Das Video hatte keine besonders gute Qualität, aber es reichte aus, um zu verstehen, was gesprochen wurde.

Als er hörte, was der ihm unbekannte Mann sagte, weiteten sich seine Augen vor Erstaunen. »Wer ist dieser Mann?«, wollte er von Rahman wissen.

»Sein Name ist Nicolas Eichborn. Er ist der Nationale Sicherheitsberater des deutschen Bundeskanzlers. Ich denke, er ist der Mann, den du suchst.«

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