Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens - Yungdrung Wangden Kreuzer - Страница 17

Den verborgenen Schatz entdecken

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Ich hoffe, so einen kleinen Überblick über die Themen des Buchs gegeben zu haben, und bitte meine geneigten Leser hier auch um Geduld, wenn bestimmte Begriffe wie »Natur des Geistes«, »Gewahrsein«, »Luzidität«, »Weisheit«, »Liebe«, »Störgefühle« oder »Vergänglichkeit« in den folgenden Kapiteln immer wieder auftauchen. Es lässt sich leider nicht vermeiden und ist auch in den tibetischen Texten zum Thema nicht anders, denn wir sprechen hier immer über dasselbe, nämlich über unseren eigenen Geist und seine Wahrnehmungen. Und worüber könnte man sonst auch sprechen? We talk about the furniture of our own house.

Gewiss hat der Buddhismus im Laufe seiner Geschichte und Selbsterforschung das reichste Vokabular in Bezug auf Geist, Bewusstsein, Sinneserfahrung, Wahrnehmungsmodi in Verbindung mit seinen stofflichen oder energetischen Körpern hervorgebracht, und so werden im Abhidharma, als ein Beispiel unter vielen, achtzig gedanklich-emotionale Geisteszustände oder sechzehn Arten der Erfahrung von Leerheit mit spezifischen Namen genannt, aber es ist nicht möglich, sie alle zu »übersetzen«; und es ist zum Verständnis des Wesentlichen auch nicht nötig, sie alle zu kennen. Denn sie kommen auch in den mündlichen Belehrungen der tibetischen Meister selten vor. Hier ist es mir ein Anliegen, die wesentlichen Dinge so einfach und verständlich wie möglich darzustellen.

Es geht hier darum, den Diamanten des Geistes von immer neuen Seiten her zu beleuchten, um die unzähligen Facetten und wunderbaren Funktionen dieses wunscherfüllenden Juwels aufleuchten zu lassen. Wenn wir dann das Licht der Aufmerksamkeit zurückwenden, so werden wir den verborgenen Schatz entdecken, der in unserem Herzen und im Herzen eines jeden fühlenden Wesens als Quelle des Lichts und der Erscheinung und als unser wahres Selbst und ewiges Leben wohnt.

Mögen alle Wesen – in welchem Körper, in welchem Bereich, in welchem Lebenstraum sie sich gerade auch befinden mögen – in diesem Augenblick innehalten und, zurückschauend auf ihr eigenes Sehen, sich selbst als leeres Gewahrsein erkennen: frei von Geburt und Tod.

Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens

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