Читать книгу Die Offenbarung des Johannes - ein wunderbares Erwachen aus unserem Albtraum - Wolfgang Wassermann - Страница 24
Die sieben Siegel und die sieben Posaunen der Engel; (6:1-8:1, 8:2-11:19)
ОглавлениеAbbildung 5: Ausschnitt aus: Die sieben Posaunen von Albrecht Dürer, Apokalipsis cum figuris (1496-1498).
Alles geschieht nun im Zeichen des Altars, im Zeichen des göttlichen Wesens, der 4 Wesen, der Engel, der 24 Ältesten. Es kommt ein neues Bild, ein Buch das verschlossen ist mit sieben Siegeln. Auch da versucht man doch sich zu distanzieren, wie von einem Alptraum, es wird mir ein Buch gegeben, aber es ist versiegelt. |›Es steht alles drin, aber du darfst es nicht öffnen‹| – so denken wir dann, und haben Angst, wenn es sich öffnet. Wir werden sehen, dass es eine Rolle ist und es wird Buch genannt. Man nennt auch die Thora,93 in Hebräisch ‹sefer tora›, Buch Thora, ein Buch, welches eine Rolle ist, es fängt mit dem ersten Wort der Bibel an und endet mit dem letzten Wort von den fünf Büchern Mose. Es ist in Kolumnen geschrieben und gerollt … (5 Bücher Mose, 5845 Verse, Sätze die allgemein ziemlich lang sind, meist zweigeteilt mit `;´ gemittelt, getrennt).
Die Rolle bedeutet auch unser Leben, es entrollt sich. Wenn wir geboren werden, ist alles noch zusammengerollt. Die Rolle ist da, mit sieben Siegeln. Jetzt wird die Rolle geöffnet, das heißt, man fängt an sie zu lesen. Es ist ein Brauch, wenn man die Thora liest, dass man sie nicht auswendig `lesen´ darf, man soll die Zeichen die man ausspricht auch sehen und es wird laut gelesen. Das tut man selber nicht so, aber es bedeutet im Prinzip, einmal in der Woche, in den sieben Tagen, in den sieben Siegeln also, wird die Thora laut gesungen (ein Singsang, ein Mantra). Man liest es und rollt das Kommende auf. Es bleibt also am Anfang das Künftige noch zugerollt , und was ich lese ist aufgerollt. Lesen und begegnen – wie schon gesagt – ist im Hebräischen das gleiche Wort .
Wir begegnen jetzt diesen Worten, diesen Inhalt, wir begegnen jetzt dem Leben, diesen Heiligen, im Ganzen, im Ewigen, wie es von Gott dargestellten wird. Nach seinen Maßstäben drückt er es in Worten aus, die wir verstehen können. Verstehen bedeutet nicht gleich übersetzen. Verstehen heißt, wir könnten an Hand dieser Worte hineingehen, die Worte könnten sich öffnen, ich könnte in das Tiefste hineingehen und dann begegne ich jedem Zeichen, das sich zeigt, ganz intensiv. Man sagt auch „das Lesen sei voller Hingabe“, das kann kein Mensch, ich jedenfalls kann es nicht. Wie man auch fromme Handlungen mit Hingabe tun soll, ich kann es auch nicht. Ich bin damit beschäftigt es zu tun, ich passe auf, dass der Becher mir nicht aus der Hand fällt, oder den Wein nicht verschütte, ich habe zu viele andere Sorgen in dem Moment, als dass ich Hingabe habe. Ich möchte so gerne, aber ich kann es nicht. Wenn einer beschäftigt ist bei der Gemeinde gut vorzulesen, dann kann er keine Hingabe mehr haben. Es will sagen, dass hier ein Wunsch da ist, eine Sehnsucht die genügt. Die Sehnsucht zu Gott, zur Ewigkeit genügt. Ich kann keine Ewigkeit hier darstellen, das ist nicht möglich … Manchmal merkt man, von Mensch zu Mensch, er hat etwas verstanden, ein Stückchen, das Stück ist Ewigkeit . Ein Moment Ewigkeit, das ist schon Glück. Man hat manchmal im Leben, mehrere solche Momente, wie ein Blitz kommen sie herein und gehen wieder weg. Es dauert eine Sekunde, einen Bruchteil einer Sekunde, es könnte ein paar Minuten dauern, eine halbe Stunde dauern, wenn man ganz alleine ist. Viel länger geht es im Allgemeinen fast nicht. Man spürt eine Ermüdung, ein `nicht tragen können was da ist´, ich bin doch in der Zeit, ich möchte schon, aber der Weg macht mich müde, ich kann es nicht besser.
