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7.

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Als Verena am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie sich erstmals seit Tagen wieder richtig ausgeschlafen und munter. Nachdem Püll gegangen war, hatte sie überlegt, ob sie zur Ablenkung noch ein wenig fernsehen sollte, den Gedanken dann aber gleich wie­der verworfen. Denn sie wollte ihren seit Wochen schon gefassten Vorsatz, endlich ein­mal wieder ganz früh am Sonntagmorgen mit ihren Rollerblades am Rhein entlang zu fahren, in die Tat umsetzen.

Sie brauchte jetzt unbedingt mal eine kurze Denkpause, um ihre Seele baumeln zu las­sen. Das konnte sie am besten morgens in aller Frühe, wenn die Heerscharen von Fuß­gängern und Radfahrern noch in ihren Betten lagen. Nur dann war ein flottes Tempo möglich und man konnte sich so richtig auspowern.

Der Morgen strengte sich an, den Wetterfrosch bei Laune zu halten und der Vorhersage zu entsprechen: freundlich, aber auch empfindlich kühl. Leichter Tau lag auf den Grä­sern. Die Tropfen glänzten und spiegelten je nach Einfall der Sonnenstrahlen die ver­schiedenen Spektralfarben wider. Verena erfreute sich an diesem morgendlichen Schauspiel. Es erwärmte ihr Herz.

Ganz allmählich entfaltete auch die Märzsonne ihre Kraft. So gesellte sich zu Verenas innerer Wärme die äußere hinzu. Mit langen nach außen gezogenen Schritten glitt sie in zügigem Tempo dahin, beschleunigte ihren Puls und hielt ihn gleichmäßig hoch.

Wie üblich führte sie ihr Weg zuerst in Richtung Süden. Die direkt über dem Radweg ge­legene Terrasse des 'Biagini‘, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf den Rhein und das gegenüber liegende Ufer hatte, war noch nicht für die ersten Frühlingstage her­gerichtet. Sie befand sich noch im Winterschlaf.

Wie oft haben wir hier sonntagabends im Hochsommer, wenn die Essensgäste wieder abgezogen waren, noch ein Glas Pinot Grigio getrunken, dazu ein paar Brocken Pecori­no, schwarze Oliven und Ciabatta bestellt und die Stimmung der untergehenden Sonne in uns aufgesogen, dachte Verena. Das gab uns immer Kraft für die Hektik des Alltags, ließ Verena ihren Gedanken freien Lauf, während sie sich Godorf näherte.

Als ihr bewusst wurde, dass sie den Kopf nach wie vor nicht frei bekam, drehte sie um, zumal der Wind ungünstig stand und so der Geruch abgefackelter Gase der 'Union Kraftstoff‘ in ihre Nase drang. Inzwischen waren auch die ersten Hundebesitzer unter­wegs, deren Hunde sie regelmäßig zwangen, das Tempo zu drosseln, wollte sie nicht einen unliebsamen Zusammenstoß mit einem Vierbeiner riskieren. So fuhr sie nur noch ein kleines Stück um das Rhein-Knie herum, bis sie die Rodenkirchener Autobahnbrü­cke sehen konnte, wendete erneut und war eine Viertelstunde später zurück in ihrer Wohnung. Sie stellte das Radio und die Kaffeemaschine an, duschte und frühstückte mit dem wohligen Gefühl, ihrem Körper etwas Gutes getan zu haben. Bis zum 'Presseclub‘ bleibt mir noch reichlich Zeit, dachte Verena und wandte sich den Unterlagen zu, die sie gestern Abend ganz gegen ihre Gewohnheit unsortiert auf dem Tisch hatte liegen las­sen.

Aus dem Radio ertönte 'Wind of change‘, der Song, den Paul und sie zu ihrem Lied er­nannt hatten. Weil es genau in der Zeit von allen Sendern immer wieder gespielt worden war, als sie sich kennen und lieben lernten. Paul hatte damals für sie seine langjährige Beziehung zu Maria, einer Lektorin, beendet. In der ihm konsequenten Art. Verena hatte er um eine zweiwöchige Auszeit gebeten, um Maria offen und ehrlich - aber mit Zeit im Gepäck - zu sagen, dass ihre gemeinsame Zeit zu Ende ist, und er aus der Wohnung ausziehen wird.

