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Die Ernte und die sieben Zornschalen; 14:14-20, 16:17-21

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Das Gericht, das Richten,190 wird sehr ausführlich erzählt:

Abbildung 9: Ausschnitt aus: Der Drache und das Tier

von Albrecht Dürer, Apokalipsis cum figuris (1496-1498).

14:14-20 Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war einem Menschensohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: Setz deine Sichel an und ernte, denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden. Und der auf der Wolke saß, setzte seine Sichel an die Erde und die Erde wurde abgeerntet. Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel im Himmel, der hatte ein scharfes Winzermesser. Und ein andere Engel kam vom Altar, der hatte Macht über das Feuer und rief dem, der das scharfe Messer hatte, mit großer Stimme zu: Setze dein scharfes Messer an und schneide die Trauben am Weinstock der Erde, denn seine Beeren sind reif. Und der Engel setzte sein Winzermesser an die Erde und schnitt die Trauben am Weinstock191 der Erde und warf sie in die große Kelter des Zornes Gottes. Und die Kelter wurde draußen vor der Stadt getreten und das Blut ging von der Kelter bis an die Zäume der Pferde, 1600192 Feldweg (Stadien) weit.

Wir sehen hier Zorn – es ist gut, denn Zorn ist da im Gericht, das bedeutet, ich spüre wohl Liebe, die nicht verstanden wird und muss wohl wütend werden. Mein Leben hat keinen Sinn ohne Liebe. Es ist bei dir immer etwas `Israel´ im Sein. (Ich nehme immer als Beispiel einen bösen Menschen, wie z.B. Hitler, er muss als Kind ein liebes Kind gewesen sein, … dann ist etwas da in ihm, alles Weitere will ich nicht beurteilen. Da ist ein Mensch geboren, hat Angst gehabt, hat gebetet, war besessen. War vor Gott ein Kind, … das auch Freude schenkte … ) Mit dem Winzermesser wird beim Gericht etwas weggenommen, weggeerntet und es bleibt im Menschen etwas übrig (was wir Überrest nennen). Vieles aus unserem Wissen, aus unseren Weltanschauungen sollen bei uns selbst weggeerntet, weggeschnitten, …`weggenommen´ werden – wir können es rückblickend auch feststellen.

(Als ich noch auf der Universität war, kam ein Vater zu mir: Mein Sohn muss auf der Universität durchkommen, es hängt ein Millionenerbe davon ab. Ich `konnte´ hier nicht schwindeln helfen, da war ich hart. Ich habe Schuld, habe nicht `geholfen´.) Auch wir treffen Entscheidungen und wir richten, weil Gott in uns richtet. Wenn nur für den `Gerichtsraum´ n a c h h e r gerichtet wird, dann ist wieder Verdrängung da. Ich lebe wertlos und alles nachher ist Gold – wozu war nun diese Welt? Wir lieben hier, wir leiden hier und sind glücklich. Mit einer falschen `Nachher´- Anschauung könnte man sagen: |›Das ist alles nichts – kommt nachher alles‹|. So sind und so wären alle jene Momente, die wir tun, nichts.193

Die Kulturen und Religionen kennen das auch, es soll hier ein `Mitmachen´ sein, z.B. mit Brot und Wein.194 … Es soll alles vom Leben hier dabei sein. |›Ich bin d o r t dabei‹| – nein, das ist billig. Du nimmst die Welt mit, du bist auch eine Person vom Jenseits, du sollst hier die Dinge einbeziehen, die Welt ist es Wert einbezogen zu werden. Die Welt ist ein großes Geheimnis.

