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Die Bedeutung der Farben der Pferde; (6:1-8)

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Wir haben versucht uns einzuleben in die Vorstellung, was die Offenbarung in uns jetzt ist. |›Wir wollen die heiligen Worte gleich hier haben und wenn wir sie nicht erleben, dann wollen wir sie irgendwann haben‹| – das wäre außerhalb von uns. Ein Engel ist da, wir spüren, dass durch Umstände etwas gelenkt wird. |›Wir können nicht erkennen, dass das Leben einen Sinn hat‹| – weil wir nur das erklären wollen, was man auch erklären kann. Die Zufälle vergessen wir, sie sind für uns unwichtig – aber Lebensweg bestimmend. Es gibt den Engel, es gibt Jesus im Heiligen, aber ebenso lenkend hier, als innere Seite. Es ist viel mehr wahr im Leben, als wir nach außen weitergeben können. Die Engel der sieben Gemeinden entsprechen den Gemeinschaften in jedem Menschenleben. Manches machen wir gut, manches machen wir nicht gut. Es erscheinen in der Offenbarung dann Dinge, Wesen, die erinnern an Träume. Weil die Gemeinde nicht weiß, z.B.: Was ist Liebe? Wenn jemand gefragt wird: |›Eine Frau, die sieben Männer hatte, welcher der sieben ist ihr Mann?‹|85 – wir können es uns nicht vorstellen. Also immer ist etwas da, worüber wir stolpern und nicht klar erklären können. Und so erscheint dann als erstes dieses Pferd86 mit einem Reiter, als tüchtiges weißes Pferd. Ein Pferd, wie es hier erscheint, ist ein Rätsel. |›Es ist nützlich‹| – dann haben wir nach biblischer Sprache das Pferd nur zur `Unzucht´ gesehen, benutzt. Nicht die Zucht, die Erziehung, den Weg des Pferdes zum Heil, sondern nur das Pferd, soweit es mir nützt als Reitpferd, als Zugpferd gebrauche ich, um es zu benutzen. Wir schlachten es, wenn wir glauben, jetzt ist es sehr nützlich. Hingegen das Pferd aus der Bibel `gesehen´, da kann man sich selber darin sehen.

Wo kommen in der Bibel Pferde vor: In Ägypten.87 Ägypten steht für das Leiden in der Alternative, entweder das eine oder das andere – wie das Fließen der Zeit. Wir wollen das Leben hier halten, weil wir auch jetzt `in Ägypten´ sind, wir leben in der Alternative: Hier und Jenseits, das Gute und Böse. Wie bereits erzählt wird das Pferd ‹sus› mit dem Buchstaben Samech, „s“ = 60 geschrieben, welcher auch Schlange bedeutet. Wir werden angegriffen, wir sind zu schwach, das Gift der Schlange hat uns im Fluss der Zeit infiziert, ich könnte die Frucht vom Baum des Lebens nehmen, sie ist nah! In der Zeit ist immer die Schlange da. Weil ich in Ägypten lebe, bin ich im Verlangen aggressiv. Der nächste Mensch bleibt uns auch unverständlich, seine Ursprünge, seine Motive, man kann es nicht sagen, was ihn bewegt. Man ist irritiert, weil immer die Alternative da ist: Sichtbares - Verborgenes, Leben - Nichtleben, Tod – was ist Tod, aufhören? Wir wissen es nicht. Ägypten steht für die Neigung gefangen zu nehmen, alles was hier erscheint, nehmen sie ins Leben hier hinein. Was dort erscheint, der Hebräer (hat als Bedeutung auch `Jenseits´), alles wird gefangen, wie auch jedes Buch, die Bibel, gefangen ist in unsere Art `Weltschau´. Wir sagen dann: |›Damals war es so und so‹| ..., dass es etwas Ewiges gibt? |›Nein‹| – daher ist man aggressiv, daher gibt es immer Kriege. Aggressivität tritt auf, weil es die Alternative gibt, daher hat Ägypten auch den Begriff des Leides im Namen (der Name bedeutet: die doppelte Form, das Leiden in der Zweiheit, siehe Erläuterung: 16. Ägypten, Zweiheit, Pferde, Auszug, Meer, 3½); und in dieser starren Form wollen wir, dass es bleibt, aber es geht alles vorbei. Ägypten hat als Zeichen der Aggression das, was wir als Pferd erkennen ‹sus›. Die 60 und 60 (60 = Schlange), die Schlange vom Anfang, am Anfang des Wortes und die Schlange auch am Ende des Wortes. Diese Schlange bedingt unser Leben hier, wo wir gefangen sind in Ägypten. Unser Jenseitiges ist, dass man sich sehnt nach Ewigkeit, in Harmonie zu bleiben, nicht in der Erstarrung bleiben, sondern Entwickeln im Leben und zurückbringen können, richtig erleben, gereinigt, gerichtet, recht gemacht – so möchten wir es erleben.

