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Johannes verschlingt ein Büchlein; 10:5-11

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10:5-11 und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob die rechte Hand auf gegen den Himmel und schwor bei dem der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit (also von Welt zu Welt), der den Himmel geschaffen hat und das was darinnen ist und die Erde und was darin ist und das Meer und was darin ist: Es soll hinfort keine Zeit mehr sein, sondern in Tagen, wenn der 7. Engel seine Stimme erheben und seine Posaunen blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes, wie er es verkündigt hat seinen Knechten, den Propheten. Und die Stimme, die ich vom Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Geh hin, nimm das offene Büchlein aus der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht! Und ich ging hin zu dem Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er sprach zu mir: Nimm und verschling’s!127 Und es wird dir bitter128 im Magen sein, aber in deinem Mund wird’s süß sein wie Honig.129 Und ich nahm das Büchlein von der Hand des Engels und verschlang’s. Und es war süß in meinem Mund wie Honig. und als ich’s gegessen hatte, war es mir bitter im Magen. Und mir wurde gesagt: Du musst abermals weissagen von Völkern und Nationen und Sprachen und vielen Königen.

Da sehen wir das Kommen vom 7. – im 7. Tag ist die Ruhe. Hier spüren wir, auch das ist in uns, ob wir es im Leben stark erleben oder nicht, es lebt im `Nichtbewussten´. Von dorther, im `Nichtbewussten´ bin ich wie ich bin, Gott gibt mir diesen Ort der Auseinandersetzung: Du wirst dort für mich kämpfen, um der Liebe willen. Kämpfen heißt `sich herumschlagen´, der Versuchung widerstehen, denn die Versuchung möchte die Liebe analysieren, als Rezept: Wie soll man lieben?

Der Engel steht mit einem Fuß auf dem Meer, das Fließende der Zeit, mit dem anderen auf d er Erde, das Stehen der Zeit – die Gegensätze. Dort am 3. Schöpfungstag, wo die Wasser sich sammeln an einem Ort, wo das Trockene sichtbar wird, heißt es: Das ist der Moment, wo man spürt es ist auch Ewigkeit da und nicht Unendlichkeit. Das Meer könnte mir das Gefühl geben der Unendlichkeit, das Trockene zeigt Entfaltung, dort fließt es nicht. Es braucht das Fließende auch zur Bewässerung, aber nicht als solches allein, zum Trinken – nicht zum Ertrinken, zum Leben der Natur, nicht zum Ersticken der Natur. Beide Seiten sind da, der Engel des 7. Tages steht da und dort und er sagt dann: Es ist für dich jetzt am 7. Tag, der Tag der Ruhe, da hast du ein Buch. (Diese Szene gehört noch zur 6. Posaune, aber der Engel als Lichtblick weist den Weg in den 7. Tag, AdV. Weinreb erzählt im Kap.: Das Lamm und die Seinen auf dem Berg Zion; 14:1-3, 14-20, wie der 7. Tag in den 6. Tag „hinein-greift“.) Die Rolle des 7. Tages ist nicht auswendig zu lernen, sondern zu essen, sie soll sich hineinbegeben, in dich hinein. Wir sollen das Buch, die Rolle essen – wir müssen. Hier würden wir daran ersticken. Essen bedeutet bei mir `zur Vollkommenheit werden lassen´ (hebräisch ‹akol›, kol = alles, voll und a = ich), durch mich wird es erfüllt, durch Essen, durch mich kommt es zu Gott. Essen = in dich hinein, ich erfülle alles durch `in dein Inneres hinein´ (Essen), ich nehme alles auf, geballt, konzentriert, wie der Samen, das Weizenkorn. Im Moment, wo du es spürst, ist es süß und schön. Wenn es aber Teil wird von dir, wird durch die Verdauung aufgenommen, was zum Körper gehört und was nicht zum Körper gehört, wird ausgeschieden. Das Aufgenommene wird Teil des Menschen, bei dem, der die Rolle isst, wird sein Verhalten demgemäß sein. Das ist gar nicht so einfach, wenn es in dir ist, du es wirklich aufgenommen hast, dann kommt dir auf einmal eine ganz merkwürdige Verantwortung: Ich bin nicht irgendetwas. Anfangs lastet es schwer, auf die Dauer spürt man, es ist Teil von dir geworden, ist die Freude, das Gefühl: Das Wort ist Gott, Gott in mir. Ich spüre, indem ich das aufgenommen habe: Gott ist in mir, wohnt in mir, wie ich in Gott wohne. Mit jedem Atemzug atme ich die göttliche Seele. Auf einmal spüren wir, wir sind anders geworden.

