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Das Lamm, das würdig ist die sieben Siegel zu öffnen; 5:1-14

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5:1-14 Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel, der rief mit großer Stimme: Wer ist würdig das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen? Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen. Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch aufzutun und hineinzusehen. Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids,112 aufzutun das Buch und seine sieben Siegel. Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den 4 Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet (erwürgt); es hatte 7 Hörner und 7 Augen, das sind die 7 Geister Gottes gesandt in alle Lande. Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der da auf dem Thron saß. Und als er das Buch nahm, da fielen die 4 Gestalten und die 24 Ältesten nieder vor dem Lamm und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen. Und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet (erwürget) und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden. Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Gestalten und um die Ältesten her, und ihre Zahl war 4000 x 1000; die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet (erwürget) ist, ist würdig zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die 4 Gestalten sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beten an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Die Offenbarung, das Wort Gottes erzählt vom Menschen wie er JETZT ist. Der Moment Jetzt ist würdig, denn der Moment Jetzt ist der Schnittpunkt, die Waage. Auf einer Seite Vergangenheit, auf der anderen Seite Zukunft, der Schnittpunkt ist die Gegenwart. Sobald wir sagen, es wird einmal so sein, haben wir es verleugnet, wir haben Angst uns damit zu identifizieren. Wie in den Evangelien die Verleugnungen durch Petrus erzählt werden, drei Mal bevor der Hahn des Morgens gekräht hat . Er hat Angst, im Zeichen des Menschen, wie es auch wir sind, gegen die Masse für etwas einzustehen, was nur er fühlt.

Die Liebe ist zu stark ….

der Mensch, im Bild und Gleichnis Gottes, kann nicht sterben,

es kann nicht sein, dass er untergeht .

Das Lamm, das in der Offenbarung plötzlich da ist, auch hier denkt man an ein Lamm (das Tier) . Ein Lamm im Traum ist kein Lamm `das vor dem Bett steht´. Es kann hier im Erscheinenden keine Worte oder Formen finden, es sei denn wir sind es selbst, wir selbst mit unserer Verborgenheit, unserem Leben, das viel mehr enthält als wir selber tragen können. Wir können unser eigenes Leben auch nicht tragen, die Last der Jahre, wir sind nicht im Stande, das alle zu verdauen, zu tragen. Ich kann hier nicht mehr essen, anderswo könnte mir Nahrung gegeben werden. Was ich hier gelebt habe und begegnet bin, das ist alles schon zu viel gewesen. Ich werde müde, altersmüde, der eine früher, der andere später und jeden Tag wird der Mensch zum Schlafen müde. Es ist hier nicht zu fassen, zu tragen, und deshalb diese Mitteilung. Es ist dort dargestellt in Bildern, die du schon kennst, aber die Bilder sind dort! Die Bilder, die du dir hier machst, sind zeitlich, du kannst dir hier keine Bilder machen, du kannst sie nur leben.113

Das Lamm hat mehrere Namen,114 hebräisch ‹keves› heißt auch Erobern, Unterdrücken, Beherrschen, Bezwingen, dort wo man ausbrechen will aus der Not des Zeitlichen, ausbrechen aus einer Welt im Zorn, im Schlagen, im Peitschen, einer Welt, die all das beherrschen will. Das Lamm hat es in sich, das Zeitliche zu sehen und nicht zu ernst zu nehmen, es klar zu sehen, aber es ist ein Sehen mit anderen Augen. Das Sehen mit den Augen der Ewigkeit, die sagen: Das Zeitliche hat schon eine Bedeutung aber nicht den Sinn und die Bedeutung, welche die Leute denken, dieses Leben sei das einzige. Vom Ewigen her `schauend´, ist das Leben in der Herde des guten Hirten115 sehr wichtig, es gehört zur Herde, aber es ist ein Teil eines Großen und Ganzen. Das Lamm beherrscht diese Versuchung , wie wir es bei Matthäus gelesen haben, bei der Versuchung Jesu, aus den Steinen Brot zu machen (Mt 4:3). Das Reich spüre ich in mir, es ist das ewige Reich, es ist nicht das Reich hier. Wenn ich auch hier vom König gekrönt werde und 1000 Jahre herrschen darf auf dem Thron, wenn keine Revolte sich meldet die mich stürzt, dann denke ich immer: Und was dann?

