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Bekanntlich regiert Geld die Welt. Also kann Geld die Welt auch ändern, wenn es richtig eingesetzt wird. Immer mehr Sparer und Investmentprofis wollen genau dafür sorgen, indem sie ihr Kapital nur noch dort hingeben, wo es nach ethischen und ökologischen Kriterien eingesetzt wird. Die gute Nachricht für Sie: Nachhaltige Geldanlagen können sogar mehr einbringen als konventionelle.

Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Geldanlage eigentlich genau und wer prüft das?

Der Klimaschutz fällt den meisten Menschen als erstes ein, wenn das Wort „Nachhaltigkeit“ fällt. Doch es geht um mehr. Ökologische und soziale Kriterien fließen in die Bewertung nachhaltiger Anlagen ebenso ein wie die Qualität der Unternehmensführung, etwa hinsichtlich der Arbeitsbedingungen oder des Umgangs mit Lieferketten. Einen einheitlichen Standard für die Bewertung gibt es bisher nicht. Das liegt auch an der Vielfalt der Kriterien, von denen es Hunderte gibt. Spezialisierte Ratingagenturen bewerten die Anlageangebote oder einzelne Unternehmen und setzen dabei eigene Schwerpunkte. Für Fonds und ETF hat Finanztest eine eigene Nachhaltigkeitsbewertung entwickelt. Wie sie entsteht und wie Sie sie für Ihre Anlageentscheidung nutzen können, erfahren Sie im Kapitel „Nachhaltige Fonds und ETF“ ab Seite 57.

Kann ich mein Geld für gute Zwecke genauso sicher einsetzen wie bei anderen Anlagen?

Für nachhaltige Geldanlagen gelten dieselben Regeln wie für konventionelle Investments. Es gibt viele Zinsangebote von Banken, die das Guthaben ausschließlich für die Finanzierung sauberer Projekte verwenden. Ethisch-ökologische Institute, die wir Ihnen ab Seite 91 vorstellen, unterliegen auch der gesetzlichen Einlagensicherung. Leider bringen diese Zinsanlagen in der aktuellen Niedrigzinsphase kaum etwas ein. Ohne Aktien lässt sich daher momentan kaum ein Vermögen aufbauen oder vermehren. Damit besteht zwar grundsätzlich die Gefahr von Kursverlusten Doch durch eine breite Streuung der Anlage mit Hilfe von Fonds oder ETF sinkt dieses Risiko deutlich. Bei einem sehr langen Anlagehorizont und mit dem Pantoffel-Portfolio von Finanztest sollte nichts schiefgehen. Wie das funktioniert, erfahren Sie ab Seite 127.

Kann ich mit Sparen wirklich etwas für den Klimaschutz oder faire Arbeitsbedingungen bewirken?

Klimaschutz steht bei vielen Angeboten zur Geldanlage auf dem Etikett. Kaum ein nachhaltiger Fonds investiert zum Beispiel noch in Unternehmen, die mit Kohlekraftwerken oder anderen fossilen Energien ihr Geld verdienen. Umgekehrt investieren die Profis unter den Investoren verstärkt in Unternehmen oder Projekte, die beim Klimaschutz besonders positiv agieren, zum Beispiel Vorreiter bei den klimaschonenden Technologien sind. Selbst Staaten geben inzwischen grüne Anleihen heraus. Deutschland hat damit im September 2020 begonnen. Die Einnahmen aus der Anleihe, die auf eine riesige Nachfrage stieß, sollen für die Bewältigung der Folgen des Klimawandels ausgegeben werden. Ob das wirklich stimmt oder womöglich ein Etikettenschwindel vorliegt, erfahren Sie im Kapitel „Nachhaltig anlegen verändert die Welt“ ab Seite 33.

Wie verhindere ich, dass mit meinem Geld Waffen hergestellt werden oder Kohle gefördert wird?