Danach wirkte Paul in den ersten Tagen sehr traurig und unkonzentriert. Häufig hing er seinen Gedanken nach. Aber seine Traurigkeit tat ihrer Liebe zu ihm keinen Abbruch. Im Gegenteil. Sie liebte ihn auch dafür, dass er sich nach seinem Auszug aus der Woh­nung noch um Maria sorgte. Zeigte er damit doch seine tiefe Empfindsamkeit. Seine Ge­fühle. Auch das Gefühl für Ungerechtigkeit. Er haderte mit sich und dass sein neues Glück zugleich Marias Unglück bedeuten musste. Erst als er darüber mit Verena an ei­nem sehr langen Abend gesprochen hatte, fiel die Trauer von ihm ab. Die anschließen­de Nacht, erinnerte sich Verena voller Wehmut, war eine Nacht voller Zärtlichkeit und der wahre Beginn ihrer unerschütterlichen, durch nichts und niemanden angreifbare Lie­be. Durch nichts? Doch durch den Tod, ergänzte sie ihren Gedankenflug in die zurück­liegende Zeit.

Verena stellte resignierend fest, dass ihre sämtlichen Sinne nur einen kleinen Schubser brauchten, um in ihrem Inneren Erinnerungen an Paul wach zu rufen. So wie eben der Song im Radio. Meistens wurden die Assoziationen aber durch optische Wahrnehmun­gen hervorgerufen, die Bilder aus der Vergangenheit auf ihre Netzhaut warfen und sie in das Meer der Erinnerungen eintauchen ließen. Oder beim Riechen von Düften. Wie am letzten Wochenende bei ihren Eltern, als ihre Mutter ihr Lieblingsgericht 'Saltimbocca alla romana‘ auf den Tisch brachte und der typische Geruch des erwärmten Salbeis ihr ein paar Zeilen eines Gedichtes von Paul ins Gedächtnis rief, das er ihr wenige Wochen nach der Trennung von Maria geschrieben hatte:

Die Tropfen des Regens höre ich fallen,

nehme den Duft von Salbei wieder wahr,

schmecke das Salz auf meinen Lippen

und sehe die Farben der Sonne.

Verena rief sich zur Raison. Was konnte sie besser ablenken als Arbeit. Also beschloss sie, alle neuen Aspekte, die sich gestern ergeben hatten, und die bisher nach Aktenlage bekannten Fakten zusammenzufassen. Sie klappte ihren Laptop auf und begann die einzelnen Punkte zu notieren, wobei sie versuchte, auch wenn es ihr schwerfiel, ihre subjektive Meinung völlig außer Acht zu lassen:

1 Die Polizei hatte den Fall abgeschlossen. Paul war einer überwiegend in Osteuropa tätigen Autoschieberbande auf die Spur gekommen.

1 Für seine Recherchen hatte er sich zunächst mit dem Verband der Sach­versicherer in Verbindung gesetzt, dann etliche Branchenführer in der Kraft­fahrtversicherung in München und Köln aufgesucht, um sich über die Grund­strukturen des internationalen Handels mit gestohlenen Nobelkarossen instru­ieren zu lassen (die Zusammenarbeit war geprägt von gegenseitigem Vertrau­en, weil die Autoversicherer sich durch die journalistischen Recherchen auch ihrerseits Vorteile in der Schadensbekämpfung versprachen). Es folgten meh­rere Auslandsreisen in die Tschechei, nach Polen und in die Ukraine. Als er ausreichend Material gesammelt hatte, war es zu Kontakten mit der in der Ukraine ansässigen Im- und Exportfirma 'International Car Trading' gekom­men, die ganz offiziell europäische Neuwagen aus Westeuropa importierte.

2 In der Folgezeit waren die Verbindungen zum Verband und zu den Versi­cherern abgebrochen. Diesen Umstand wertete die Polizei als weiteres Indiz, dass Paul sich mit der Leitung des Unternehmens handelseinig geworden war. Zu gut Deutsch: Sie hatten ihn gekauft.