Die Momente der Sehnsucht nach Ewigkeit, diese Momente wo du das lebst, das sind die Bausteine deines künftigen Hauses in den Ewigkeiten. Das heißt, von der Freude hier baut sich schon unsere Wohnung in der Ewigkeit . Sie baut sich – w i r bauen es nicht – weil wir die Momente abliefern in das Ewige. Sobald dieser Augenblick vergangen ist, ist es ewig. Die Vergangenheit ist nicht mehr greifbar, sie ist verschwunden in Ewigkeit. Erinnerungen an diese Momente haben wir noch , aber das andere ist nicht mehr da. Die Erinnerung wird immer schwächer, es ist in die Ewigkeit eingegangen – heißt es. Beim Lesen begegnest du dir selbst im Ewigen. Wenn man liest: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde ...“,94 |›was hat das mit mir zu tun?‹| Ja doch, wo komme ich her, wer bin ich? Ich frage mich, was meint er mit dem Anfang? Vor … Milliarden Jahren, was war früher? – fragt man dann. |›Das ist alles in der Bibel primitiv beschrieben, wer glaubt das genauso ...?‹| Man versteht es nicht, ist ein wenig verärgert und liest weiter. Doch das ist hier der Anfang des Lebens. Es springt hervor, aus einer anderen Welt. Sterbe ich dort? Was bin ich dort? – ich weiß es nicht. Es fließt von dort heraus, es kommt von dort.
Die Rolle, die man liest, hier ist immer das was wir lesen, die Gegenwart. Wenn wir es laut lesen, heißt es erlebt man Gegenwart. Wenn es still ist, erlebt man es in der Gegenwart. Beim Lesen tut der Körper mit (beim Aussprechen der Mitlaute, Zunge, Stimmbänder usw. … das andere ist der Atem, die Vokale, das Sprechen). Vom Körper braucht man den Laut. Das Sehen, ich nehme die Erscheinung (das geschrieben Wort) wahr und siehe, die Erscheinung kann nur durch mich zum Leben kommen, indem ich es spreche. Wie im Leben bei uns selber, spricht es sich im Leben … Indem ich es sehe, kann es leben, indem ich es spreche. Wenn wir dem Wort begegnen, lebt es. Dann wird die Rolle immer weiter aufgerollt und der Anfang wieder zugerollt … Das ist das Begegnen des Lebens. Diese Rolle wird als Buch genannt. Das Wort Buch bedeutet in Hebräisch auch sprechen (hebräisch ‹sefer›: Zahl, sprechen, erzählen, Buch). … Die Rolle ist eine Ganzheit – wie das Leben nicht unterbrochen werden kann …
Das Buch vom Leben hat also sieben Siegel. Sieben Gemeinden werden angesprochen, sieben Tage bei der Schöpfung, die sechs Tage und der siebente Tag, sieben Engel . 7 ist die Realität, wie wir sie kennen, die wir jetzt erleben. Wenn man sagt: |›Das wird einmal so sein‹| – dann verdrängt man das, dann kann man gleich sagen, |›es ist gar nicht da‹| . Aber jetzt im Hier, ist die Frage: die Realität hat sieben Siegel, wer kann sie öffnen? Jedes Mal öffnet sie sich – du kannst oberflächlich lesen, das zweite Mal vertieft usw., man nimmt es wie man kann. … Es geht uns bei allem Erscheinenden so, bei einem Buch ebenso wie bei einem Bild. Jedes Mal ist da ein Engel mit der Posaune . Je weniger man von sich weiß, desto mehr ist man eingeschüchtert. …
Posaune, hebräisch ‹schofar› bedeutet auch Horn, ein Musikinstrument, laut Überlieferung ein Widder-Horn.95 Gott bläst bei der Schöpfung der Welt durch das Horn des Widders. Der Widder entspricht dem Lamm, das Lamm, das hier auch im Zentrum steht . Am Anfang von allem, im Zentrum von allem, im Prinzip von allem, ist das Lamm.96 In das Horn gibt Gott seinen Atem und mit diesem Atem, mit der Stimme, erschafft Gott die Welt.
