Читать книгу GABALs großer Methodenkoffer - Walter Simon - Страница 15
1.8 Situationstheorie
ОглавлениеSituativer Kontext
Die Situationstheoretiker fragen nicht nur nach bestimmten Führungseigenschaften oder der Wahrnehmung von Mitarbeiterorientierung einerseits und Aufgabenorientierung andererseits, sondern bringen den situativen Kontext in die Analyse des Führungserfolges ein. Für sie existiert kein Great Man, der immer und überall erfolgreich agiert, und auch kein Best Way für alle Personen und Situationen. Unterschiedliche Sachverhalte erfordern entsprechende Führungsstile. Führung soll sich deshalb flexibel in Abhängigkeit von gegebenen Situationen beziehungsweise Problemen vollziehen. Zu den situativen Faktoren können der Reifegrad der Mitarbeiter, das individuelle und das organisationsspezifische Wertesystem, die fachliche Kompetenz, die Art der Aufgaben, die Eigenschaften der Gruppen und viele Faktoren mehr gehören.
Kontingenztheorie
Den größten Bekanntheitsgrad erzielte die Kontingenztheorie von Fred Edward Fiedler (1967). Er unterschied zwei elementare Verhaltensweisen, nämlich aufgabenorientiert (autoritärer Vorgesetzter) und personenorientiert (partizipativer Vorgesetzter). Die Gruppenleistung ist abhängig von einem geeigneten Zusammenpassen der beiden Verhaltensweisen und der situativen Möglichkeit, Einfluss auf die Mitarbeiter auszuüben.
Drei Variablen
Drei Situationsvariablen sind ausschlaggebend:
1 Aufgabenstruktur
2 Positionsmacht des Führers
3 Führer-Mitarbeiter-Beziehungen
Ergänzende und vertiefende Informationen zum Thema situatives Führen finden Sie in den Kapiteln E 3 und E 4 dieses Buches.
Reifegrad der Mitarbeiter
Die ebenfalls im Abschnitt E vorgestellte Führungstheorie von Hersey und Blanchard sieht im Reifegrad der Mitarbeiter den entscheidenden situativen Faktor. Dieser setzt sich zusammen aus
der Funktionsreife des Mitarbeiters (Fähigkeiten, Wissen und Erfahrung) sowie
der psychologischen Reife (Bereitschaft, Leistung zu bringen und Verantwortung zu übernehmen).
Ergänzende und vertiefende Informationen zur Reifegradtheorie finden Sie im Kapitel E 5 dieses Buches.