Wenn die Gemeinden etwas schlecht gemacht haben, dann kommen allerlei Arten von Pferden, ein weißes, ein rotes, ein schwarzes, ein fahles Pferd. Und diese Pferde zeigen etwas: Das weiße Pferd mit dem Reiter, welcher einen Bogen hält zum Schießen, der siegt. Frage: Ob ein Schießen mit Bogen und Pfeil Sieg bedeutet? Sieg über wen? Wen hast du angegriffen? Bist du aggressiv? Zum Angriff bist du da. Man fürchtet ein Pferd, das sich losreißen könnte, das Pferd zieht (Pferd scheint von hebräisch ‹pered› zu kommen, ‹pered› ist ein Esel, Maultier).88 Wenn du so lebst, dass bei dir im Leben nicht die Sehnsucht ist, sondern die praktischen Dinge im Leben dich gefangen nehmen, so kommt dann das zweite Pferd. Beim ersten Pferd meint man noch: Ich habe das Ziel, in meiner Aggression Böses zu besiegen. Reiter im Hebräischen schreibt man als 2 2 2,89 das Pferd (60–6–60) schreibt man 6 6 6, darauf folgt 8 8 8. Das ist der Mensch, der sein Ziel erreicht. Der Tag der Auferstehung, dieser Tag des Verborgenseins im Grab, in der Erde, wie das Weizenkorn, das in der Erde begraben ist, `steht auf´ – von der Horizontalen in die Vertikale, beim Keimen, beim Durchbrechen. Es zeigt sich vielfach, nicht nur wie es war, vielfach, alle Wünsche sind mit auferstanden. Das ist das weiße Pferd. Das rote Pferd bringt schon alle Dinge, die ungut sind, das Schwarze90 noch mehr, aber das Fahle, das vierte Pferd ist nur Böses. Wir sehen eine Entwicklung, das Weiße scheint ein Zusammenfügen aller Farben zu sein. Dann brechen alle durch – das schwarze Pferd (zuvor das Rote), das dem Weißen gegenübersteht – alle Farben des Spektrums, dann das Unbekannte, sie brechen durch. Du denkst, du übersiehst die ganze Welt, es ist schwarz, es ist nichts da, eine Nichtigkeit ist da, nichts, null ist da und doch lebt dort alles. Am Ende, in der Verzweiflung, das fahle Pferd, das nur Unheil bringt. Aggression zeigt sich für uns in allerlei Art von Unheil in uns selber. Ob wir Unheil der Welt bringen ist eine andere Sache. Wir selber erleben viel Unheil dabei. Die Aggression höhlt uns aus, macht uns unglücklich. Ein aggressiver Mensch ist niemals ein glücklicher Mensch. Sogar wenn er Lust befriedigt, ist er auch unglücklich. Das Gefühl: Das Leben läuft mir weg, ich suche nur hier. Das ist das Elend des Unterganges [84A3].