1 Als ihm die Sache über den Kopf gewachsen war, hatte Paul sich mit ei­nem aufgesetzten Schuss aus seiner eigenen Waffe umgebracht. Schmauch­spuren ließen sich an seiner rechten Hand nachweisen und auch der Schuss­kanal sprach eindeutig für einen Suizid. Hinweise auf Fremdverschulden gab es nicht: Keine Kampfspuren, keine Druckverletzungen, keine Hämatome.

2 In Pauls Laptop fand sich ein kurzer Bericht über seine Nachforschungen der letzten Monate und sein Schuldeingeständnis. Die erwähnten Orte, an de­nen er seine Recherchen durchgeführt und die Kontakte hergestellt hatte, stimmten mit den von der Polizei anhand seiner Kreditkarteneinsätze und sei­ner Handy-Telefonate erstellten Bewegungsprofilen überein. Namen von Per­sonen tauchten im Bericht mit der Erklärung, das Leben von Verena nicht ge­fährden zu wollen, nicht auf. Pauls Bericht endete mit dem Hinweis, dass sämtliche Aufzeichnungen durch ihn selbst vernichtet worden seien.

1 Die äußerst gründliche Untersuchung des Rechners durch die Spurensi­cherung blieb erfolglos. Auch wieder sichtbar gemachte, gelöschte Dateien enthielten keine Hinweise auf weitere Recherche-Berichte. In einer kleinen Randnotiz der KTU war zwar vermerkt worden, dass dies allen empirischen Erfahrungswerten widerspräche und deshalb unbedingt nach weiteren, ggf. handschriftlichen oder auf CD gespeicherten Notizen gesucht werden müsse. Bei den weiteren Nachforschungen kam jedoch nichts zum Vorschein.

Wieder und wieder las Verena sich das angebliche Schuldeingeständnis von Paul durch. Irgendetwas stimmte nicht. Der Stil und die gewählten Formulierungen entspra­chen zwar exakt dem, wie Paul zu schreiben pflegte. Alle Sätze waren kurz und präg­nant. Dennoch, etwas war anders.

Sie schloss die Augen und ließ die Sätze noch einmal vor ihrem inneren Auge vorüber­ziehen. Es war, als vergliche sie Fragmente seiner ihr bekannten Texte mit dem vor ihr liegenden Schriftstück, indem sie die Texte wie Pauspapiere gedanklich übereinander legte.

Und plötzlich wusste sie es. Wie ein Blitz durchzuckte die Erkenntnis ihr Bewusstsein: Da war ein Satz, der nicht von ihm stammen konnte: „… musste ich, um das Leben von Verena nicht zu gefährden, sämtliche Namen ...“. Niemals hätte Paul eine Notiz in neuer Rechtschreibung verfasst. Er war von Anfang an ein Verfechter der alten Schreibweise und hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass der 'Puls' sich der von einigen Gazetten initiierten Rückkehr zur bisherigen Rechtschreibung angeschlossen hatte.

Einmal auf der Spur entdeckte sie nun noch etliche Wörter, die Paul so nicht geschrie­ben haben konnte. Verena lehnte sich zurück, atmete tief durch und wollte sofort zum Hörer greifen, um Püll die neue Erkenntnis mitzuteilen. Aber sie besann sich eines Bes­seren. Er hatte ihr doch gestern noch gesagt, sie solle nicht gleich euphorisch werden. Bisher hatte sie nichts in der Hand. Das Einzige, was sich geändert hatte, war ihre Ge­wissheit. Waren die massiven Indizien bisher immer wieder zur Nahrung ihrer Zweifel geworden und hatten Fragen nach dem Sinn ihres Handelns aufgeworfen, so wusste sie jetzt: Ich bin auf der richtigen Spur. Paul ist ermordet worden. Der von den Ermittlern an­genommene Suizid war getürkt, und wenn er noch so raffiniert eingefädelt worden war.

