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Der Prozess – Proaktiv II

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Habe ich dich überfordert? Wann kommt der Zeitpunkt des Veränderungswillens? Zumeist doch in Situationen, wenn einem verschiedene Lebensumstände, ärgerliche, kränkende Situationen über den Kopf wachsen, die Traurigkeit zunimmt, die Frustration wächst, die eigene Sinnhaftigkeit infrage gestellt wird. Stell dir in solchen Situationen gezielte Fragen wie: Will ich etwas ändern? Was? Wann? Bringt es mir einen Vorteil, wenn ich diese Veränderung auch erwirke? Vielleicht sogar mehrere? Viele? Werde ich Kontakte verlieren? Werde ich auf diverse – materielle – Vorteile verzichten müssen? Werde ich mich frei fühlen? Werde ich frei sein? Macht es mir etwas aus, was »die anderen« über mich reden? Würden sie mir im Fall der Fälle abgehen? Denk darüber nach. Denke nach und spiele in deiner Fantasie deine gewünschte Veränderung durch. Schreib deine Gedanken auf. Handschriftlich. Was will ich verändern? Was passt mir nicht? Was nervt mich? Wer nervt mich? Warum lasse ich mir das gefallen? Wie könnten mögliche Konsequenzen von meiner Seite aus aussehen? Stelle dir schriftlich nur Fragen, die dich betreffen. Nicht die anderen. Nur dich. Bleib ganz bei dir. Veränderung tut weh, aber der mögliche Folge-Schmerz lässt nach. Ganz sicher. Und zur intensiven, nachhaltigen Be- und Verarbeitung kannst du dich professionell begleiten lassen. Und zwar genau dann, wenn du es willst.

Auch in dieser Hinsicht ist »Proaktivität« gefragt. Wir besitzen die Fähigkeit und vor allem auch die Initiative, um Dinge, Prozesse in unserem Leben zu gestalten. Das heißt ja nicht, dass wir unangenehm oder aggressiv sein müssen. Es bedeutet, dass wir Verantwortung für unser Leben übernehmen. Es geht auch um Kreativität. Unter Kreativität verstehe ich die Summe aus dem eigenen Potenzial und Logik. Darin steckt freilich auch ein großes Problem für jene Menschen, die in einer tiefen emotionalen Abhängigkeit stehen oder stecken. Von diesen ist keine sehr kreative Kooperation hin zur Veränderung zu erwarten, weil sie zu instabil, zu unsicher und viel zu wenig selbstbewusst sind.

Zu deiner Beruhigung aber sage ich dir, dass unsere grundlegende Beschaffenheit so ist, dass wir »machen« wollen und nicht »gemacht« werden wollen. Das ist die Ausgangsbasis. Was immer dazu geführt hat, welche Manipulationen erfolgreich waren, welche Gedankenmuster sich aufgrund einer langjährigen Gewohnheit manifestiert haben – grundsätzlich sind wir »Macher«. Wir tun. »Hin zu« statt »weg von«, das ist ein ganz wichtiges Lebensmotto für mich. »Hin zu« hat natürlich mit Motivation zu tun und ohne Motivation geht meiner Meinung nach nur sehr wenig bis gar nichts weiter. Um bei meinem »Schweinehundprojekt« zu bleiben – ich muss motiviert sein (motiviert werden, um Erfolg zu haben). Was bedeutet das Wort Motivation? Es kommt aus dem Lateinischen und ist auf das Wort »movere« (bewegen, antreiben) zurückzuführen. Motivation bedeutet »Triebkraft« und bezeichnet das auf emotionaler und neuronaler Aktivität (Aktivierung) beruhende Streben des Menschen nach Zielen oder wünschenswerten Zielobjekten. Die Gesamtheit der Beweggründe (Motive), die zur Handlungsbereitschaft führen, nennt man Motivation.6

Unsere Zweifel sind Verräter.

Sie lassen uns das Gute verlieren,

das wir oft erringen könnten,

weil wir den Versuch fürchten.

WILLIAM SHAKESPEARE

Nicht ohne meinen Schweinehund

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