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»Hin zu« statt »weg von«

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Hast du schon einmal von Anthony Robbins gehört oder etwas von ihm gelesen? Robbins ist meiner Meinung nach ein erfahrener, gebildeter, auch sehr geschäftstüchtiger Mann. Und er hat – wieder meiner Meinung nach – in vielen Dingen sehr recht. Vieles dreht sich bei ihm um Inspiration (also »hin zu Motivation«) oder Verzweiflung (»weg von Motivation«). Ich mag vieles von dem, was Robbins behauptet, sagt oder schreibt. Der Bestsellerautor schreibt über Erfolg und Neuro-Linguistisches Programmieren und ist auch Begründer der sogenannten Neuroassoziativen Konditionierung. Robbins hat sich auch intensiv mit den Themen Gesundheit und Ernährung beschäftigt, hält zahlreiche Seminare ab. Und er wird auch kritisiert. Wie die meisten erfolgreichen Menschen, die proaktiv unterwegs sind. Man wirft ihm unter anderem vor, wissenschaftlich nicht bewiesene Techniken zu bewerben. Dazu zählen die Einnahme von Weizengras-Säften sowie die Magnetfeld-Theorie, die Lebensmittel aufgrund ihrer Energiefrequenz bewertet. Das geht wiederum auf das Ehepaar Harvey und Marilyn Diamond zurück, welches die Fit for Life-Bestseller geschrieben hat. Ich habe diese Werke früher schon gelesen, das war inhaltlich zweifelsohne etwas, das mir ernährungstechnisch sehr entgegengekommen ist und mir vom Aufbau her sympathisch war. Viel Obst, Gemüse, keine Kohlenhydrate. Nur das Salatessen am Abend – nach 17 Uhr – finde ich verdauungstechnisch nicht sehr sexy.

Inspiration gegen Verzweiflung also – ein konkretes Beispiel dazu: Du bist im Urlaub, der Wecker klingelt und du freust dich auf den Tag, einen Tag voller schöner, bereichernder Erlebnisse, und das Aufstehen fällt dir leicht. Das ist die »Inspirationsmotivation«. Wenn der Wecker an einem Arbeitstag oder an einem Schultag klingelt oder summt, wie reagierst du? Du bist müde, demotiviert, angefressen, dass du schon wieder aufstehen musst. Ja, du musst aufstehen, weil es sonst wahrscheinlich Folgen für dich haben wird, wenn du es nicht tust. Es würde ganz sicher Konsequenzen geben. Und daher bist du in diesem Fall aus einer Verzweiflungshaltung heraus motiviert aufzustehen. Faktum ist, dass wir alle beide Arten der Motivation anwenden. Auf der einen Seite wollen wir die »Störer« loswerden, also ohne Schmerz, ohne große Anstrengung leben, stressfrei sein, wenn es geht, keine Sorgen haben usw. Auf der anderen Seite wollen wir glücklich, gesund sein, uns entspannt fühlen, Lebensfreude verspüren, entflammt sein für gute Ideen und Vorsätze. Das ist es, was wir wollen.

Beide Stile sind gleichwertig: Wenn du im Berufsbereich erfolgreich sein möchtest, was ist deine Motivation? Entweder du möchtest Erfolg, Ansehen, Geld erreichen oder du bist in einer armen Familie aufgewachsen und möchtest nie wieder in so eine Situation geraten. Also weg von Armut, schlechten Verhältnissen etc. – das wäre die »Weg von«-Motivation. Hin zu Wohlstand usw. – das ist die »Hin zu«-Motivation. Verstehst du, was ich meine? Man kann sich mental auf den einen oder den anderen Stil einstellen – »einstellen« im Sinne von: Stell dir vor (stell dich darauf ein), wie es sein wird, wenn du dein Ziel erreichst. Das wirst du dir in Wörtern und Bildern vorstellen. Du weißt ja: Wörter, Bilder, Gefühle = Gedanken. Deine Gedanken. Und das hat Folgen – je nachdem, was du denkst, da passiert etwas in deinem Gehirn.

Ich will dich nicht mit moderner Gehirnforschung belästigen – ich verweise auf den »Cocktailmixer« im Hirn, der, je nachdem, wie du deine Gedanken gestaltest, deine jeweiligen hirnchemischen Substanzen ausschüttet und im Körper verteilt. Wenn du Endorphine ausschüttest, dann geschieht das nicht willkürlich. Das hat seine Gründe. Wenn du dich entspannt fühlst, dann werden andere Hormone oder Neurotransmitter ausgesendet, als wenn du total unter Stress stehst. Du kannst dich einstellen und dir vorstellen, wie es ist, wenn du dein Ziel erreicht hast. Toll nicht? Denke an die positiven Veränderungen, die dann eingetreten sind. Zu deinem Nutzen! Bei der »Weg von«-Motivation nützt dir das nichts. Einzige Lösung: Du erhöhst den aktuellen Leidensdruck und stellst dir die negativen Seiten genau vor. Ich bevorzuge die erste Variante.

Es gibt zwei Dinge, die Menschen zum Erfolg motivieren:

Inspiration und Verzweiflung.

ANTHONY ROBBINS

Nicht ohne meinen Schweinehund

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