Читать книгу Roberta, mein Tagebuch und ich - Viveca Lärn - Страница 11

11. September

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Heute nach dem Mittagessen (es gab Bratwurst) fand ich Roberta in einer Ecke auf dem Schulhof.

»Du«, sagte ich, »ich weiß was über Enok, was du nicht weißt. Hast du dein Notizbuch mit?«

»Bist du verrückt?« sagte sie. »Wenn nun mal jemand aus meiner Klasse sieht, daß ich mit einer aus der zweiten Klasse rede!«

»Darf man das denn nicht?« fragte ich.

»Was heißt dürfen«, sagte sie. »Das gehört sich einfach nicht, wenn man in die vierte Klasse geht, verstehst du?«

Ich hätte gern gewußt, wo die anderen aus ihrer Klasse waren. Roberta war ganz allein. Aber ich fragte nicht. Ich blieb einfach stehen, denn ich wußte etwas, was sie nicht wußte. Ich krümmte die Zehen ein bißchen in meinen Schuhen und pfiff vor mich hin. In diesem Sommer hab ich ganz gut pfeifen gelernt, finde ich. Vögel kann ich nicht nachmachen, aber ich kann zum Beispiel unsere Nationalhymne.

Roberta starrte mich wütend an. Schließlich fragte sie:

»Was ist denn nun mit Enok? Sag’s schnell!«

»Ich darf ja nicht mit dir reden«, sagte ich. »Das gehört sich doch nicht für einen aus der vierten Klasse, hast du gesagt.«

Roberta stöhnte. Dann packte sie mich am Arm und zog mich über den Schulhof.

»Sag mir jetzt, was du von Enok weißt«, sagte sie, »es ist sehr wichtig.«

Da erzählte ich ihr, daß ich gestern abend Licht im Laden gesehen und Musik gehört hatte.

Roberta sah richtig beeindruckt aus und biß sich auf die Lippe. Dann sagte sie: »Das ist doch nichts Neues. Das hab ich gestern abend selbst festgestellt. Steht schon in meinem Notizbuch. Ich weiß sogar, was für Musik das war. Das Stück hieß ›Schöner Gigolo, armer Gigolo‹.«

Roberta, mein Tagebuch und ich

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