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10. Februar 1991

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Kulturkritik als Melancholie des Kapitals. – »Ganz gleich, ob von Fastfood-Ketten die Rede ist, vom Bevölkerungswachstum, von Übertötungskapazitäten in der Hochrüstung, vom ›Siegeszug‹ der wissenschaftlichen Rationalität, von der Steigerung des Bruttosozialprodukts, von der ›Entfesselung der Produktivkräfte‹, von der ›industriellen Massenfertigung‹ oder von der Auto-, Beton- und Kommunikationsgesellschaft: stets, wenn ein Teil seine Funktionen unkontrolliert auf Kosten aller anderen Teilfunktionen erweitert, steht die Lebensfähigkeit des Ganzen auf dem Spiel.« (Bernd Guggenberger, FAZ vom 2.2.) – Arbeitsteilige Melancholie des Kapitals, das sich da als Natur in der Natur entnennt und sich über das Entropiegesetz beugt. »Imperialismus des Partiellen«, »Chauvinismus der Art«, mit einem Wort: der Untergang der »Zuvielisation«. Alle Politiken arbeiten »letztlich nur dem großen Widersacher, der sprengenden Kraft sozialer Desintegration, in die Hand«. Weil, wer Ordnung schafft, unversehens Unordnung um ein Vielfaches vermehrt. Gruenter könnte diesen Diskurs mit im Auge gehabt haben.

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