Dann geht es weiter in der Erzählung von der `großen Hure Babylon´. Babylon bedeutet eine Stadt, ein Land und bedeutet übersetzt `Verwirrung´. Eine Vielheit, eine Verwirrung durch Vielheit – sind wir heute nicht verwirrt durch die Vielheit? Der sagt das, der sagt so, der eine meditiert so, der andere so, man sagt ich bin dagegen. Ich bin gar nicht dagegen, ich tue es anders, auf jede Art kann es geschehen, dass ich bei mir denke, es meditiert sich bei mir schon von selber …

Ich wollte eine Woche in Zürich mit einem japanischen Lehrer in einer Sitzhaltung üben, habe es dann aber nicht mehr ausgehalten, hatte Rückenschmerzen und aufgeben müssen … der Lehrer lachte, als ich mit ihm im Garten gesprochen habe, und sagte, wie die Europäer so zwangsneurotisch sitzen, wir Japaner sind so geboren, ja, wenn sie wollen, sollen sie so sitzen. Es kann ein jeder tun, wenn ein Mensch Ruhe bekommen möchte, wie es auch sei, im Bett, im Sitzen oder Stehen oder im Gehen – wenn Sie Ruhe haben, kommt endlich etwas Anderes bei Ihnen herein … [84B6].

Im Leben, bei uns, und nur dann lebt es in uns, dass wir das alles im Leben selber mitmachen, wenn wir im, wie es heißt: `Buch des Lebens eingetragen´ sind. Eine Eintragung dort bedeutet, wenn man `zu Hause´ ist, dass Gott in einem Leben so selbstverständlich ist wie z.B. unser Herz, wir denken nur daran, wenn man krank ist. … Genauso selbstverständlich ist man im Buch des Lebens eingetragen, wie in der Polarität, in der Dualität ist es die andere Seite, das Unbewusste, das Nichtbewusste, die `Ewige-Lebensseite´ bei uns, welche uns beruhigt. Wenn man unruhig ist, dann ist es nicht die Nervosität … aber in Wirklichkeit kommt es von der anderen Seite. Wenn die andere Seite das Gefühl gibt: „Gott ist da“, ohne gezielt fortwährend daran zu denken, oder in manchen Situationen der Not sagt: „Gott helfe uns“, oder im Traum melden sich die Worte: „Lieber Gott, ich will gerne benutzen, was gut ist“, dann ist alles gut, dann ist er im Moment da. Wenn wir aber denken, wir wissen jetzt, was zu sagen ist, um Gott einzufangen, das ist dumm, Gott lässt sich nicht durch Technik einfangen. Wenn man liebt, ist Gott da, wenn man hasst, ist auch Gott da, aber auf eine andere Art. Gott ist da, immer wenn wir das Gefühl haben, wir sind nicht nur auf der einen bewussten Seite, wo die Zeit abläuft, sondern wir sind auch auf der anderen Seite und vor allem unser Zentrum, unsere Ewigkeit, unser Ich, das bleibend ist. Eine Seele ist einmalig, das Ich ist einmalig, es vergeht nicht so wie man sagt: |›Wenn ich lüge, löst es sich auf in andere Ich‘s‹|. … Das Ich ist von Gott eingepflanzt, das ist Gott in uns, sein Atem in uns. …

Dort, vom Jenseits, vom Ewigen her wissen wir es nicht bewusst. Die Totalität der Momente, der Gefühle (Diesseits und Jenseits), ist immer da, aber die Jenseitigkeit meines Ich‘s bleibt verdeckt, wie man sagt `keusch´. Das Gefühl vom Geheimnis, das etwa sagt: „Ich kann mich nicht bloßstellen“, es läuft Gefahr von mir selber vergewaltigt zu werden, wenn ich anfange es zu analysieren, zu sezieren, zu studieren, dieses `Ich´ ist still. Sobald die Psychologie mit allen guten Absichten, sich beginnt mit dem Menschen zu beschäftigen, entdeckte sie nur Unschönes vom Menschen – Wissenschaft ist auch Wahrheit, aber weltliche, zeitgemäße und zeiträumliche Wahrheit. … Man soll es lassen, nicht analysieren, es ist da. So kann man die Bibel auch analysieren, sezieren, oder man kann sie erleben: Wo ist sie, wo ist das Wort in mir? Was will ich in der Bibel, aus der Sicht der Bibel? Wo stehe ich dort, was bin ich dort? – bis man entdeckt: Das bin ich selber, das Ganze.

