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Pub

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Norman Quinn war der Erste, der in Berties Pub eintraf. James O´Reilly hatte sie alle rufen lassen. Der Tierarzt wusste nicht, worum es ging. Als er sich an einen Tisch setzte, brachte Ida ihm einen Punsch.

»Hier bitte. Damit dir warm wird.«

Dankbar nahm Norman die Tasse zwischen seine Hände. Es war wirklich kalt geworden, der Wind blies stetig von der See her und brachte eine feuchte Kälte mit sich, die einen bis auf die Knochen durchfror.

»Weißt du, was James will?«, fragte er die Wirtin, die nur mit den Achseln zuckte.

Nach wenigen Momenten kam Samuel durch die Tür, gefolgt vom Schmied, dessen Nase rot leuchtete. Mit glitzernden Augen sahen sie, dass Ida auch ihnen jedem eine Tasse mit Punsch hinstellte.

Schließlich trat James ein.

»So eine verdammte Kälte. Bei dem Wetter kann man fast nicht mehr aufs Meer«, schimpfte er.

Er nickte Bertie zu, der die Tür verschloss, und setzte sich zu den drei Männern an den Tisch.

»Also, ich mach es kurz. Zuerst die gute Nachricht: Henry ist über den Berg. Es wird zwar noch eine Weile dauern, bis er gesund ist und ob er wieder der Alte wird, das muss sich zeigen. Aber unser Doc hat verdammt gute Arbeit geleistet.« Er sah von einem zum anderen. »Nun die weniger guten Nachrichten: Was ist auf dem Gut los? Samuel, kannst du uns da mehr erzählen? Es gibt die tollsten Gerüchte.«

Samuel nickte.

»Nun, es ist so: Seit einigen Tagen, ich sag es mal vorsichtig, bildet Sarah sich ein, etwas zu hören oder zu sehen. Man tratscht schon darüber, das bleibt nicht aus, denn Margret ist über das Dorf hergefallen wie die Reiter der Apokalypse. Sie hat einen Haufen Fragen gestellt über verschwundene Kinder, über Geister und noch vieles mehr.«

»Was sagt deine Schwester?«

Samuel zuckte mit den Schultern.

»Sie weiß auch nicht mehr, aber sie hat ein Auge auf sie.«

James grübelte.

»Und was hat das mit uns zu tun?«, warf Norman ein.

»Ganz einfach: Wir sind immer noch darauf angewiesen, dass wir unauffällig bleiben. Nicht nur wir, sondern auch alle, die hier leben. Wenn Gerüchte über Howth breitgetreten werden, dann kann es passieren, dass die Polizei hier auftaucht. Und dann wird es gefährlich. Gerade nach der letzten Aktion.«

»Das ist wohl wahr«, brummte Joseph O´Connor. »Wir haben die Waffen zwar gut versteckt, aber wenn auf einmal zu viele Polizisten oder gar noch Soldaten hier rumlaufen, dann ist es eine Frage der Zeit, bis auch das beste Versteck gefunden wird.«

»Was unternehmen wir?«, fragte Bertie. »Ich meine, Andrew gehört mittlerweile zu uns, behaupte ich mal. Aber was mit diesem Horatio ist, das ist mir noch schleierhaft. Und was war eigentlich mit dieser Reise nach London?«

»Soweit ich weiß, hat das was mit Horatio und einem Erbe zu tun, mehr hat auch Josephine nicht verraten. Entweder weiß sie es nicht, weil Andrew es ihr noch nicht gesagt hat, oder aber sie kann oder will es nicht sagen, was bedeuten könnte, dass es unwichtig ist für uns.«

»Oder sie hält mehr zu dem Arzt als zu uns«, brummte Ida.

Samuel sprang auf.

»Wenn du meine Schwester beleidigst, beleidigst du auch mich! Und ich kann dir sagen, dass die O´Learys wunderbare, ehrliche Menschen sind.«

»Das sagst du nur, weil du um diese Tante Margret herumtanzt wie ein liebestoller Kater!«

»AUFHÖREN!« James fuhr dazwischen. »Ich stimme Samuel zu. Ich glaube nicht, dass Andrew oder Margret oder sonst jemand der Familie oder gar Josephine sich gegen uns stellt. Samuel«, er sah den Schäfer an, der immer noch vor Wut zitterte, »du musst mit deiner Schwester reden. Wir müssen wissen, was genau Sarah gehört oder gesehen zu haben glaubt.«

»In Ordnung.«

Samuel warf Ida einen letzten wütenden Blick zu.

»Am nächsten Wochenende treffen wir uns wieder. Oh, ein letzter Punkt: Hat in den vergangenen Tagen jemand Frank gesehen?«

Allgemeines Kopfschütteln am Tisch.

»Warum fragst du?«

Der Tierarzt war verwirrt. Frank Ryan war ein Fischergehilfe, der nicht zu ihnen gehörte. Und dass er ab und zu krumme Dinger drehte, war ihnen allen bekannt, aber diese trugen sich zumeist in Dublin zu. Solange er nicht erwischt wurde und es sich nur um Taschendiebstähle handelte, wurde es toleriert.

»Es war mir aufgefallen, dass ich ihn seit einigen Tagen nicht mehr gesehen habe. Auch auf dem Boot von Charles nicht. Ich habe ihn gefragt, aber keine Antwort erhalten.«

»Der wird wohl mal wieder in Dublin sein. Vielleicht hat er nen guten Fang dort gemacht und bringt ihn gerade mal wieder mit ein paar Nutten durch, bevor er wieder bettelnd bei Charles auftaucht.«

James zuckte mit den Achseln.

»Ich weiß nicht. Aber gut, das sollte uns nicht weiter stören. Auch, wenn er für immer verschwunden sein sollte. Er weiß nichts und kann uns nicht schaden.«

Nach und nach verließen die Männer den Pub. Samuel nahm sich vor, mit Margret noch einmal über Sarah zu reden.

Die O´Leary Saga

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