Читать книгу Tillas Mühle - Verena Maria Mayr - Страница 12
„Er war eifersüchtig auf sein eigenes Kind?“
Оглавление„Scheint so. Ich glaube, er wusste nicht, wen er mehr anklagen sollte. Sich selbst, weil er ein Kind mit mir gezeugt hatte. Oder mich, weil ich nur noch Augen, Ohren und Liebe für unseren Sohn hatte. Oder Arthur, weil er nun da war.“
„Das Leben hat ihm gehörig dazwischengefunkt und seine schön durchdachten Pläne vom unbekümmerten Leben über den Haufen geworfen“, fasste Doktor Prada zusammen.
„Dabei weiß ich gar nicht, was genau er sich von unserem Leben vorgestellt hat. Ich meine, wenn man beschließt zu heiraten, will man doch eine Familie gründen, oder? Das hat ihm aber nicht gepasst und er hat angefangen, mich zu betrügen.“
„Gibt es dafür auch Beweise?“
„Ja.“
„Und scheiden lassen möchte er sich nicht, weil er sich als Ehemann angesehener empfindet. In einer Familie Steinhoff gab es zudem noch nie eine Scheidung.“
„Das ist, was ich annehme.“
„Der gute Doktor Steinhoff wird diesen Rechtsstreit verlieren. Das weiß er. Wir können es auf einen Vergleich ankommen lassen“, gab sich Doktor Prada siegessicher.
„Aber seiner Meinung nach, bin doch ich an allem schuld“, seufzte Tilla.
„Das kann durchaus so sein. Ich möchte nur noch von Ihnen wissen, ob Ihnen oder Ihrem Sohn Gefahr durch Konrad Steinhoff drohen könnte.“
„Was meinen Sie?“
„Sie haben mir erzählt, dass Ihr baldiger Ex-Mann psychische Probleme hat und anstatt Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, gerne die Schuld abwälzt. Könnte es sein, dass er Rache an Ihnen üben wollen würde, wenn denn die Scheidung zu Ihren Gunsten ausfällt?“
Tilla schüttelte energisch ihren Lockenkopf. „Nie und nimmer glaube ich das.“
Doktor Prada blickte ihr fest in die Augen. „Meine Liebe, man kann in niemanden hineinschauen. Das habe ich in all den Jahren gelernt.“