Alpha und Omega:116 Alpha, Alef, das erste Zeichen, die Eins und Omega, die Ajin im Hebräischen, das Zeichen das 70 heißt. Die Eins enthält alles. Die 70 ist die Entfaltung in die Vielheit .117 Ich bin Anfang und Ende, wo alles zusammengeballt ist, wo alles sich entfaltet hat. Aber ich bin mehr, ich bin von jenseits des Anfangs und jenseits des Endes. Das Lamm ist überall da. Warum? Weil das Lamm das Zusammengeballte so versteht, so muss es sein, ich freue mich und es die Entfaltung auch spürt, das ist Gottes Wille, der Weg Gottes, der Weg: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben (Joh 14:6). Der Weg ist gut, wie es aussieht . Obwohl ich gebückt gehe und ich es sehr schlimm auf dem Weg habe, sage ich doch, es ist der Weg Gottes. Mit diesen Stationen , es ist der Weg Gottes. Es ist nicht, dass ich sage, jetzt protestiere ich (nicht zu protestieren ist die Passivität des Lammes, AdV) … So weit geht deine Liebe, dass keiner es mehr versteht und die Menschen aggressiv werden bis zum Äußersten, es in den Menschen tobt (wie bei der Kreuzigung, der Verstand kann es nicht fassen, AdV) und das Lamm sagt: Das trage ich dann. Das Lamm ist deshalb auch jenseits des Endes. Alpha und Omega in Hebräisch (als Ajin) wird ganz gleich ausgesprochen. … Wir hören in der Ausprache eines Wortes keinen Unterschied, das Zeichen ist unterschiedlich (Aleph oder Ajin) … Wir können es nicht äußern, unsere Stimme, unser Atem macht hier keinen Unterschied und spricht sie gleich aus. Wir erkennen im Leben nicht die Einheit und Vielheit, wir erkennen Gott nicht im Leben, die ‹schechinah›, wie Gott unter uns wohnt. Ist das nicht da ? Nein, zeige nicht mit dem Finger dorthin, es ist nicht so zu zeigen, es ist ewig, was du zeigst ist zeitlich. In der Welt hier zeigt sich das Ewige in Zeitlichkeit, aber als Ewigkeit . Vielleicht blitzt in einem kurzen, schönen Moment des Einfalles das Ewige im Zeitlichen auf. Dann kommt der Alltag wieder, du hast kurz was erlebt, eine Art Ekstase könnte man sagen, mystisches Erlebnis – aber es lässt sich nicht in Worte ausdrücken … Das Lamm ist im Leben `das bis ins Äußerste relativieren können´ dieser erscheinenden Welt. Ich brauche nur die Welt zu lieben, dann nehme ich alles, was dort geschieht, mit ins Ewige.

Es ist kaum zu ertragen, was in der Natur geschieht, im Erlebnis trägst du das, wie eine Last von Sünden. Der Vater vergibt dir alles, es ist nicht so schlimm wie du denkst. Das Lamm ist das Passive, das Bezwingen des Erscheinenden ist nicht so wichtig, ich nehme schon wahr, ich könnte es auf mich nehmen. Jeder spürt, das darf nicht sein, ich sollte es selber tun. Das Lamm allein ist imstande, diese sieben Siegel zu brechen. Keiner könnte das Wort Gottes in allen Schichten verstehen, es sei denn, dass man das Erscheinende stark relativiert. Sonst wirst du in die Versuchung geraten, einmal mitzumachen. Diese sieben Siegel bedeuten Siebenfach, eigentlich `alles-fach´, vielfältig, alles was nur erscheinen könnte. Das Lamm beherrscht auch den Satan, den Teufel, und sagt: „Nicht auf diese Art. Ich öffne die Siegel, ich breche sie, weil ich das Lamm bin, ich habe in mir Passivität“.

