Читать книгу GABALs großer Methodenkoffer - Walter Simon - Страница 25
2.6 Fazit
ОглавлениеPotenziale nutzen, Herausforderungen annehmen
Der Wertewandel hat in den Menschen zwar viele neu artige Potenziale hervorgebracht, jedoch fehlt vielen Unternehmen noch der „Schlüssel“, um sie aufzuschließen. Die Ausbreitung individualisierter Wünsche nach Selbstentfaltung, -steuerung und -kontrolle stellt keine Abweichung vom Pfad der Tugend dar, sondern ist vielmehr eine List der Vernunft in einer Epoche, in der die Menschen zunehmend zur Selbstständigkeit herausgefordert sind und sich sowohl Lebenschancen als auch Lebensrisiken zu stellen haben. Die Denkmodelle vom weltbezogenen Subjekt (Industriegesellschaft) und subjektbezogener Welt (Erlebnisgesellschaft) dürfen nicht mehr als sich ausschließende, sondern als sich ergänzende Formen der Lebensauffassung erscheinen. In den nächsten Jahren werden sich weitere Individualisierungsschübe, insbesondere die Auflösung traditioneller Lebens- und Zeitformen abzeichnen. Zeitkompetenz wird gefordert sein. Es gilt, das komplexe Wechselspiel zwischen Arbeit und Freizeit so zu gestalten, dass sich ein persönlicher Zeitstil entwickelt, in dem Arbeit und Freizeit, Muße und Erlebnis zufrieden stellende Verbindungen eingehen.
Kooperativer Individualismus
Der Wertewandel hat einen kooperativen Individualismus hervorgerufen. Gefragt ist eine informelle Geselligkeit. Kommunikation mit der Familie, den Kindern und dem Partner genießt schon heute einen hohen Stellenwert. Interessante Arbeitstätigkeiten erhöhen die Bereitschaft zur Mehrarbeit. Auch wenn Manager mit hoher Sozialkompetenz heute noch in der Minderzahl sein mögen – der Trend geht weltweit zum partnerschaftlicheigenverantwortlichen Arbeiten.
Leistung bringen, Erlebnisse genießen
Die Erlebnisgesellschaft bleibt in ihrem Kern eine Leistungsgesellschaft, aber ihre Mentalität kreist um eine erlebnisvolle Lebensführung und glückvolle Selbstverwirklichung und damit um das Sozial- und Werteprofil des neuen Hedonismus.