Читать книгу Die ihre Seele töten - Wilfried Stütze - Страница 14

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Der Graf spürte einen erstaunlichen Appetit, trotz der zügellosen Völlerei zu Ehren des Gastes am vorigen Abend. Einen Grund zum Saufen fand er ohnehin immer, auch wenn die Gicht anfing, ihn zu plagen. Noch erstaunlicher war, dass er sich offenbar Zeit nahm, mit seinem Gast zu sprechen – quälte ihn doch die von der Gräfin brutal erpressten Informationen. Er hatte einen Bastard unter seinem Dach genährt. Intuitiv glaubte er, den Mönch für seine Rache an Heinrich Schlachmann, am besten an seiner ganzen Familie, einspannen zu können.

Der Mönch überlegte seinerseits, wie er den Grafen in seine Pläne einbauen konnte.

So saßen sich also zwei Männer in der verwaisten Halle gegenüber, die sich gegenseitig von Nutzen sein könnten. Noch aber beäugten sie sich. Es roch nach Essen und nach Bier. Der Graf war schon wieder bei der Mumme angekommen, während der Dominikanermönch nur so tat, als ob er mithielte. Da der Mönch hatte verlauten lassen, mit dem Grafen etwas besprechen zu wollen, musste er den ersten Zug machen. Er tat es geschickt und bald wussten sie, dass ein gemeinsamer Feind zu bekämpfen, am besten zu töten war.

Der Mönch war es, nachdem er dem Grafen lange zugehört hatte, sich die Gegebenheiten in der Stadt Braunschweig hatte schildern lassen, der einen teuflischen Plan entwickelte. Er hatte natürlich nicht versäumt zu erwähnen, dass er im geheimen Auftrag der spanischen Inquisition unterwegs war. Der Graf, der sich nunmehr als Mitwisser einer geheimen Mission, wer weiß, was noch alles dahinter steckt, fühlte, stimmte erregt zu – ohne Wenn und Aber.

Schon am nächsten Tag fing er an, die verabredeten Vorbereitungen zu treffen.

Die ihre Seele töten

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