Читать книгу Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 77

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Vor anderthalb Wochen war es offenbar zu einem heftigen Streit gekommen. In dieser Zeit hatte der ‚Barbier’ zwei Frauen umgebracht.

Auch das passte zum Profil, das Dr. Gary Schmitt für uns erarbeitet hatte. Schließlich ging er davon aus, dass ein besonderer Stress für die Erhöhung der Tatfrequenz dieses Serientäters verantwortlich war.

„Früher oder später wird Jakes eine Kreditkarte benutzen, um sein Hotel zu bezahlen und dann haben wir ihn“, war Fred LaRocca recht zuversichtlich.

Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile mit Mrs Jakes. Ihr Vorname lautete Linda und sie stammte eigentlich von der Westküste.

Randall Jakes lebte offenbar von einem Immobilienvermögen, das er von einem kinderlos gebliebenen Onkel namens Brian Rather ererbt hatte. Bei diesem Onkel hatte er seit seinem zwölften Lebensjahr gelebt, nachdem seine Eltern bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen waren. Seine Eltern entstammten kleinen Verhältnissen und hatten eine Friseursalon in der Mott Street betrieben, während sein Onkel mit Immobilen reich geworden war, bevor er an Krebs starb.

Sein ererbtes Geld hatte Randall Jakes teilweise in dubiose Geschäfte gesteckt. Die Post, die sich auf dem Schreibtisch seines Arbeitszimmers in den letzten anderthalb Wochen aufgetürmt hatte, gab darüber Auskunft, dass er offenbar regen Kontakt mit einer Reihe von Investmentfirmen auf Barbados und den Cayman Islands hatte.

„Sein Telefonregister scheint ihm nicht wichtig genug gewesen zu sein, um es mitzunehmen!“, stellte Milo fest.

„Kein Wunder. Ein aktiver Geschäftsmann war Jakes wohl auch nicht“, gab ich zurück. „Eher jemand, der sich zur Ruhe gesetzt hatte!“

„Mit Anfang dreißig! Davon können FBI-Agenten wohl nur träumen.“

„Tust du das wirklich, Milo?“

Er schüttelte den Kopf. „Nein. Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen, selbst wenn ich genügend Geld auf den Cayman Islands oder sonst wo hätte... Aber da ich niemanden aus meiner Verwandtschaft wüsste, der mir so ein Vermögen vermachen könnte, werde ich mir wohl auch ohnehin keine Gedanken über diese Frage machen brauchen.“ Er durchblätterte das Telefonregister und fand schließlich einem Eintrag, der uns bekannt vorkam. „Hier steht eine Nummer mit dem Vermerk ‚J. Nichols’. Das könnte Jaden Nichols ein.“

„Klingt für mich logisch, wenn er es wäre!“, erwiderte ich. „Schließlich ist Jaden Nichols Zuhälter und Randall Jakes’ Verschleiß an Prostituierten, die ihm seine Sonderwünsche erfüllten, scheint ja recht groß gewesen zu sein.“

„Sich die Haare abschneiden lassen ist ja eine Sache, Jesse. Aber ich gehe davon aus, dass er diese Frauen nicht besser behandelt hat, als seine eigene!“


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