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Das Projekt

So ist die Idee zu diesem Buch entstanden. Ein loses Protokoll, Gedanken, Thesen, Behauptungen, viel Literatur, jede Menge Interviews mit Fachleuten, mit Diätfanatikern, mit Menschen aus meinem Freundeskreis und auch einigen Verwandten. Menschen, die Hunderte Kilogramm zu- und abgenommen haben. Und wieder zugenommen haben. Bei mir sollten rund 10–12 Kilogramm in sechs Monaten auf gesunde Art und Weise reduziert werden. Und ich schreibe hier von reinem Fett. Also sagen wir 10 Kilogramm Fettanteil-Reduktion. Ein sperriges Wort. Hast du schon einmal ein 10 Kilogramm schweres Gewicht gehalten oder gestemmt beim Fitnesstraining? Schwer, nicht wahr?

Minus 10 Kilogramm. Wie soll das gehen? Durch verändertes Ernährungsverhalten, durch gezieltes Training und vor allem durch Nichthungern. Bitte, bitte keine Diät. Ich hasse es zu hungern. Alleine beim Gedanken daran werde ich unrund. Psychisch. Wobei ich glaube, dass die meisten von uns, so auch ich, noch nie richtig Hunger hatten und nie haben, sondern lediglich, das aber leider massiv, Appetit und Gier in den unterschiedlichen Varianten verspüren. Suchtanfälle, Fressanfälle usw. – kommt dir das geläufig vor? Hast du das auch? Besuchst du heimlich, wie ein Dieb, deinen Kühlschrank? Ohne dass es die Familie sehen soll? Ohne dass dich jemand dabei ertappen darf? Tut es dir dann im Nachhinein leid und du bereust es? Ist dein Gewicht, ist deine Optik tagtäglich präsent in deinem Kopf? Denkst du viel darüber nach? Resignierend, so nach dem Motto: »Da kann man jetzt eh nichts mehr machen …« Oder: »Ich würde gerne etwas verändern, aber ich bin zu schwach dazu!«

Wenn du etwas verändern willst, dann lade ich dich ein, diesen Weg mit mir zu gehen. Gehen wir doch gemeinsam. Ich kann und will dir nichts garantieren, ich weiß ja selbst nicht, ob ich genug Willenskraft und Stärke aufbringe, um dieses Projekt durchzuziehen. Aber es ist leichter an die 110-Kilogramm-Marke zu kommen, als die 90 Kilogramm wieder zu erreichen. Oder vielleicht gar 85. Wobei die Minus-Kilogramm-Menge für mich nicht das Entscheidende ist. Es geht um mein Wohlfühlen, es geht um weniger Körperfett, das nachweislich schädlich und manchmal sogar lebensbedrohlich ist, es geht um Disziplin, es geht auch sehr um Lustgewinn und es geht um die Behandlung meiner selbst. Wie gehe ich mit mir um? Wie behandle ich mich? Was führe ich mir zu? Was esse beziehungsweise was fresse ich? Wie ist mein Alkoholverhalten? Wie viele Süßigkeiten stopfe ich sinnlos in mich hinein? Entlarvende Fragen, deren ehrliche Antworten meistens schrecklich unfroh ausfallen.

Noch einmal: Wie behandle ich mich? Wie kommuniziere ich mit meinem Körper? Tue ich das überhaupt? Sollte ich es tun? Ja. Ich sollte es tun. Und zwar täglich. Mehrmals täglich. Ich sollte mit mir sprechen, in mich hineinhören, darauf achten, wie es meinen verschiedenen Anteilen geht. Ich sollte achtsam sein. Es geht ja schließlich um mich, um meine Lebensqualität, um meinen »Wohlstand«. Es soll »wohl« in meinem Leben stehen. Und zwar in meinem »Ich-Bereich«, also Körper, Seele und Geist, im sozialen Umfeld, im Berufsbereich und in meinen Sinnfragen.

Zurück zu unseren Anteilen: Wir sollten den Unangenehmen, den Störenfrieden, den Kritikern, den »Immer-alles-infrage-Stellern« ihre Zeit beschneiden, ihre Präsenz minimieren. Sie zurechtstutzen. Jene Anteile, die sich unangemeldet und unaufgefordert rühren und dann zu den unmöglichsten Zeiten aufmucken. Du willst wissen, was ich unter Anteilen verstehe? Wir als Ganzes setzen uns aus einer Vielzahl von persönlichen Anteilen zusammen. Ich vergleiche es mit einem Parlament: Jeder Anteil hat Sitz und Stimme. Und jeder Anteil meint es gut mit mir und auch mit dir klarerweise. Davon gehen wir aus. Der »Kritiker« zum Beispiel – auch einer unserer intensiven Anteile – meldet sich nur zu deinen Gunsten, das heißt, er will das Beste für dich. Das ist die Voraussetzung. Aber man kann und darf bestimmten Anteilen, die sich in unpassenden Momenten, Situationen und Lebenslagen melden, ein Sprechverbot erteilen. Das kann man mit dem jeweiligen Anteil ausmachen. Wenn du mehr darüber wissen willst, dann kontaktiere mich. Das ist eine Sache, die schon sehr in den mentalen Coaching-Bereich hineingeht. Aber prinzipiell hast du es verstanden? Nicht du als Ganzes stellst infrage, sondern nur ein Anteil von dir. Nicht du als Individuum verspürst Lust und Gier, sondern nur ein Teil von dir. Und diesen gilt es fallweise ruhigzustellen. Das funktioniert.

Die Gesamtbefindlichkeit von uns Menschen hängt in hohem Maße von der guten Funktion unserer gesundheitserhaltenden Systeme ab. Und da können wir mit Eigeninitiative viel tun. Kommt dir das bekannt vor? Theoretisch wissen wir ja immer mehr, als wir zugeben wollen.

Ein erster Schritt wäre die Beantwortung der bereits gestellten Fragen wie: Wie behandle ich mich? Was führe ich mir zu? Wie oft bewege ich mich? Achte ich auf gesunde Ernährung? Schlafe ich ausreichend? Welche Medikamente schlucke ich? Rauche ich? Wie ist es um meinen Alkoholkonsum bestellt? Und zwar schriftlich.

Schreibe dir einige dieser Fragen auf, formuliere sie so, wie du das möchtest, und beantworte sie für dich. Ehrlich, offen und schonungslos. Und dann überlege, ob du so weitermachen willst oder ob eine Veränderung »deiner Behandlung« für dich, für dein System etwas bringen würde. Es hängt einzig und alleine von dir ab. Die gute Funktion der gesundheitserhaltenden Systeme übt einen enorm starken Einfluss auf das Denken, auf das Fühlen des Individuums aus und das wiederum wirkt sich direkt auf den Mentalzustand aus. Aber auch umgekehrt wirkt sich der mentale Zustand über seine Wirkung auf das Denken und Spüren auf die körperliche Befindlichkeit aus und kann dadurch die Funktion der gesundheitserhaltenden Systeme begünstigen oder auch stören.1

Nicht ohne meinen Schweinehund

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