Sollten die anderen sie ruhig weiter für eine Spinnerin halten. Vor Liebe blind. Eine ver­bohrte Frau, die die Wahrheit nicht akzeptieren wollte. Die sich in die fixe Idee eines von einer osteuropäischen Mafia in Auftrag gegebenen Mordkomplotts verrannt hatte. Je stärker sie sich auf diese Weise isolierte, desto geringer war das Risiko, die Mörder von Paul erneut auf den Plan zu rufen.

Durfte Sie dann aber wenigstens Kirsten und Püll einweihen? Oder musste sie auch ihre besten Freunde im Unklaren lassen? Bei Kirsten fiel ihr die Entscheidung, sie nicht zu informieren, relativ leicht. Nur zu gut wusste sie, dass Schweigen nicht zu ihren Stärken zählte. Wie oft war sie selbst bei intimsten Angelegenheiten, die Kirsten unter dem Sie­gel der Verschwiegenheit anvertraut worden waren, Mitwisserin geworden. Oft hatte sie sich in solchen Situationen gefragt, ob sich das Verhalten ihrer Freundin mit dem Status einer Chefsekretärin eines großen Versicherungskonzerns in Einklang bringen ließ. Nein, Kirsten durfte sie nicht einweihen. Auf keinen Fall. Zu groß war die Gefahr, dass ihre gerade gewonnene Erkenntnis die Runde machte. Denn das Wissen um einen Mord ist ein allzu verlockender Gesprächsstoff in vertrautem Kreis.

„Und was ist mit Püll?“, sagte sie halblaut zu sich selbst, als würde dadurch die Frage mehr an Gewicht gewinnen. Schließlich verdankte sie ihm, überhaupt auf die richtige Spur gekommen zu sein. Hätte er nicht das Risiko auf sich genommen, die der hiesigen Sonderkommission vorliegenden Akten für sie zu kopieren, wäre sie wahrscheinlich schon auf dem Rückzug, die Zweifel weiter im Gepäck, mehr und mehr sich innerlich von Paul entfernend.

Aber andererseits, so sinnierte sie weiter, wäre die Gefahr recht groß, dass er irgend­wann seinen Freunden im Präsidium - und sei es nur aus Unachtsamkeit - etwas über die neuen Erkenntnisse mitteilte.

Ihre innere Stimme zeterte noch eine Weile mit ihr herum und rief ihr Begriffe wie Loyali­tät und Freundschaft zu, aber schließlich siegte ihre Vorsicht. Sie wollte diesen Wis­sensvorsprung, der ihr so eine Art Schutzwall zu sein schien, allen anderen gegenüber verteidigen. Also wandte sie sich wieder ihren Unterlagen zu.

Erneut durchforstete sie die Orte, an denen sich Paul in den letzten Monaten vor seinem Tod zu Recherchezwecken aufgehalten hatte. Erfolglos. Kein noch so kleiner Hinweis ließ sich finden. Natürlich war ihr klar, dass auch die Sonderkommission so vorgegan­gen sein musste. Wenn diese, trotz wahrscheinlich viel umfangreicheren Informationen und technischem Knowhow nichts in Erfahrung gebracht hatte, ließ dies nur einen Schluss zu: Entweder hatte Paul seine Erkenntnisse mit ins Grab genommen oder sie so geschickt verborgen, dass selbst die SoKo sie nicht gefunden hatte.

Die erste Alternative schloss Verena aus. Paul war Journalist. Mit Leib und Seele. Au­ßerdem war er äußerst penibel. Was sie fast immer bewundert, manchmal aber auch verflucht hatte: Seine Akribie, alles im Laptop in seinem elektronischen Kalender zu no­tieren oder in Excel-Dateien aufzulisten. Seine Pünktlichkeit. Seine Zuverlässigkeit.