Am 7. Tag sitzt man verborgen da, man hat Angst vor Angriffen von außen. Man hütet das Paradies, wie die Jünger sich auch einsperren und Angst haben vor den Juden, die böse sind. |›Wir wollen das Reich hier haben, denn das vom Himmel kommende Reich, damit `kaufen wir nichts´. Wir wollen HIER Macht haben, wir wollen hier tun und zeigen, dass wir auserwählt sind, wir sind es!‹| Frage: Was ist mit den anderen Menschen und Tieren, wenn ihr es seid, die Auserwählten, wo sind die anderen geblieben? Bedenkt doch, die ganze Welt ist da, diese Explosion, das Durchbrechen des Geheimnisses gilt für alle Völker und Nationen. Man kann sagen, dass doch Jeremia und die Propheten auch für alle Menschen und Nationen da sind: |›Nein, wir sind es, die Auserwählten‹|. Wo der Mensch selber das Auserwählt-Sein einer kleinen Gruppe erlebt, ist er dieser Jude, von dem gesprochen wird, vor dem man Angst haben muss, der sagt: |›Die anderen sind schuldig, wir sind frei‹|. Man soll auch dort aufpassen, wenn es etwas in der Welt, in der Schöpfung gibt und sich fragen, wo ist es i n m i r. Das Wort Jude heißt: `Gott loben´, glücklich sein. Weil der, der glücklich ist, hat die Neigung zu denken, alle anderen können nicht so glücklich sein, wie ich es bin, sie können das nicht erleben, was ich erlebe. Gönne jedem das Glück auf seine Art, seinen Ort, seine Herkunft, nicht nur deines.

Beim Verkauf von Josef durch die anderen Brüder, warum hassen sie Josef? |›D as Äußere, das Körperliche, ist nichts wert, das ist Josef. Wir sind das Innere, die Seele, wir können die Welt richtig verstehen‹|. Josef ist der Sohn von der Mutter Rahel, vom Lamm (der Name Rahel bedeutet Mutterschaf, Mutter des Lammes, IDW, S. 218). |›Vom Mutterschaf , das `Äußere´, körperliche,130 kann doch nicht das `Innere´ sein?‹| Man zieht die Bedeutung der Welt, das Äußere, Körperliche nicht in Betracht. |›Wir sind für uns glücklich, die anderen müssen erst uns anerkennen‹|. Es gibt die, die Angst haben vor den Juden, vor denen die sagen: |›Das alles kann in der Welt so nicht sein‹|. Sie glauben nicht, dass es möglich ist, dass schon HIER und JETZT131 alles erfüllt ist. Im Glauben könnte man es doch glauben, es muss nicht hier realisiert sein. Wenn ich glaube, kann sein, dass es hier gar nicht realisiert wird, aber das Glück des Glaubens, der Liebe und des Hoffens habe ich. Aber ich glaube im Sinne, es wird schon kommen zu Gottes Zeit, ich dränge nicht, ich zwinge nicht, es ist schon da, ich habe es erlebt. Aber ich gönne allen Frieden. Friede kann nicht sein, wenn nicht für alle Frieden da ist.

So sind sie am 7. Tag ängstlich, weil sie nicht wissen, was der 8. Tag bringt. Der 8. Tag ist, wo die Frauen hingehen, das Grab suchen und sehen, das Grab ist leer und erfahren, von den Zwei, die sagen: „Was sucht ihr die Lebenden unter den Toten?“ (Lk 24:5-6 ). Das Grab ist leer, das Leben ist nicht so kontinuierlich, es ist anders, es ist wiedergekehrt, er ist auferstanden! Es geht nicht wie in Ägypten oder wie die andern Völker hier denken: Es geht weiter‹|. Es geht n i c h t weiter, es kommt zurück, es ist hier, es ist wiedergekehrt, es ist die gleiche Welt! Daher kennt die Bibel keine andere Welt, als diese Welt. Die gleichen Städte, Orte, Dörfer, Menschen, es ist immer h i e r da! Auferstanden! Man glaubt an die Auferstehung und doch sagen viele. Es geht dann weiter, immer weiter‹| (außer man geht auf Distanz und sagt: Es wird einmal sein ... ‹|). Aber es geht um viel mehr, wenn es Teil von mir geworden ist, dann spüren wir, wir erwarten etwas ganz Gewaltiges, die Erwartung, die dann auch kommt [84B4].

Die Offenbarung des Johannes - ein wunderbares Erwachen aus unserem Albtraum

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