So sahen wir, dass dieses Gefühl vom Drachen, der (Wasser-) Schlange, vom Pferd … sich immer mehr distanziert vom Heiligen, vom Ewigen in uns selber. Dann fängt bei uns das Gericht an. Wir selber, unsere andere Seite erlebt, was in der Offenbarung beschrieben ist (Kap 14), … wir erleben dieses Unruhige, Nervöse, Depressive etc. – das ist das Toben im Inneren des Menschen (heute kennt man psychosomatische Probleme …). Wir alle sind im Gericht irgendwie , aber manche haben es extrem schwer, die Welt … hat es sehr schwer. … Dem Kranken weicht man aus, wie man in der Bibel liest mit Aussätzigen, wir denken an Lepra, Ansteckungsgefahr. Aber man sagen , wenn eine Krankheit bei uns ausbricht, dann ist es „Aussatz“, es kommt an die Haut, ins Äußere. Ob man nun Magenschmerzen, Kopfschmerzen etc. hat, das ist alles `Aussatz´ . Da s heißt , bis ins Äußerste meldet es sich , Zahnweh z.B. ist „Aussatz“ . Deshalb heißt es, es gibt keine starke Nähe dorthin, zum Jenseitigen. … Darüber nachzudenken, das nicht berühren des Jenseitigen, ist krank, ist `ansteckend´, man hat Angst, es selbst eingebildet zu bekommen.

Es kommt das Gericht – endlich ist man dran. Es ist so wie es beschrieben wird, wie im Traum – der Traum ist der Anfang einer anderen Welt … Die Richter kommen, die Engel, … ein Modell eines Urtraumes wie Archetypen. Alle Menschen träumen diesen Traum, tief ins uns wissen wir über das Gericht und tief in uns wissen wir, danach kommt das Andere, das Gute. Wir spüren, das Gericht kann nur zum Guten sein, deshalb sind die Offenbarungen von Johannes, und der Name Johannes bedeutet – wie schon mehrmals genannt – der Herr ist Gnade. Das heißt, gegen alle Gesetze , wird doch die Liebe da sein. Jedem Gericht entgegen wird doch Liebe, Gnade am Ende sein. Es ist nicht so, dass jetzt Gesetze des Unterganges da sind, nein der Mann, der es bringt, heißt Johannes … und von dem er es bekommt ist Jesus, der Herr hilft, rettet, der die Offenbarungen von Gott erhält. Wir spürten – es kann ja nicht schlecht sein. Der Traum tief in uns endet sehr gut, es ist ein Wachwerden, es befreit, es ist kein Albtraum, hier ist es normal, es ist hell, es ist licht. Das Andere, ist nur mehr schemenhaft, war da und hat dich im Traum bedrückt. Es wird weiter erzählt von der Hure Babylon, sie wird gerichtet – das ist b e i u n s, wo wir denken, |›so viel müsste man wissen, soviel müsste man tun, tue ich was falsch?‹|

Auch jede Religion hat die Gefahr zu entarten von der Orthodoxie (Rechtgläubigkeit, AdV) zur Orthopraxie, die sagt was man tun darf, dass das Tun in der Praxis eine Technik wird. Es ist das Evangelische, das Katholische, das Jüdische sehr gut – im Prinzip. Man kann das und das tun, aber man soll lieben! Es wird sich von selber bei dir aus deiner Herkunft schon zeigen, was du tust und wie du es tust. Diese Hure Babel195 bedeutet, dass sie keinen Herrn im Zentrum hat. Je nachdem, ob es sich lohnt, ist sie dort. Der Europäer denkt, er kennt seine innere Herkunft nicht, dann sucht er sie bei den Schamanen, bei den sibirischen Völkern, bei den Afrikanern – das ist die Hure Babylon. Man meint, das ist die einzige Rettung. Es ist wie ein Pantheon, dass man alle Götter der Welt hat, sie helfen etwas zur Symptom-Bekämpfung. Aber die Krankheit geht tiefer und tiefer, weiter und man wird süchtig nach Götzen bzw. fragt: |›Wie macht man das ..., wie macht man das ... ?‹|