Die ethisch-ökologischen Angebote basieren in der Regel auf Kriterien, die teils von den Vereinten Nationen, teils von spezialisierten Ratingagenturen oder den Anbietern selbst festgelegt wurden. Sie können für einzelne Produkte gelten oder für die Geschäftspolitik eines ganzen Unternehmens, also beispielsweise einer Bank oder einer Fondsgesellschaft. Die am häufigsten genannten Kriterien finden Sie ab Seite 16, die Nachhaltigkeitskriterien von Finanztest ab Seite 57. Wie einzelne Banken oder Fonds für saubere Geschäfte sorgen und wie Sie die Angebote finden, die Ihnen besonders am Herzen liegen, zeigen wir in den folgenden Kapiteln. Ganz auf Nummer sicher gehen können Sie bei Direktinvestments wie Solarparks (Seite 111 ff.). Diese Angebote haben leider einen ganz anderen Haken: Sie sind für Privatanleger mit erheblichen Verlustrisiken behaftet.

Kann ich mit ethisch-ökologischen Anlagen auch für das Alter vorsorgen?

Mit dieser Strategie schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie sparen mit unserem Pantoffel-Portfolio ein Vorsorgevermögen an, indem Sie dabei auf saubere Geldanlagen setzen. Wie das funktioniert und welche Strategie für Sie persönlich in Frage kommt, erfahren Sie im Kapitel „Nachhaltige Musterdepots und Strategien“ ab Seite 135. Mit derselben Anlagestrategie können Sie im Ruhestand Ihr Vermögen verwalten und sich monatlich eine Zusatzrente auszahlen. Damit dies sicher und ertragreich klappt, gibt es den Pantoffel mit Puffer. Diese Art der Altersvorsorge ist nachhaltig für Sie und für eine lebenswerte Zukunft dieser Welt. Mit freiwilligen Beiträgen können Sie Ihr Geld auch in der gesetzlichen Rentenversicherung mit Pfiff anlegen und damit auch noch Steuern sparen. Mehr dazu verraten wir Ihnen ab Seite 159.

Lässt sich mit nachhaltigen Finanzprodukten überhaupt eine gute Rendite erzielen?

Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass eine sinnvolle Geldanlage automatisch wenig einbringt. Das Gegenteil ist der Fall. Gute nachhaltige Fonds schnitten in der Vergangenheit besser ab als konventionelle Fonds. Auch zeigen sich nachhaltige Unternehmen krisenresistenter als andere. Zum Beispiel, weil sie Risiken eines geschäftsschädigenden Imageverlusts durch eine gute Unternehmensführung von vorneherein begrenzen oder technologisch im Kampf gegen die Erderwärmung vorne mitmischen. Das ist auch einer der Gründe, warum professionelle Investoren wie Versicherungen oder Vermögensverwalter verstärkt in Unternehmen investieren, die sich zu einem nachhaltigen Verhalten verpflichten. Mehr über Ihre Ertragschancen erfahren Sie ab Seite 28. Die von Finanztest empfohlenen Fonds und ETF finden Sie im Anhang ab Seite 174.

Kann ich sicher sein, dass mein Erspartes wirklich nur in nachhaltigen Unternehmen angelegt wird?

Eine hundertprozentige Sicherheit für seriöse Geschäfte gibt es vermutlich auch in dieser Branche nicht. Doch sorgen besonders transparente Banken oder Fondsgesellschaften für ein hohes Maß an Vertrauen darin, dass ihre Angaben der Wahrheit entsprechen. Dazu tragen unter anderem unabhängige Beiräte bei, die bei manchen nachhaltigen Banken deren Investments kontrollieren. Wie die nachhaltigen Banken arbeiten, erfahren Sie ab Seite 91. Blindes Vertrauen ist auch bei ethisch-ökologischen Geldanlagen nicht angeraten. Selbst wenn die Angaben über die Investments stimmen, können Ihre persönlichen Kriterien ganz andere sein als die einer Finanzgesellschaft. Über die mitunter widersprüchlichen Ansprüche an ein gutes Investment informieren wir Sie ab Seite 34.

