Читать книгу Das unheimliche Horror-Kabinett: Sammelband - Alfred Bekker - Страница 19

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Marcus Cornelius' hagere und irgendwie zeitlos wirkende Gestalt stand am Fenster. Er war hochgewachsen und trug einen dunklen, dreiteiligen Anzug mit Einstecktuch.

Sein Haar war grau. Der Blick seiner blauen Augen wirkte nachdenklich, während er hinaus sah.

"Was ist los, Marcus?", fragte eine weibliche Stimme.

Cornelius drehte sich herum und blickte in das Gesicht einer Frau mit feingeschnittenen, hübschen Gesichtszügen. Das blonde Haar fiel ihr bis auf die Schultern. Eine goldene, mit Brillanten besetzte Spange glitzerte im Licht der Kristallleuchter, die den Raum erhellten. Das trübe Tageslicht, das durch die hohen Fenster drang, reichte dazu einfach nicht aus.

Während die Frau auf Cornelius zuging, raschelte das lange Kleid, das sie trug.

Cornelius deutete hinaus.

"Das ist Clyde Ralston", erklärte er.

Ein heiserer, aggressiver Schrei war zu hören.

"Was will er?", fragte sie.

Cornelius zuckte die Schultern. "Was weiß ich, Claudia? Er randaliert da draußen herum..."

"Er ist gekommen, um Rache zu nehmen..."

"Er ist ein Wahnsinniger!"

Claudia lächelte kühl. "Einer, den die Götter lieben - so hätte man im alten Rom über ihn gesagt..."

Cornelius trat auf sie zu. Er lächelte matt. Seine klaren blauen Augen schienen beinahe durch sie hindurch zu sehen.

"Das ist lange her", sagte er.

Er fasste sie zärtlich bei den Schultern.

Ein heftiges Klopfen ließ sie beide zusammenzucken.

"Cornelius! Kommen sie heraus!", rief Clyde Ralstons heisere Stimme. Er hämmerte wie ein Verrückter gegen die Tür.

In diesem Moment betrat ein ziemlich irritiert wirkender Butler den Raum.

"Sir...", rief er.

"Schon gut, Edward", erwiderte Mr. Cornelius.

"Er bricht uns noch die Tür auf!"

"Ich werde mich darum kümmern." Mr. Cornelius wandte sich an Claudia. "Warte hier, Darling", sagte er dann leise und küsste sie sanft auf die Stirn.

Das unheimliche Horror-Kabinett: Sammelband

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