Читать книгу Die Offenbarung des Johannes - ein wunderbares Erwachen aus unserem Albtraum - Wolfgang Wassermann - Страница 18
Das Buch mit sieben Siegeln
Die geheime Offenbarung des Johannes
Eine Deutung aus den Quellen des Judentums
Vortragsreihen von Friedrich Weinreb
ОглавлениеTextfassung Wolfgang Wassermann
Das Verbindende der Religionen, der Schlüssel der Mythen und Märchen liegt in seiner archetypischen Sprache, welche zu jeder Zeit von den Weisen auch so gesehen wurde und damit den gegenseitigen Respekt der Verschiedenheit und Vielfalt der Kulturen, der Sprache, auch der Deutung als Bereicherung wahrgenommen wird. Das geschieht für jeden, in dem Moment, wo diese Bilder persönlich erfahren werden – und jeder Mensch tut es, wenn auch unbewusst.
Wir verlassen unter dem „Baum des Wissens“25 den Anspruch der Widerspruchsfreiheit, und unserer Erkenntnis der Sachlichkeit, welche wir im Anhang unter „Baum des Wissens“ einfordern. Wenn sich die folgenden Erzählungen und „Erklärungen“ nicht wie bisherige Erkenntnisse im Bewusstsein halten lassen, indem man für gewöhnlich, etwas einmal Verstandenes, eine Zeitlang bzw. auch länger `reproduzieren´ kann, so entziehen sich diese Erklärungen wie Traumbilder immer wieder erneut. Auch das kann ein Hinweis sein, dass man sich nicht mit dem „Baum des Wissens“ beschäftigt, sondern mit dem „Baum des Lebens“.
Im Anhang gibt es noch vor dem „Baum des Wissens“ Erläuterungen zu Themen, welche Friedrich Weinreb bei seinen Vorträgen zur Offenbarung auch anspricht. Diese Themen sind aus den verschiedenen seiner umfangreichen Werke herausgenommen, um daraus kurze abgeschlossene Beiträge von maximal ein paar Seiten, als Literaturauszug hier dem Leser zur Verfügung zu stellen. Die Erläuterungen können ebenso in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Es kann auch empfohlen werden, mit diesen Erläuterungen zu beginnen (AdV).
Es folgen vor der Einleitung durch F. Weinreb noch zwei Zitate aus Weinrebs Buch über das Markus Evangelium, welche sich auf die Offenbarung beziehen:
„… Tod und Auferstehung. Nicht im Tod endet es, sondern in Tod und Auferstehung. Nicht einmal Auferstehung, sondern wo die Zeit aufhört, ist Auferstehung. Wer aus dem Wasser gefischt ist, ist auferstanden, ist gestorben (im Wasser) und auferstanden, derselbe Mensch. Nicht irgendwann später, sondern jetzt. In Kürze wirst du es erleben, bald wird es sein, alles, Anfang der Offenbarungen, Ende der Offenbarungen, in Kürze, bald. Ist doch lange her schon, fast 2000 Jahre her schon, aber immer gilt: in Kürze. Wer es verstanden, gespürt, erlebt hat, war erlöst, erlebt das neue Jerusalem. Kein geographisch neues – kann auch sein, aber die Hauptsache ist, dass wir das ganze Weltall in uns sehen, den Makrokosmos im Mikrokosmos, und wir uns im Weltall, Mikrokosmos im Makrokosmos, darin die Verbindung sehen, dass wir all das in uns erleben. Nicht psychologisch, das wäre ein Kopf dieser Bestie; einer heißt zum Beispiel Chemie, einer Theologie oder Philosophie – alles Köpfe, die alles nichts sind. Alles ein Versuch der Erklärungen. Am Ende sehen wir: sie sind nicht mehr da, der Antichrist nimmt alles in sich auf. Das Ende der Offenbarung ist das neue Jerusalem, das Leben, das ewige Leben, das Binden des Bösen. Und das wird bald geschehen, heißt es, in Kürze, wie im ersten Vers schon gesagt wird. – Ja, ist das denn eine Lüge? Oder ist es vielleicht eine Anmaßung, wenn wir darauf bestehen, dass unsere Maßstäbe gelten sollen? Dann allerdings ist die Bibel tot bei uns. Wir sind dann wie der Aussätzige …“ (MARK, S. 160).
„… Wenn wir krank sind, dann geschieht etwas dort, im Nichtbewussten. Da sind dann, könnte man sagen, die „gefallenen Engel“, die reden mit dir: Was, du möchtest lieben? Du kannst doch deine Seele, Odem von Gott, benutzen und die Welt deiner Macht unterwerfen. Doch nicht, dass die Welt dir in Liebe untertan ist, dass du schenken, erleben, beglücken möchtest. Nein, untertan soll sie dir sein im Sinne der Macht, deinem Befehl gehorchen. Und meine Freude ist, dich zu beherrschen, Knechtschaft in Ägypten zum Beispiel, ich halte dich fest, du kommst nicht heraus.
Erlösung ist also ein Eingriff, wo der Mächtige erfährt, dass es auch eine andere Wirklichkeit gibt. Schon die Begrenzung im Leben, er erfährt sie in sich selbst, ist unbefriedigt in der Macht. Er langweilt sich, muss sich immer weitere Dinge ausdenken, heute spricht man von sadomasochistischen Vorstellungen. Der Wohlstand kotzt ihn schon an, er muss anderes haben, „high“ sein, Camping, weit wegfahren, oder Heroin, so oder so, der Wohlstand, die Macht gibt ihm gar nichts. Wir sehen, wir können doch nicht alles beherrschen. Wenn wir ein bisschen Macht haben, ist eine Gegenmacht da, die das nicht gönnt. Amerikaner, Russen, Chinesen, Gaddafi, Araber, Zionisten – immer geht es nur um eines: Man gönnt es den anderen nicht. Ein Getöse, Turbulenzen – lebensgefährlich, kann man sagen.
Das ist also auch im Menschen, bei uns da. Dort sind die Mächtigen in uns, die die Liebe nicht gönnen. Erscheinen auch im Bild der Offenbarung von Johannes mit vielen Köpfen; haut man sie ab, kommen neue Köpfe, es lässt uns nie in Ruhe. Das ist das Gefühl, dass man krank ist. Und der Mensch, der echte Mensch, der, kann man sagen, naive Mensch, spürt eine Schuld, er schämt sich, krank zu sein. Der heutige Mensch stolziert mit dem Kranksein, immer hat er eine Tasche mit Mittelchen bei sich, fortwährend lebt er in der Angst …“ (MARK, S. 154 f.).