Schwarzes Pferd, weißes, rotes, fahles Pferd … Die Farbe Rot ist der Anfang, das Spektrum geht von Rot nach Violett. Man sagt auch, Adam, ist rot, ‹adom› ist rot im Hebräischen. Man sagt auch ‹adam›, heißt eigentlich Hebräisch: Ich gleiche oder auch ich schweige, es ist das gleiche Wort, sie sehen die Vielfalt der Bedeutungen. Ich gleiche, ich schweige,91 sogar im Wort `Träne´,92 ich weine ist auch „ein Mensch“, aber ‹adom› an sich ist rot, der Mensch am Anfang ist rot. Im Spektrum geht die Farbe dann weiter über zu Orange und Gelb bis Violett, aber Rot ist der Anfang, das heißt: Das rote Pferd ist die Aggression, wo du – sagen wir einmal – ganz animalische, irdisch, zeiträumlich Aggression hast. Aggression, Lebensraum, deine Stelle, m e i n e Stelle, m e i n e Sprache, m e i n Geld, m e i n Land – immer eine Aggression, animalisch. Ich versteh dich sowieso nicht, du sprichst eine Sprache, Chinesisch, wie soll ich das verstehen? Es zeigt schon, man kann so nicht verstehen, so in dieser Art wird man niemals verstehen können. Ich denke an die Apostelgeschichte, wo beim Sprechen auf einmal in Jerusalem alle Sprachen da sind, und jeder verstehet den anderen, alle verstehen alle (Pfingsten). |›Das ist doch unmöglich, ohne Übersetzer zumindest‹| – man versteht gleich und es bedeutet es geht anders . Hier sind jedoch nur die Pferde da, das rote Pferd, Aggression.

Das weiße Pferd enthält alle Farbe des Spektrums von Rot bis Violett. Man weiß, wenn man die Farben mischt, dann ist Weiß da. Wenn man auf einer runden Tafel alle Farben des Spektrums hat und man dreht die Tafel schnell, dann ist es Weiß. Das Weiße ist die Summe aller Farben vom Spektrum, man hat 7 Farben, oder je nachdem wie man zählt viel mehr, aber alle zusammen sind dann das Weiße. Das weiße Pferd, wieso ist hier dann eine Aggression? Das Weiße duldet nicht, dass du noch nicht weiß bist, du bist schwarz, rot, gelb, grau oder braun, Mischfarben, es bedeutet Rechthaberei. |›Ich sehe doch das Ganze, die Bibel, das Christentum, das Judentum, den Islam, schön, die drei Sorten sollte man zusammentun, aber da sind die Kommunisten dagegen etc. ich habe Recht‹| – Rechthaberei – |›Ich habe das Gefühl, wir sind am besten‹|. Das weiße Pferd meint, man hat Recht, und das ist Gefahr. Das Rechthaben in der Welt hier gibt es nicht (gibt es nur als Selbstüberschätzung). Urteile bitte nicht, denn du könntest verurteilt werden. Denn du kannst nicht urteilen, hast du die Übersicht? Du denkst du hast sie. Sogar wenn du die Übersicht hast, das schöne weiße Pferd, ist ein Pferd, es `braucht´ einen Feind, der es nicht versteht, |› der zu klein ist, zu primitiv ist, ein Kannibale eventuell‹|. Der Arme kann mehr, der Arme kann auch weinen und lachen, ist ein Mensch, kann lieben, das weißt du alles nicht? |›Ja, der ist … was soll man dann?‹| Der so denkt, weiß von Liebe nichts. Manchmal spürt man das, wie soll man das wissen, die Kinder sind unschuldig, er kann nichts dafür. Das weiße Pferd bedeutet: Ich habe Recht, ich weiß es. Es kann auch sehr partiell sein, man hat gewisse Punkte gesehen und hat das Gefühl, ich habe Recht. Das Rechthaben hat mit der weißen Farbe zu tun . Es geht weiter: Das Weiße schwebt über den Abgrund vom Schwarzen, der Abgrund ist Schwarz, kein Grund ist da, es ist schwarz, ein Nichts ist da, das Weiße schwebt über dem Nichts. Wenn man weiter fällt, so fragt man: woher kommt das alles? |› Wo war das, wann war das, wie wird es sein?‹| Dann muss ich antworten: Ich weiß nicht, Nichts. N icht zu antworten, kann ebenso v er n i c h ten bedeutet. Das, was da ist, wegnehmen, zu N i c h t s machen (nicht aus Weisheit, sondern Absicht oder Ignoranz).

