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Auf dem Weg zu ihrem Corsa überlegte sie, was sie als nächstes in Angriff nehmen wollte. Noch auf dem Parkplatz rief sie Kirsten an, um ihr von der neuesten Entwicklung zu berichten. Doch Kirsten war in Hektik und so stimmte sie ihrem Vorschlag, sich am Nachmittag so gegen halb fünf im Café Eigel zu treffen, sofort zu, denn sie wollte ohne­hin noch ein paar Kosmetika bei Douglas besorgen. Der Termin passte ihr gut. So konn­te sie noch schnell bei Püll vorbeifahren, um mit ihm die nächsten Schritte zu bespre­chen. Sie durfte keine Zeit verlieren. Schon Ende des Jahres würde er in Pension gehen und dann nur eingeschränkt an Informationen kommen, über die er zurzeit noch verfüg­te.

Deshalb rief sie, nachdem sie bereits vom Parkplatz in die Amsterdamer Straße, an der sich das Verlagshaus befand, eingebogen war, im Polizeipräsidium an. Wie immer tele­fonierte sie mit schlechtem Gewissen. Nie hatte sie bisher Zeit gefunden, sich endlich die Freisprechanlage in ihren gebraucht gekauften Wagen, den sie inzwischen auch schon über ein halbes Jahr fuhr, einbauen zu lassen. Aber in den nächsten Tagen wollte sie das unbedingt nachholen.

„Sander, Polizeipräsidium, KK 14“, hörte sie Pülls markante Stimme, die so gar nicht zu seinem Äußeren passte, das eher auf einen gemütlichen Beamten schließen und nicht erahnen ließ, wie sehr er sich in seine Fälle verbeißen konnte.

„Hier Verena, Tag Püll“, meldete sie sich und kam dann gleich auf den Punkt.

„Können wir bei euch in der Kantine zusammen essen, oder passt es dir nicht?“

„Doch, kein Problem. Was hast du denn auf dem Herzen?“, wollte er wissen, denn im­mer, wenn sie sich so spontan meldete, drückte sie irgendwo der Schuh.

„Ich habe mit Mannomann gesprochen. Er hat viel Verständnis gezeigt, dass ich mit mir noch nicht im Reinen bin und einmal mehr unbezahlten Urlaub nehmen will, um die Sa­che mit Paul endgültig zu klären. Bist du dabei?“

„Das weißt du doch. Natürlich helfe ich dir im Rahmen meiner Möglichkeiten. Aber lass uns das nachher im Einzelnen beim Essen besprechen. Wann kannst du hier sein?“

„Der Verkehr scheint nicht so stark zu sein. Bin schon fast an der Flora. Ich denke in knapp zehn Minuten werde ich bei dir sein“, sagte Verena und legte ihr Handy schnell auf den Beifahrersitz, weil sie im Rückspiegel ein Polizeiauto sah. Aber offensichtlich nahm niemand Notiz von ihr.

Im Polizeipräsidium, das 2001 vom Waidmarkt zum Walter-Pauli-Ring in einen moder­nen sechsgeschossigen Neubau mit einem noch deutlich höheren Büroturm umquartiert worden war, fuhr sie auf einen der zahlreichen Besucherparkplätze. Vorbei an der örtli­chen Polizeiwache, die ebenfalls in dem beige-grünen Gebäude untergebracht war, ging sie auf die mächtigen gläsernen Eingangstüren zu, hinter denen sich links der Arbeits­platz des Pförtners befand.

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