Jeder Mensch, wo auch immer in der Welt, lebt vom Lamm der Bibel. Der Mensch im Bild und Gleichnis Gottes hat das in sich. Auch bei den Hindus, die sagen: In uns leben die Veden, die Kriege der Veden – aber weiterschauend findet man das Gleiche in jeder Kultur, das zurück führt. Es ist jenes, das sich nicht wehren kann und deshalb nicht wehren will (Passivität, das Lamm), alles auf sich nimmt, deshalb entsteht die Welt. Oft sind die Wurzeln verschüttet, aber das können alle Menschen in der Welt in allen Kulturen finden und man spürt, wir sind der `gleiche´ Mensch. Das Lamm hier ist für alle Völker, die ganze Welt ist einbezogen.

Wir leben durch das Lamm118 (gestorben und auferstanden), durch das Passah-Lamm, es ist die Ausnahme zum Gesetz. Es widersetzt sich dem Gesetz. Da das Lamm passiv ist, besiegt es das Gesetz, widersetzt es sich dem Gesetz, kämpft mit dem Gesetz. Es hat Auseinandersetzung mit dem Gesetz, wird verführt und geschlagen – es kommen die Pferde. Das Lamm ist in jedem Menschen im Nichtbewussten da, es ist das Wehrlose im Menschen. Gar nicht im Sinne der Friedensbewegung wehrlos zu sein – das ist nicht wehrlos, es ist auch eine Art der Aggression, ein sich nicht gönnen, |›die Welt, die Zeit taugt nicht wie sie ist‹|. Die Welt könnte nicht so sein wie sie ist, wenn Gott es nicht will. Wir ertragen die Liebe, das Opfer nicht. Die Welt könnte nicht so sein wie sie ist, wenn Gott nicht der Schöpfer und Ernährer der Welt ist. Keine Begegnung der Welt könnte ohne Gott sein. Kein Haar könnte gekrümmt werden, kein Spatz vom Dach fallen, Gott hat alles in seiner Hand. Jeder Grashalm kann zertreten werden, es ist in Gottes Hand, dass du so gehst und die Grashalme zertrittst, jetzt, du hast einen Weg zu gehen. Ich sündige dann. Was bedeutet sündigen? Du denkst, dass der Grashalm nur hier lebt? Der Grashalm ist ein Engel, der lebt überall, ist ein Bote: Ich schicke das Leben hier (mit dem Engel in den Grashalm, AdV). Du denkst, du hast ihn getötet und kannst dich nicht mehr rühren, du weißt nicht, wo ich (der Engel, das Leben, Gott, AdV) überhaupt bin. Lebe und bedenke, bei dir ist was Ewiges da.

Unser Nichtbewusstes ist nicht nur der Pool von Ungerechtigkeiten, des Schmutzes, des Sündigen, sondern hier ist auch das Lamm, der Mensch, der berührt werden kann. Das Lamm ist das Zeichen des `Nicht-Verteidigendens´. Man dürfte keinen Wehrdienst leisten, aber man kämpft schon täglich im Büro usw. Bedenke das Geheimnis: Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist. Der Kaiser sagt als Ritual „in Gottes Hand, im Arm, die Brücke, die Verbindung dem Gesetz zu entkommen“, im Englischen sagt man `der Entronnene´ (in God's hands and arms, the bridge, the connection to escape, AdV). Der Angeklagte sollte aus dem Gesetz frei gegeben werden, `entronnen´ dem Gesetz. Aber sie wollen nicht Jesus. Das Gesetz ermöglicht auch das Entrinnen vor dem Gesetz – das ist Bestandteil des Gesetzes, auch vor Pontius Pilatus [84A4].