„Und Gott spricht“, wenn man es übersetzen will „und Gott sprach“ – man denkt immer es ist Vergangenheit – man kann auch sagen „und Gott wird sprechen“, es ist für alle drei Zeiten möglich. Und Gott spricht: Es ist Licht … Und Gott spricht: Es ist ein Firmament ... Mit der Übersetzung „sprach“ gibt es die Gefahr der falschen Sicht, es in der Vergangenheit zu sehen. Es heißt Gott spricht und erschafft permanent (das war nicht nur so in der Vergangenheit), denn im Heiligen ist es ewig – das Sprechen. Das „Sprechen“ war nicht einmal, es ist ewig.
Auch hier, der Engel mit der Posaune bläst ewig, für jeden Menschen. Es ist `Unheil´, wenn man ablenkt vom Ewigen. Vieles wird dich versuchen, das sagt: |›Du brauchst nichts mit dem Ewigen zu tun zu haben. Mach dir selber deine Welt. Tod ist tot, die sind alle weg …‹| – weil man immer wieder das Ewige aufgeben möchte. Weil das Ewige immer sagt, ich störe dich hier, in der Zeit die du dir vertreibst. Das Ewige möchte mich wachrütteln, wachrufen, dass du spürst im Leben zu leben, dass das Zeitliche ein Gegenüber hat im Ewigen, du bist nicht einseitig, du bist bipolar, du bist dualistisch, das Hier und das Andere. Deshalb suchst du doch einen anderen Menschen, suchst Partner, Freunde, Lehrer, du suchst doch einen Anderen, du spürst doch eine andere, unbekannte Seite. Wenn du alleine bist, denkst du an Gott, vielleicht an die Weisheit des Lebens. Auch Laotse überlegte diese Fragen bei sich und Konfuzius, Echnaton …
Es gibt Tiere mit Hörnern und ohne. Merkwürdigerweise sind in der Bibel die Tiere mit Hörnern die Opfertiere ( ausgenommen die Taube als Opfertier ). Durch die Tiere mit Hörnern kommt eine Mitteilung ins Leben. Gott bläst das Horn des Lammes und es kommt in die Welt. Schofar hat den Zahlenwert 580 = 10 x 58 ist 10-mal Gnade.97 10 Schöpfungsworte sind da,98 das heißt: Was hier erscheint ist Atem Gottes, der uns das Leben einatmet: Gott in uns, beim Ausatmen: Wir in Gott. Es ist eine Mitteilung: Meine Liebe möchte gerne das Du als Gegenüber haben.
Ich schenke dir eine Wunderwelt an Erlebnismöglichkeiten, ganz gewaltig. Die Engel warnen mich schon,99 ich sehe mit der Geschichte im Paradies, dass du die Liebe nicht fassen kannst, wie die Finsternis das Licht nicht fassen kann. Deshalb wage ich es, dir die Liebe nicht in einem Guss zu geben, sie dir siebenfach zu geben, vielfach zu geben. So wie viele tausend Engel und Krieger da in der Offenbarung herumstehen, viele mal 1000.100 Ich entfalte dir dein Leben in die Zeiten hinein und dann kannst du viele Male Liebe tragen, anstatt nur einmal – du schreist: Genug, ich halt es nicht aus, lass es sein. Ich gebe dir die Ermüdung, dass du schlafen kannst. So kannst du im Schlaf unbewusst einiges aufnehmen, so wie dir im Schlaf gegeben wird. Sieben Posaunen und Siegel: Denk nicht, dass das Leben, die Liebe so einfach ist, du kannst es nicht tragen – ich posaune dir, ich atme dir dein Leben ein. Du siehst um dich herum Kriege, was bedeutet das? Die Antwort ist da, in dir da. Das erste Siegel ist gelöst, Gott (bleibt verborgen), sein Siegel ist da, das Leben ist da. Du erlebst das Leben in sieben Schichten, bis zum siebenten Siegel, jedes Mal ist etwas da, weil sieben Gemeinschaften da sind. Erst wenn du im Leben die Sieben gelebt hast, die Siegel geöffnet hast – noch wirst du nicht verstehen, was Liebe ist.
