Читать книгу Das unheimliche Horror-Kabinett: Sammelband - Alfred Bekker - Страница 21

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Inzwischen hatte bereits die Dämmerung eingesetzt. Wie grauer Spinnweben hatte sie sich über die Häuser gelegt.

Zusammen mit dem Nebel ließ sie diesen Ort geradezu trostlos erscheinen.

Tom Brown und ich gingen zurück zum Wagen.

"Wir sollten uns diesen Cornelius mal vornehmen", meinte ich. "Vielleicht ist er etwas gesprächiger, als diese Dörfler. Und wenn Elaine Ralston auf Cornelius Manor gelebt hat, müsste er einiges über sie wissen. Zum Beispiel, ob sie Mitglied eines okkulten Zirkels war..."

"Ja", nickte Tom Brown. "Fragt sich nur, ob wir jemanden finden, der uns den Weg zeigt!"

"Notfalls finden wir dieses Landhaus auch allein", meinte ich. "Ich nehme einfach an, dass eine Straße dorthin führt und davon gibt es hier nicht allzu viele..."

Wir blieben stehen.

"Du siehst besorgt aus, Reilly..."

"Während der Überfahrt... Du erinnerst dich an das grünliche Leuchten im Nebel?"

"Ja."

"Ich bin davon überzeugt, dass es mit jener mentalen Energie zu tun hat, die ich gespürt habe... Auf dieser Insel ist etwas, das..."

"Was?"

"Ich habe keine Worte dafür. Aber ich glaube es dauernd spüren zu können. Eine unheimliche Kraft, eine Macht, von der wir bislang nichts wissen, deren Macht aber unermesslich groß sein muss..."

"Glaubst du, diese Macht hält diesen Ort in seinem Würgegriff und verängstigt die Bewohner so sehr, dass keiner mit uns reden mag?"

"Ich weiß es nicht."

Wir erreichten den Wagen.

Hinter dem rechten Scheibenwischer befand sich ein Zettel.

"Würde mich nicht wundern, wenn man eigens für uns jemanden eingestellt hätte, der Falschparker aufschreibt", meinte Tom Brown sarkastisch. "Schließlich sind wir hier wohl alles andere als gerngesehene Gäste..."

Er faltete den Zettel auseinander und las ihn.

Seine Stirn legte sich dabei in Falten. Er reichte mir wortlos das Blatt und ließ den Blick in Richtung der verwitterten Kirche schweifen.

Kommen Sie in die Kirche und gehen Sie in den Turm!, stand dort in krakeliger Handschrift zu lesen.

"Was hältst du davon?", fragte ich.

Er zuckte die Achseln.

"Da will offenbar jemand mit uns reden, der dabei nicht beobachtet werden will!"

Mein Blick hing oben an dem leicht geneigten Kirchturm.

Dort, wo unter einem großen Rundbogen die Glocke sichtbar war, glaubte ich eine Bewegung gesehen zu haben.

Einen Schatten...

Tom Brown hatte ihn auch gesehen.

"Komm", sagte er. "Dort erwartet uns jemand, Reilly... Und im Moment können wir es uns wohl kaum leisten, bei der Auswahl unserer Informationsquellen sehr wählerisch zu sein..."

Das unheimliche Horror-Kabinett: Sammelband

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