Manchmal denkt man, es ist gut das Leben hier zu relativieren, in Beziehung, in Relation zu bringen zum Ewigen (wie sich kleiner machen, was relativieren in diesem Fall bedeutet). … Ich möchte jetzt einige weitere Begriffe aus der Offenbarung versuchen auszuarbeiten, nämlich den Begriff versiegeln . … Versuchen wir von der Sprache, vom Wort her das Siegel zu verstehen, in Hebräisch ‹chotam›. Was ist dann der Name auf dem Siegel, welches Wappen steht drauf? Es steht der Name des Herrn auf dem Siegel, die 10–5–6–5, in Buchstaben J-H-W-H, der Name von ‹howa› steht darauf. D as heißt, das Geheimnis ist versiegelt, siebenfach mit dem ‹howa›, das Sein, das ewige Sein. Das Sein bedeutet, im Gegenwärtigen ist die Vergangenheit da und im Gegenwärtigen ist das Künftige da. Das heißt nicht, das Vergangene ist damit in unserer Erinnerung, sondern das Vergangene ist da – wie kann es Platz haben? Die Liebe macht alles möglich. Lieben, Glauben, Hoffen versetzt Berge, versetzt auch Verborgenheit, offenbart Verborgenheit. Die Liebe , das Sein ist das Geheimnis, es ist versiegelt. Die ganze Schöpfung, siebenfach, die dynamische Schöpfung, der sechste Tage und der siebente Tag, wo alles vollkommen ist , all das ist da. Dieser 6. und der 7., die Wochentage mit de m Feiertag, und der Tag Gottes, der Tag des Herrn , das alles ist anwesend , es gehört hier zum Leben . Ein Siegel, das versiegelt, will sagen, solange du das Geheimnis der Liebe nicht verstehst, bleibt es ein Geheimnis. Der Name Gottes, das Tetragramm, steht auf jedem Siegel. Welcher Name steht drauf? Der Name des Herrn, der Herr herrscht, kein strenger Herr, er herrscht (und nicht Satan), weil Liebe alles ist.

Wer keine Liebe möchte – es könnte sein – das bedeutet: Schade, du verstehst nicht deine Einsamkeit, du liebst nicht. So würde man antworten: Ich liebe gerne ‹| – bedenke deine Liebe ka nn nur von Ewigkeit in die Zeitlichkeit hineinkommen . Du kannst keinen Menschen lieben, wenn du nicht das Ewige liebst, den Ewigen, dann kannst du den Menschen lieben. Liebe die Quelle des Ewigen, da kannst du alles lieben. Nur bei einem Menschen ist die Alternative, entweder - oder, manchmal sogar paradox. Wenn die Liebe zum Ewigen da ist, sehne dich nach dem Sein, du wirst entdecken, dass Gott eine Person ist – welche Person? Am Ende vielleicht du selber. Du bist in Gott und Gott in dir.

Suche nicht etwas, das weit weg ist, sondern was nah in deinem Herzen, in deinem Mund ist, in deinem Mund in deinem Herzen (wie es auch im 5Mo 30:14 und Römerbriefe von Paulus so steht, Röm 10:7-10 ). In deinem Herzen, in deinem Mund, erstmal in deinem Herzen. Dort ist es da, das heißt bei dir selber. Suche nicht weiter, dann bist du am Ende der Suche, ich bin in Gott und Gott in mir – du bist ein Bild und Gleichnis Gottes. Warum suchst du dich in einem anderen? Du wirst dich sehr nahe empfinden, immer näher, bis du sagst: Adam heiße ich doch, das heißt: Ich gleiche – das ist keine Blasphemie das zu sagen, denn Gott erschafft den Menschen, in seinem Bild und Gleichnis. Er sagt ja: Meine Kinder, ich habe euch gezeugt, ganz nah ist alles. Wir denken immer an eine strenge Macht, die kalt und gesetzmäßig regiert. Nein, sie regiert nur aus Liebe. Wenn du dich abwendest, ist Er&Sie traurig und seine Traurigkeit kann sich äußern in deiner Traurigkeit, dass du depressiv wirst, aggressiv wirst und töten möchtest. Bei dir spürst du, ich habe die Liebe abgelehnt und spürst, wer ist dann da? Ich bin allein und sterblich. Immer wieder der Hinweis, bedenke doch die letzten Worte des AT und NT sind das wieder aufgebaute Jerusalem. Nicht mit Steinen, mit Menschen, du lebst, lebendig, ganz, du selber (hier geht es nicht um andere)! |›Vielleicht du auch?‹| Nein, Du (im Selbstbezug liegt der Schlüssel, der andere führt den Gedanken weg von der eigenen Person, auch wenn alle erlöst sind)! |›Und der andere dann?‹| Wie du alles bist, ist der andere auch alles. |›Das kann doch nicht sein!‹| Eben, im Zeitlichen kann das nicht so sein, deshalb sehne dich nach Ewigkeit.

