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13.11.2007, 18:54 Uhr

pian_amber@veb.de an getewe@jahoo.com

Betreff: Eine Bitte

Liebe Zarah,

danke für deine nette Mail und das Angebot, dass ich dir medizinische Fragen stellen darf. Ich habe darüber nachgedacht, und möchte aus aktuellem Anlass gleich darauf zurückkommen:

In meinem Bekanntenkreis gibt es eine ältere Dame, die an Kopfschmerzen leidet. Ganz weggehen tun sie nie, am heftigsten ist es aber nach dem Essen, sodass sie sich kaum noch traut, etwas zu sich zu nehmen. Sie ist schon ganz abgemagert. Zum Arzt gehen will sie aber auf gar keinen Fall, egal wie gut wir ihr zureden.

Als junges Mädchen hatte sie Migräneanfälle, darauf führt sie alles zurück, aber wir machen uns trotzdem große Sorgen, weil es immer schlimmer wird. Sie ist übrigens achtundsiebzig Jahre alt und war vor ihrer Berentung Gymnasiallehrerin.

Ich weiß, Zarah, dass du keine Ärztin bist, und dem, was du schreibst, entnehme ich, dass du auch nicht Medizin studierst. Aber du schreibst, dass du dich ein bisschen auskennst, also hast du vielleicht eine Idee, was das sein könnte? Wirklich Migräneanfälle? Oder gar ein Gehirntumor?

Ich würde dich nicht damit belästigen, wenn mir jemand anderer einfallen würde, an den ich mich wenden könnte. Die alte Dame ist wirklich eine enge Freundin der Familie, sie ist praktisch wie eine Großmutter für mich. Also falls dir vielleicht etwas dazu einfallen würde, wäre ich dir unheimlich dankbar.

Ansonsten hoffe ich, dass es dir gut geht? Die drei Fragezeichen sind eine sehr gute Buchreihe, ich mochte besonders den „Lachenden Schatten“.

Viele Grüße, Marian

P.S.: Ich kaufe mir nie Schuhe mit Klettverschluss. Das laute Geratsche beim Ausziehen geht mir schrecklich auf den Geist.

16.11.2007 16:36 Uhr

getewe@jahoo.com an pian_amber@veb.de

Betreff: Re: Eine Bitte

Hallo Marian,

ohne deine Bekannte gesehen zu haben, kann ich wenig sagen. Kopfschmerzen können viele Ursachen haben. Man müsste ihre Krankengeschichte erfragen, ihr Blut untersuchen und eventuell ein CT oder ein MRT von ihrem Kopf machen. Wenn sie sich aber weigert, zu einer Untersuchung zu gehen, ist nichts zu machen.

Gruß, Zarah

17.11.2007 20.40 Uhr

pian_amber@veb.de an getewe@jahoo.com

Betreff: Re: Re: Eine Bitte

Hallo Zarah,

danke für deine Stellungnahme. Entschuldige, dass ich dich damit belastet habe, es wird nicht wieder vorkommen.

Marian

17.11.2007 22:11 Uhr

getewe@jahoo.com an pian_amber@veb.de

Betreff: Missverständnis

Lieber Marian,

es tut mir leid, dass ich gestern so kurz angebunden war. Die Sache ist bloß die, dass es da im Moment etwas gibt, das mir im Kopf umhergeht, und ich nicht wirklich weiß, wie ich damit umgehen soll. Ging es dir auch schon einmal so? Es hat indirekt mit dir zu tun, aber du kannst nichts dafür. Bitte glaub mir also, dass ich dich nicht vor den Kopf stoßen wollte.

Tatenlos zuschauen zu müssen, während es einem kranken Menschen, der einem sehr nahe steht, schlecht geht, ist nicht einfach. Ich weiß das.

Vielleicht könntest du mir ein bisschen über diese Dame erzählen?

Welche Qualität haben ihre Kopfschmerzen (stechend, dumpf, pochend?) und wo genau sind sie lokalisiert? Wann haben sie angefangen bzw. wann sind sie schlimmer geworden?

Gab es irgendeinen möglichen Auslöser, vielleicht irgendeine schwere Belastung in ihrem Leben? Wie viel trinkt sie am Tag? Geht sie öfter spazieren oder sitzt sie vornehmlich zu Hause? Wurde ihr Haus vielleicht vor kurzem renoviert? Und gibt es andere Gelegenheiten oder Tageszeiten, wo ihr Zustand sich verschlechtert außer bei Nahrungsaufnahme? Wie gut helfen ihr Schmerztabletten?

All diese Dinge könnten von Bedeutung sein. Wenn mir noch mehr einfällt, melde ich mich.

Liebe Grüße, Zarah

P.S.: Ich liebe Klettverschluss! Geht fix auf und zu und funktioniert ohne einen Knoten, der sich ausgerechnet dann löst, wenn man dringend einen Bus erwischen muss.

18.11.2007, 06:12 Uhr

pian_amber@veb.de an getewe@jahoo.com

Betreff: Kopfschmerzen

Hallo Zarah,

die Schmerzen sind stechend und vor allem an den Schläfen lokalisiert. Wann sie genau angefangen haben, schlimmer zu werden, kann ich nicht sagen – vielleicht vor ein paar Wochen. Soweit ich weiß, ist auch nichts Besonderes vorgefallen. Sie trinkt etwa anderthalb Liter am Tag und macht jeden Morgen mindestens einen halbstündigen Spaziergang. Das Haus wurde in den vierziger Jahren gebaut, die letzte Renovierung war in den Neunzigern. Die Kopfschmerzanfälle treten vor allem morgens auf, ansonsten ist mir nichts aufgefallen. Schmerztabletten nimmt sie aus Prinzip nicht.

Liebe Grüße und danke!

Marian

P.S.: Nicht zu wissen, wie ich mit etwas umgehen soll, ist bei mir Alltag.

Die Brücke aus Glas

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