Was ist von den vielen Direktinvestments in Solarparks oder Holzplantagen zu halten?

Auf Crowdfunding-Plattformen, von Finanzgesellschaften oder auch von manchen Banken werden konkrete Projekte für ein Direktinvestment angeboten. Dabei gibt es eine bunte Vielfalt. Die Palette reicht von der unterstützenden Spende für eine Bahnhofsmission über Darlehen für die Verwirklichung einer pfiffigen Idee für mehr Elektromobilität bis hin zu Anteilen an einer Holzproduktion in fernen Ländern. Schon mit geringen Beträgen können Sie bei diesen Offerten ein ganz konkretes Vorhaben finanzieren. Doch diese Direktinvestments sind riskant. Geht die Kalkulation nicht auf, droht schnell ein Totalverlust Ihres Einsatzes. Wie die Vermittlung der Projekte an Anlagewillige funktioniert und wo Sie dabei aufpassen müssen, erläutern wir ab Seite 113.

Wie finde ich eine Anlage, die wirklich zu dem passt, was mir wichtig ist?

Vielfalt steht auch bei nachhaltigen Geldanlagen hoch im Kurs. Für manche Anlegerinnen und Anleger stehen langfristige Ziele im Vordergrund, für andere ein besonders wirksamer Einfluss auf eine bessere Gesellschaft. Für jedes Bedürfnis gibt es eine ausreichend große Spanne von in Frage kommenden Anlagen. Je nach Ziel und Anspruch können Sie daraus eine individuelle Strategie entwickeln. Wenn Sie sich nicht intensiv mit der Auswahl geeigneter Produkte befassen wollen, ist das auch kein Problem. Wir haben Musterdepots für verschiedene Lebenslagen und Anlegertypen erstellt, an denen Sie sich bei der Auswahl geeigneter Produkte orientieren können. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie im Kapitel „Nachhaltige Musterdepots und Strategien“ ab Seite 127.

Sind ethisch-ökologische Banken eine Alternative zu konventionellen Instituten?

Im Vergleich zu konventionellen Banken, Sparkassen oder Genossenschaftsinstituten sind die nachhaltigen Banken gemessen an ihrer Bilanzsumme zwar kleine Fische. Doch für konsequent nachhaltige Anleger sind sie längst eine echte Alternative. Elf ethisch-ökologische Institute und eine Smartphone-Bank stellen wir Ihnen im Kapitel „Nachhaltige Banken“ ab Seite 91 vor. Ihre Bankdienstleistungen umfassen in der Regel das übliche Spektrum. Sie können bei den meisten ein Girokonto führen, ein Depot einrichten oder sich das Eigenheim finanzieren lassen. Gleichzeitig sichern diese Institute zu, dass sie mit Ihren Einlagen nur nachhaltige Projekte finanzieren. Was die Sicherheit betrifft, müssen Sparerinnen und Sparer bei den nachhaltigen Banken keine Abstriche machen: Die Institute unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung.

Wie groß ist das Angebot an nachhaltigen Fonds und ETF?

Nachhaltigkeit ist der Megatrend an den Finanzmärkten. Professionelle Anleger wie Pensionsfonds oder Vermögensverwalter setzen verstärkt darauf und fragen entsprechende Angebote nach. Staaten und Unternehmen, die sich über die Finanzmärkte finanzieren, reagieren mit der Ausgabe grüner Anleihen oder verbessern ihre Nachhaltigkeitsbilanzen. So entsteht einerseits ein wachsendes Angebot an nachhaltigen Geldanlagen. Andererseits werden immer mehr Unternehmen für ein Investment interessant, weil sie beispielsweise beim Klimaschutz besser werden. Für Privatanleger kommt vor allem der Kauf von Fonds in Frage. Hier gilt dasselbe. Die Fondsgesellschaften reagieren auf die Nachfrage nach ethisch-ökologischen Investments und legen immer mehr neue Fonds auf. Eine Auswahl guter Fonds und ETF finden Sie ab Seite 63.

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