… Stell dir das Ideale vor, nicht mit Absicht, sondern wie Wachträume, Tagträume, ich träume das, wünsche mir das, dann spüre ich das, dann wird Er&Sie, Gott das auch wissen. Woher hat Sie&Er meine Träume, meine Wünsche? Das hast du auch, und ich spüre bei anderen Menschen das Gleiche, vielleicht nicht so, ein bisschen anders, doch träumt jeder. |›Das ist nicht möglich, das ist schade um die Zeit‹|. Du denkst, es ist so, aber die Zeit ist viel besser als du denkst, denn wenn du zum Ewigen verbunden bist, wirst du sehen, von dorther herrscht das Reich. Das heißt vom Ewigen her bist du hier gescheit, genial, hast studiert, alles kommt von dort. Hier im Zeitlichen kann man Kopfweh bekommen, Stress bekommen, dann ist man gejagt, Herzinfarkt usw. Wenn du vom Ewigen kommst, bist du froh und lachst, bist jugendlich und es geht. Du spürst das Leben hier auch, aber du bist jetzt schon im Ewigen, nicht nachher im Ewigen, es ist nur hier nachher, im Ewigen ist alles zur gleichen Zeit da, immer da, und nicht: |›Immer nachher kommt Ewigkeit‹| – das ist zeitlich gedacht. |›Nachher kommt ein Totenbuch‹| – wenn du so denkst, denkst du an Totenbücher. |›Nachher ist die Ewigkeit‹| – … Das Wissen von Ewigkeit entdecken wir in anderen Worten gekleidet , andere Sprachen, mit Freude in allen Kulturen, sie haben das auch! Ich möchte ewig, immer mit allen da sein .

Siegel ist der Name vom Sein, Gott der Herr, bedeutet Sein, JHWH, das gegenwärtige Sein im Hebräischen. Wenn ich sage ‹howe› ist Gegenwart, ich bin da, es bedeutet: Alles ist Gegenwart; Vergangenheit ist Gegenwart, Zukunft ist Gegenwart, was noch gar nicht da ist, ist Gegenwart. Das wäre ideal, wenn ich nicht bangen muss, kommt das Kind zur Welt … [85B2].

Das Lamm steht für die Passivität, Gelassenheit. Das Lamm in der Wiese, im Stall, ist gelassen, ist nicht aggressiv, ein stilles Tier. In der Entsprechung von Zeit und Raum ist ein Lamm da. In Ewigkeit ist das Lamm, das Lamm Gottes, ist passiv, es lässt mit sich geschehen. Jesus, von jedem beschauend , betrachtend, lässt es geschehen. Er könnte ja auch sagen, ich bin der Sohn Gottes und |›verdammt noch mal, er könnte ja jetzt alles ändern‹| – es geschieht gar nichts, er lässt es geschehen. Er siegt, weil er es geschehen lässt. Er könnte ja sagen: |› Wenn du kannst, küss meine Hände‹| – er ist gelassen, er überlässt es dem Vater, dem Ursprung . Auch das Lamm in der Erscheinung der Welt, hat mir ein Bauer erzählt: Keiner will ein Lamm schlachten, es schaut einen an und weint, tut nichts. Schweine sind sehr aggressiv, aber ein Lamm ist vollkommen passiv (siehe auch RE, S. 148). Ein Lamm lebt, es bedeutet das Lamm Gottes, das ist die Passivität. Gott zeigt, ich lasse euch auch, ich warte in Gelassenheit, bin traurig, meine Traurigkeit spiegelt sich auf euch hinüber, bei euch übersetzt in Zorn, bei mir ist es Traurigkeit. Bei mir brennt es, ich verbrenne, wie kann man sich abwenden von der Liebe? Die wollen doch alle in Ewigkeit sein? Aber die Versuchung ist: Sie wollen hier wichtig sein, machen, Macht, Machbarkeit ausüben, sie wollen Zeitlichkeit bis zum Tod, wollen doch hier bewundert werden.