Das schwarze Pferd sagt , ein Abgrund ist da, dann frage ich: Wo ist die Liebe? Du hast einen Feind, und sagst: Der Weiße denkt, er weiß es und schon ist der Abgrund da! Du bedrängst ihn und möchtest ihn in den Abgrund ziehen, fressen könnte man bildlich sagen. Der Abgrund möchte das Weiße verschlingen, in sich aufnehmen, so ist es nicht da, durch meine Rechthaberei. Ich sehe mein Gegenüber als Feind, einer gegen den anderen (mit Argumenten). Das schwarze Pferd, ist eine Entsprechung für den Abgrund.

Das fahle Pferd steht für die vielen Farben, die ein Spiel haben, und so stellt sich die Frage: welche Farbe gilt dann? Hier ist ein Spiel da, ein Rechthaben im Partiellen. Man denkt, das Partielle könnte alles lösen, ein Götze eigentlich, Gott – er hat Alles. Das Wort Gott, Elohim in Hebräisch bedeutet ALLES. Was ich sagen kann, dieses, jenes, das Alles, ist in einer Einheit, alle Möglichkeiten sind eins, meine Träume sind dort auch da, meine Wünsche sind dort da, alles ist dort da. Meine Vorstellungen sind da, die Menschen sind da, die Affen, die Tiere, alle sind dort da – nicht, dass das Gott ist, doch er erhält alles. Denn es heißt doch „Er schöpft aus dem Sein“, was die Schöpfung ist, wenn er Liebe in sich trägt, schöpft er sein `Sein´ und es ist da. Er schöpft aus Liebe, erhält die Welt aus Liebe. |›Er läuft nicht jeden Tag hier und dort schnell hin, sieht zu, dass das Kaninchen zu essen bekommt und die Maus dann von der Katze bedrängt wird‹| – nein, gar nicht, er erhält alles Leben, aus Liebe heißt es. Wir verstehen es nicht, weil wir partiell sehen: Diese Welt hier ist ja wie meine Welt, mein Leben.

Ich bin 1910 geboren im November, dann habe ich in der Schule gelernt, im Gymnasium und an der Universität, sehr gescheit geworden bin ich und weiß doch nichts. Ich weiß, was soll ich da wissen, was kann man da wissen, ich kann mir das nicht leisten, was soll ich da schon. Partiell könnte ich schon sagen: |›Ich bin das alles, MEIN Gebiet, MEINE Theologie, ich kann das alles erzählen‹| – Ich müsste wissen, wie arm ich bin und nichts weiß. Das ist der Streit der Götzen gegeneinander. Denn die Pferde zeigen schon, als ein Stückchen der Apokalypse, dass es Aggression ist. |›Wenn ich so schaue und die Pferde am Himmel sehen würde, wenn ich das fundamentalistisch sehen würde, das wäre schön, wenn ich das so sehen könnte in den Wolken‹| – das ist nicht so, das bist du selber. Die Worte Gottes sind ewig, nicht in der Zeit. Du kannst sie in der Zeit lesen, nur auf dich selber beziehen, aufnehmen in dich, die Worte essen. Wir werden sehen, wie manche Rollen gegessen werden, dass du das Ganze aufisst und es bei dir ein Teil wird, auch diese Aggression [85B4 ].

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