Читать книгу Thesen zur ganzheitlichen Demokratie. - W. Eckehart Heeger - Страница 31
Entropie auf der Lebensebene.
ОглавлениеEntropie wirkt in allen Prozessen und auch Selbstorganisationsprozessen ständig mit und differenziert sich auf der Lebensebene weiter aus. Bei Lebewesen führt Entropie im notwendigen Energieumsatz zu Balanceverlusten, welche sie in engen Toleranzgrenzen halten und ständig durch ihre Selbstorganisation, als Selbstsorge, aus der Umwelt ausgleichen oder geringfügig überkompensieren müssen, um Balance herzustellen und momentan überleben zu können. Dabei verwirklichen Lebewesen auch Entropie als Gewalt gegen andere Lebewesen. Dies führt bei den betroffenen Lebewesen wiederum zu bedrohlichem Balanceverlusten, welche sie schwer belasten und schädigen können. Sie müssen sie, wenn sie überleben, durch ergänzendes Körperwachstum überkompensieren oder er führt zu vorzeitiger Selektion und Auflösung, wenn Balancen nicht ausreichend erfüllt werden. Auch in der ständigen Selbsterneuerung der Zellen entstehen durch Entropie Verkürzungen der DNA, also Verluste der genetischen Informationen, welche zum Altern und Tod aller Lebewesen führt.
Pflanzen verwirklichen ihren Selbstorganisationsprozess aus toter Materie und Energie von der Sonne. Sie müssen, von parasitären Fehlentwicklungen abgesehen, dabei keine direkte Gewalt gegen andere Lebewesen anwenden. Ihre Gewaltanwendung ergibt sich aus der Konkurrenzsituation um Ressourcen, vor allem Wasser und Licht. Schnell und höher wachsende, breit ausladende Pflanzen sichern damit den Zugang zu außerirdischer Energie.
Entropie transformiert sich also in die Lebensebene in Gewalt. - Dadurch verwirklicht Entropie auch noch andere Zwecke. Die zufälligen Entwicklungsversuche, welche Zweckerfüllung der nachhaltigen Balance bis über die Fortpflanzung hinaus unwahrscheinlich machen, werden durch Entropie vorzeitig abgebrochen und selektiert. Sie werden als Ressourcen in den natürlichen Kreislauf wieder für andere Selbstorganisationen und ihrer Ergänzungen der Balance zurückgeführt, wodurch die Ressourcenverbräuche der Natur geschont und als Kreisläufe ermöglicht werden. Durch Entropie werden so evolutionäre Entwicklungen der Lebewesen und Arten frühzeitig bereinigt, nach unten abgesichert und auf die evolutionär bewährten Prozesse konzentriert, welche damit effektiver möglich sind. Entropie begünstigt also die Zweckerfüllungen der anderen lebenden Selbstorganisationen zur Balance unterstützend, treibt sie an und erzwingt sie indirekt. Sie zerstört also nicht nur Lebewesen, sondern treibt, in der Beziehungsumkehr, auch evolutionäre Weiterentwicklung an, erhält den natürlichen Selbstorganisationsprozess gesund, indem unangepasste und kranke Tiere, welche ihre Zwecke nicht mehr erfüllen können, selektiert und ihnen Siechtum und langes Leid erspart werden. Dies ist, aber noch nicht alles, wie wir später erkennen können.