Das Wunder, das in der Welt lebt, das ist verdrängt. Wir sehen, wie der Charakter uns manchmal so formt und wir selber verlieren, was wir eigentlich gerne möchten. Wir wissen nicht mehr, was Sünde gegenüber den Heiligen Geist ist, du kannst keine Umkehr mehr haben, weil dann ist es bei dir hier für die Zeit verloren – für die Ewigkeit gewonnen. Dann nachher im Tod, kann sein, dass der größte Verbrecher angenommen wird, gerichtet wird. Richten mit Schwefel und Feuer, reparieren, recht machen, recht ausüben. Das Recht, das wichtig ist, der Verbrecher wird gerichtet, bei Gott, das Kind bleibt übrig – lasst die Kinder zu mir kommen. Das sind so Gedanken zur Posaune. Gott posaunt Liebe aus, die Botschaft, zu uns, an euch, dass ihr hören könnt, aber nicht mit den Ohren, sondern still, mit der Stimme die schweigt. Die Frage ist: Bist du offen zu hören oder ist ein Deckel auf deinem Herzen? Man kann doch hören, |›das ist langweilig‹| – nimm es ein bisschen ernst, dann ist es nicht mehr langweilig.

|›Menschen gehen an mir vorbei, auch langweilige‹| – wenn du sie kennen würdest, sind sie herrliche Menschen. Ich war Anfang 1943 als Jude im Gefängnis und begegnete einen weisen Menschen, der war auch im Gefängnis. Er konnte kaum lesen und schreiben, war ein einfacher Milchmann und lieferte Milch vor den Türen ab. Seine Sünde war, er hat bei den leerstehenden Häusern der deportierten Juden eingebrochen, Diebstahl. Er war ein weiser Mann, das macht der Mensch und nicht der Beruf.

Die Posaune wird für jede Art Menschen mitgeteilt, Gott nimmt dich genauso wichtig, wie jeden Menschen. … Die Posaune, hebräisch ‹schofar›,119 das Lamm, das Erste woran gedacht wird, das Erste, das den Laut gibt durch das Lamm hindurch und das Lamm schweigt. Es gibt in Hebräisch keine Buchstaben für das Lamm, weil das Lamm ist vorher. Das erste Zeichen im Tierkreis ist Stier, das Lamm ist vorher,120 die Stimme die schweigt. Das Zeichen Stier ist da, es ist das Leben hier, Stier im Hebräischen ist ein anderes Wort für die Fruchtbarkeit, für das Entwickeln, die Entwicklung im Leben. … Am Neujahrstag im Judentum, am Tag der Erschaffung des Menschen – nicht der Welt –, ist dann die Posaune da, mehrere Male bläst man dann die Posaune, das Widder-Horn, weil es heißt, so wird der Mensch erschaffen, durch das Lamm, durch die Passivität, durch die Gelassenheit. Der Glauben der Menschen hat keine Eile. Ungeduld des Herzens , heißt es auch in gewissen Kreisen, ist eine Sünde, es kommt schon, wenn es kommen soll, wenn du dich sehnst danach, wird es schon erfüllt werden [85B2].

Die Offenbarung des Johannes - ein wunderbares Erwachen aus unserem Albtraum

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