Verena merkte, wie sie schon wieder hinüberglitt in die Flut der Erinnerungen. Ja, all diese Charakterzüge waren das, was ihn ausmachten. Was ihn anders sein ließ. Natür­lich hatte sein Pünktlichkeitswahn sie manchmal zur Weißglut gebracht. Wenn sie bei­spielsweise, was häufig vorkam, noch fünf oder zehn Minuten vor dem Haus von Freun­den, die sie eingeladen hatten, im Auto saßen, weil Paul mal wieder überpünktlich war. Zeit, die sie im Bad gut hätte nutzen können, um eben noch einmal die Lippen nachzu­ziehen. Aber im Grunde ihres Herzens, auch wenn sie hin und wieder mal schmollte, zeigte sich auch in diesem Wesenszug seine Zuverlässigkeit. Sie konnte sich immer blind auf ihn verlassen. Er war ihr starker Arm, ihre Stütze, ihr Leben.

Also, und so fand sie wieder zurück zu ihren Überlegungen, blieb nur die zweite Alterna­tive: Paul musste sein Wissen so verborgen haben, dass nur Püll oder sie eine Chance hatte, es ans Licht zu befördern. Wahrscheinlich eher sie selbst. Zumindest ging sie erst einmal davon aus.

Verschlüsselte Notizen? Wahrscheinlich mit einem Zahlencode, der nur für sie von Be­deutung ist. Datum des Kennenlernens oder das der ersten gemeinsamen Nacht? Das erste Datum kannten viele, das zweite außer ihr nur Kirsten. Nach kurzer Überlegung verwarf Verena diese Theorie. Denn sie war sich auch sicher, dass die Spezialisten der SoKo diese Codes geknackt hätten und Paul viel zu vorsichtig war, um so vorzugehen, zumal er sich offensichtlich der ihm drohenden Gefahr bewusst gewesen war.

„Was weiß ich, was die Kripo nicht weiß?“, schrieb Verena auf ein neues Blatt Papier und notierte dann weitere Fragen.

 Hat Paul in letzter Zeit sein Verhalten geändert?

 Hat es Widersprüche gegeben, wenn er von seinen Reisen zurückkam und mir davon berichtete?

 Hat er die Namen von Personen erwähnt? Den Namen einer bestimmten Person besonders häufig?

 Hat Paul Dinge eingepackt, die er sonst nie mitgenommen hatte?

 Hat er mir von seinen Reisen Geschenke mitgebracht, die anders waren als sonst?

 Hat er mir über Dinge berichtet, die zunächst für mich unverständlich, jetzt im Nachhinein aber von Bedeutung sind?

Danach ging Verena alle Punkte durch, ohne auch nur die Andeutung einer Spur zu fin­den. Nichts. Es war zum Verzweifeln. Also Abstand.

Du hast alles versucht und bist jetzt vielleicht betriebsblind, gestand sie sich ein. So be­schloss sie nach kurzem Zögern, sich frisch zu machen - es war inzwischen schon fast 18.00 Uhr - und noch eine Kleinigkeit im 'Biagini' essen zu gehen. Dabei wurde ihr be­wusst, dass gerade das Lieblingsrestaurant von Paul und ihr zum Erst-einmal-Abstand-Gewinnen keine wirklich gute Idee war.

Also rief sie Kirsten an und fragte, ob sie allein sei, und ob sie nicht noch für zwei Stündchen irgendwo gemeinsam einen Happen essen gehen wollten.

„Erste Frage: Ja, ich bin allein. Zweite Frage: Nein, aber ich wollte mir gerade den Rest der Lammkeule von unserem letzten Sekretärinnentreff in den Ofen schieben“, kam die prompte Antwort. „Wenn du dich also beeilst, könnten wir so in einer guten halben Stun­de einen gemütlichen Weiberabend starten. Für mich allein sind die Reste sowieso viel zu viel“, fuhr Kirsten fort. „Und dazu gibt´s einen 'David Moreno'. Ich lasse ihn vorher schon mal ein bisschen atmen, bevor wir ihm den Garaus machen“, ergänzte sie, noch bevor Verena etwas sagen konnte.

„Hatte schon gedacht, du hättest wieder einen Spanier kennengelernt“, ulkte Verena. „Dann bis gleich. Ich mach mich nur noch eben fertig, bin kurz nach halb sieben bei dir.“

„Beeil dich! Ich hab einen Riesenhunger.“

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