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13. Mai 1991

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Gestern im Gorki-Theater »Mein Kampf« von Tabori. Unterhaltend, weil oft witzig und manchmal anrührend. Aber Tiefeleien ohne Tiefe; der Nazismus als Quatsch aus dem Männerasyl. Endlich Lösung vom Makel, der etwa noch am Kapitalismus haftete. Und fürs heutige Israel hochbequem, weil Juden als gewaltfreie Erben der Weisheit der Völker. »Schuhplattler zu Donner«. Großartig gespieltes – Studentenkabarett.

Nach der Vorstellung trafen wir uns mit Ernst Schumacher in der Kantine. Er beschwor uns, irgendetwas zu tun für die DDR-Intelligenz, der man jetzt ihre Renten unter die Armutsgrenze drücken will. Sie haben den Kalten Krieg verloren.

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Zu meiner Verwunderung hat Dieter Claessens mir einen Korb erteilt, als ich ihn um Unterzeichung des Aufrufs für die MEGA anging. Er habe die MEGA nie in die Hand genommen und werde es auch künftig nicht tun. – Merkwürdig private Einstellung zu einem gewaltigen Stück theoretischer Weltliteratur.

Jahrhundertwende

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