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HERABSETZUNG UND ÜBERHÖHUNG
ОглавлениеAngenommen, du hast jemanden auf Instagram abonniert und dieser Mensch macht dich total neidisch. Jedes Mal, wenn du von ihm ein Foto siehst, fühlst du Missgunst in dir hochkommen, aber du traust dich nicht, neidisch zu sein, weil das in deinem Universum eine negative Eigenschaft ist. Dein Ausweichmanöver besteht nun darin, den anderen innerlich schlechtzumachen. »Das ist bestimmt nicht echt«, »Die ist immer so oberflächlich« und so weiter. Du ziehst diesen Menschen also runter, damit du dich besser fühlen kannst.
Genauso kann es passieren, dass dich jemand triggert und du ihn erhöhst. Du bewunderst diesen Menschen. Du stellst ihn auf einen Sockel. Alles, was er macht, ist super. Du bist klein, er ist groß. Bewunderung ist ein typisches Beispiel dafür, dass wir positive Anteile von uns nach außen projizieren. Der Vorteil an dieser Podestbewunderung ist, dass du nicht ernsthaft versuchen musst, diese Eigenschaften selbst zu leben. Ich meine, warum sich die Mühe machen und bedingungslos lieben lernen, wenn ich Jesus auch einfach an ein Kreuz über mein Bett nageln kann?
Wen machst du immer mal wieder schlecht?
Und wen hebst du gern auf einen Sockel?