Leute kommen zu mir mit Tarot Karten, mit I Ging, dem hebräischen Alphabet etc. I Ging ist großartig, aber die Menschen nicht, weil sie I Ging als Technik betreiben. Die Sucht, man flieht von einem zum anderen, vielleicht hilft dieses oder jenes. Man kann niemandem sagen: Tue das nicht … , aber man kann schon sagen: Passe auf, dass es keine Sucht wird. Es ist schön, wenn man entspannt das oder jenes tut. Ich habe auch I Ging einige Male gelesen. Ich habe nie daran gedacht I Ging anzuwenden, oder das Tarot, oder ein Horoskop. So habe ich dann Babel gesehen von allen Seiten. Der eine z.B. hat diese Methode gefunden und wird nur Akupunktur als gültig nehmen. Helfen kann nur, wenn in dir, in der Seele Gesundung da ist, eine Beziehung zu Gott da ist. Wenn du dann noch krank bist, ist das nicht schlimm; es sieht so aus, als ob man stirbt, du hast Beziehung zum Ewigen, du sehnst dich nach dem Ewigen, dann geht es dir schon gut – habe dann keine Angst, dass etwas nicht gut sein kann.

Es wird dann erzählt von 7 Schalen voll Zorn. Zorn ist in einer Schale da, heißt es ist begrenzt. Zorn ist das Gefühl bei Gott, dass der Mensch die Liebe nicht finden kann. Der Mensch sucht sie, wo sie eben nicht ist, auch wenn sie vor der Nase steht, er sucht sie auf merkwürdige Arten. Zorn bedeutet, ich verhindere dir etwas, ich schneide dir den Weg ab, den falschen Weg, du bist zurückgeworfen auf den guten Weg. Es hoffen der 2. und der 3. Engel – zurückgeworfen auf sich selber.

16:17-21 Und der 7. Engel goss aus seine Schale in die Luft und es ging aus eine große Stimme unter dem Tempel vom Thron die sprach: Es ist geschehen! Also wurden Blitze196 und Stimmen und Donner. Und es ward ein großes Erdbeben wie solches nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden gewesen sind, solch ein Erdbeben197 so groß. Aus der großen Stadt wurden 3 Teile, die Städte198 der Völker fielen. Und Babylon, der großen, ward gedacht vor Gott, Ihr zu geben den Kelch des Weines199 des grimmigen Zornes. Und alle Inseln200 entschwanden (entflohen) und keine Berge201 wurden mehr gefunden. Und großer Hagel wie Zentner-Stücke fiel vom Himmel auf die Menschen. Und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, denn diese Plage ist sehr groß.

Hier sehen wir ein Traumbild, das bedeutet, erschlagen in der Vielheit. Was sonst sanft sein kann, ist hart geworden – Zentner-Stücke. Wir kennen Hagel, wenn er eine Ernte zerstört. Im Allgemeinen ist es nicht so schlimm, aber im Traumbild sagt es dir: Bei dir im Nichtbewussten, ist dieser Hagel da, wenn du glaubst in der Vielheit finden zu können was du suchst und noch nicht einsiehst, dass Liebe auch Quelle sein kann zum Wissen und Gott zu erleben. Er, Gott wird schon wissen – dann liebst du Gott – aber nicht vorher überzeugt sein, dass du wissen kannst, dann ist das kein lieben mehr. Du kannst Gott nur lieben aus der Spontanität, wie wenn du ein Kind wärest, werden könntest [84A7].

Die Offenbarung des Johannes - ein wunderbares Erwachen aus unserem Albtraum

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