Gerade dort am Ende, mit dem sechsten Siegel kommt die Entsprechung für die Kreuzigung und auch für das Versagen im Paradies, es ist der gleiche Freitagnachmittag .101 Du erlebst nach sechs Siegeln so vieles. Du hast eine Fülle bekommen, die Liebe ist vollkommen da bei dir, ich sehe, du brichst zusammen, du erträgst kein Geschenk der Erlösung, du musst sie selber machen. Du siehst, du kannst selber nur kurze Zeit überleben, nur zehn Minuten überleben. Liebe ist etwas, das man zuerst nehmen muss, annehmen als Geschenk, hinnehmen als Liebe, die dir die Welt schenken kann. W i r müssen erst erklären, was es ist, dann kann ich JA sagen zur Schöpfung. Liebe heißt hinnehmen, dann ist es gut, ohne dass ich es verstehe. Dann kommt erst die Resonanz, das Zurückgeben der Liebe, gütig zu sein. Erst sei da und empfange, man zeigt dann die Erde `flach´, bereit zu empfangen, sie ist weiblich. Die Welt ist weiblich (4, die Zahl steht für das Meterielle, Mater, Mutter), der schenkende Gott ist männlich (1, die Zahl steht für die Einheit, für Gott). Wenn die Welt empfangen hat, dann strahlt die Welt Glück aus. Empfängt sie nicht, so sagt sie, lass mich in Ruhe, ich will keine Schöpfung, ich habe keine Lust mir dir, ich mache schon selber eine Welt, nach dem Gesetz, ich nehme dein Bild und Gleichnis und ich baue die Welt. J e mehr du mich in Ruhe lässt, desto besser kann ich sie machen, also länger leben. Du hast das Leben kurz befristet, wir können nicht so viel machen, wie wir wollen. Wenn die Geliebte Glück ausstrahlt, dann ist es Lob und Dank ausstrahlen (Lob, Dank sind gleiche Worte im Hebräischen ‹jadah›, damit geht das Glück einher). Glück bedeutet, ich gebe die Liebe zurück und dann bin ich ebenbürtig. Der geschenkt hat, weiß um die Sehnsucht einen Samen zu empfangen, der Ewigkeit schenkt; ewig kannst du leben.
Nach den 6 Siegeln ist jedes Mal ein Loben und Tadeln: Schau, ihr könnt das doch nicht, es ist alles dort und da falsch. Hier wird uns oft gesagt, was wir gerne verdrängen, z.B. Schuldgefühle. Wir sehen die andere Seite nicht, diese beiden Seiten im Leben (1–4). Wenn Tadel da ist, Drohung da ist, dann bedeutet es, da ist ein Liebender, der sagt: Ist es möglich, ich staune, was du alles bekommst, dass du alles missachtest und anders tust, ich staune über die Hartnäckigkeit. Hartnäckig bedeutet, es gibt keinen Unterschied zwischen Heiligem und Profanem. Die Einheit (1) und die 4 verhalten sich gleich. Ohne Daumen (1) kann man nur schwer greifen, das ist nur gut möglich, wenn auch die Einheit da ist (der Daumen). Gott gibt uns schon unbewusst die Gefühle, was wir falsch gemacht haben. Der Mensch, als schreckliches Wesen, das ist alles schon im Unterbewusstsein da. In den Erzählungen sucht man nach entsprechenden Bildern.
Das Siegel bedeutet `Name vom Sein´ ‹joweh›. Sein Verhalten besiegelt er mit dem Namen des Ewigen, keine Grenzen sind da. Das Siegel muss zerbrochen werden. Gott sagt: Ich lasse es zu, ich lasse mich beschimpfen, beurteilen und erklären, aber ich sage euch: Wenn ihr erklären wollt, dann könnt ihr die Liebe nicht verstehen. Wenn das Wort mit sieben Siegeln da ist, dann kann es nicht eindeutig geklärt, erklärt werden. Es kommen immer unerklärliche Dinge. Wie das Buch, das unser Leben ist, im Leben kommt eine Phase, wo wir es vom Nichtbewussten mitgeteilt bekommen, ein Geschenk von Gott in die Zeit hinein. Da ist dein Leben und jedes Mal wirst du mich zerreißen/zerbrechen/brechen/verbrechen. Ein Siegel soll zu bleiben, ein Geschenk soll ich dir geben, dass ich mich hingebe, jedes Mal zerstört/bricht/tötet ihr, tötet er mich.
E u r e t w e g e n tue ich das, nicht einmal in der Geschichte, j e d e n T a g geschieht das Gleiche. Es kann nicht erklärt werden. Liebe kann nur empfangen werden im Glauben und Hoffen, dass eine Frucht kommt in der Begegnung, die mir Ewigkeit schenkt. Ein Sohn, ein Kind das Ewigkeit schenkt und Ewigkeit ist – ich bin hier da. Es ist ein Zeichen im NT, in der Hoffnung, dass es jeden Tag als solches erlebt wird.
Wir beschimpfen Judas,102 dass es falsch war – jeden Tag ist er da und wir wissen nicht, wer ist es unter uns? Wer es ist, ist nicht zu erkennen. Bei der Liebe ist nicht klar, was entgegensteht im Menschen, was die Liebe nicht erträgt. Man sagt: |›Ich will es hier haben!‹| Ich bin dir dankbar, dass wir hier diese Welt haben. |›Wir wollen hier das Reich haben. Du besiegst unsere Feinde, du kannst es machen‹|. Das verzweifelte Nein sagen: Das Reich ist nicht von dieser Welt, das Reich ist vom Himmel, ich komme wieder in diese Welt mit allen Reichen zusammen, mit vielfältiger Frucht, wie der Kornsamen, das Unzählbare – du kannst es nicht verstehen. Der Verrat ist: Das Hier-Sein-Wollen, das Hier-Beurteilen-Wollen, Sünde wider den Heiligen Geist . So sehen wir in unserem Leben: Jeden Tag bläst Gott durch seinen Boten seinen Atem, das Erzählen von unserem Leben, das für Gott einmalig wichtig ist. Ohne unser Leben geht es nicht in unserer Welt.
Mit keinem Leben darf man Blut vergießen, da Gott göttliche Menschen sah. Das Geheimnis Blut (hebräisch ‹dam›) bedeutet eigentlich `gleichen´, Adam103 heißt `ich gleiche´. Blut vergießen ist, das Geheimnis Gottes vergießen, Gleichnis Gottes im Leben zu vergießen – wir tun es jedes Mal im Leben. Ich sag dir das jedes Mal immer wieder, im Stillen, in der Nacht. Wenn Gott dir das bewusst sagen würde, könnten wir es nicht ertragen. Im Stillen, in der Nacht wirst du wach, geweckt – ein geweckter Mensch ist ein Jünger – wirst wach, stehst auf, bist frei. Das Geheimnis meldet sich von dort: Träume nicht, sei wach zum Leben, es ist schon alles da, alles wird erzählt im Nichtbewussten, alles von Alpha bis Omega. Du kannst jetzt leben, Liebe empfangen, Liebe schenken – dem Geringsten unter euch schenk doch Liebe. Empfange vom Geringsten auch die Liebe, er möchte auch gerne schenken. Jeder Mensch mit einem Lächeln, einer feinen Geste, was es auch sei, er möchte auch schenken. So werden wir wach. Das ist die Geschichte vom Buch mit den sieben Siegeln und der Posaune.
Jedes Mal in unserem Leben ist die Posaune da, bei Tag sind die Ohren zur Posaune zu, in der Nacht sind die Ohren offen. Dort, wo wir stark, bewusst leben, ist sehr viel zu. Wo wir im Leben auch spüren, es gibt Rätsel, nicht Bewusstes spüren, da ist das Ohr auch offen. Die Tauben und Blinden, die von Jesus geheilt werden, bedeuten: Das Auge, das Ohr zu öffnen zum Ewigen. |›Hier sind die Leute, die geheilt sind, sowieso gestorben nach einiger Zeit‹|. Die Heilung für kurze Zeit ist auf weiteres im Ewigen gültig, schließlich schließen sie die Augen doch wieder ganz (durch den Tod, AdV), aber sie sehen dann erst ganz [84B3].
Ein Buch, hebräisch ‹sefer›, ist die Zahl, ein Buch ist eine „Zahl“, erzählen, ‹sefirot›, hebräisch kommt von ‹sefer›, Buch und von Zahl. ‹Mispar› ist die Zahl vom Stamm ‹serper› „zählen“. Zahl und erzählen sind vom gleichen Stamm, im Deutschen genauso. Es gibt viele Sprachen, soweit ich sie kenne, überall ist `erzählen´ und `zählen´ vom gleichen Stamm. Ein Buch ist da, das Buch hat sieben Siegel. Ein Siegel, hebräisch ‹chotam›, kennt man, wenn man sagt: Gott hat sein Siegel – wie der Ring eines Menschen ein Siegel hat – und siegelt mit dem Ring überall sein Muster. Sein Muster ist sein Name, das Tetragramm: JHWH, 3. Person ‹howa›, ‹howe›, „das Sein“, es gibt ein „Sein“, der Siegel ist das Sein. 7-fach wird es gesiegelt, wie dein Leben 7-fach ist, weil du jetzt hier in der Welt lebst, eine Grundlage hast, ein Geheimnis dort im Urbild der 7-heit. 6-mal tun, erschaffen und bilden und das 7. Mal ruhen. Es heißt Frieden, Vollkommenheit, Erfüllen, das heißt: Es ist Frieden und ich kann ruhen. Vollkommenheit und Frieden ist das gleiche Wort: ‹schalom› und ‹schalem›, Vollkommenheit und Frieden, wie man es übersetzen will, je nachdem (geschrieben mit den hebräischen Buchstaben Schin-Lamed-Mem, gesprochen ‹schalom›, ‹schalem›, ‹schalajim›; siehe auch MARK, S. 486, 591). Das heißt: Das 7. Siegel, die 7. Posaune ist Ruhe, Gelassenheit. Verstehe die 6, dass du etwas erreichen willst, da kannst du dann die 7 auch so verstehen, dass es gut ist, dass du es sein lassen kannst, dass du Freude hast am Sein wie es ist, nichts ändern willst. Das 7. kann nicht mehr geändert werden, bei Gott ist es gut, Gott hat es vollkommen gemacht! Wenn du es nicht glaubst, mir nicht Vertrauen schenken kannst, dann wirst du weiterarbeiten wie bisher. Aber wenn du bei dir nicht nacheinander (zuerst muss ich es machen, aus meinem Wissen – Baum des Wissens – dann schaue ich, ob es gut ist, AdV), sondern mit jedem Mal das Siegel von der 7-heit trägst (in Ruhe und Gelassenheit habe ich die Gewissheit, es ist bereits gut, bzw. es wird gut, wenn ich es mache, AdV), jene Geschichte müsste in Ruhe und Gelassenheit enden. Sie hat vielleicht am Anfang eine Bewegung, aber das Ende sollte doch so sein, wie man manchmal populär sagt ein „Happy End“, sie haben einander gefunden. Wer hat sich gefunden? Vielleicht, dass Leben und Tod sich gefunden haben, dass Zeit und Ewigkeit sich gefunden haben, eine Ehe, eine Verbindung, von dem was im Fließen war mit dem was Ewig ist, was Ruhe ist.33:10
Diese 7 Siegel müssen geöffnet werden und jedes Mal lesen wir, eines wird geöffnet. Im Leben kannst du ein Buch nicht lesen, wenn die Siegel noch ganz sind, man muss ein Siegel brechen, wegnehmen können. Das heißt: Wenn unser Leben selbst ein Buch ist mit 7 Siegeln, dann ist das Leben zu für uns. Es gibt dann doch die Frage an uns, in der Offenbarung auch: Erzähle mir, was ist mein Leben? [85B5 ]