Читать книгу Das unheimliche Horror-Kabinett: Sammelband - Alfred Bekker - Страница 8

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Ich.

David Reilly.

Reilly David.

Namen.

Worte.

Laute.

Ich schlief unruhig in dieser Nacht. Und obwohl ich ziemlich spät ins Bett gekommen war, wachte ich sehr früh auf. Ich war hellwach und fühlte eine eigenartige Unruhe in mir. Ich stand auf und ging barfuß zum Fenster meines Londoner Hotelzimmers.

Draußen dämmerte ein grauer Tag heran. Eine Dunstglocke hatte sich über London gelegt. Leichter Nieselregen rieselte vom Himmel.

Ich blickte hinaus und nahm eine Prise vom Salz des Lebens.

Das beruhigte mich etwas.

Plötzlich sah ich ein Gesicht mit unglaublicher Intensität vor meinem inneren Auge.

Die Frau, deren Gesicht ich sah, hatte schulterlanges, rotstichiges Haar. Sie trug ein helles Sommerkleid. Die Augen waren vor Angst weit aufgerissen, der Mund halb geöffnet. Sie zitterte. Im Hintergrund glaubte ich, so etwas wie einen Grabstein erkennen zu können. Ein Friedhof! Die Erkenntnis durchschoss mich wie ein Blitzstrahl.

Das ganze dauerte nicht länger als einen Herzschlag.

Dann war es vorbei.

Was hat das zu bedeuten?, fragte ich mich. Ein Bild aus der Zukunft? Oder der Vergangenheit? Oder von einem weit entfernten Ort?

Das alles war im Bereich des Möglichen. Meistens sah ich Bilder aus der Zukunft. Einer möglichen Zukunft. Das, was ich sah, musste nicht mit hundertprozentiger Sicherheit genau so eintreten, aber es gab eine große Wahrscheinlichkeit dafür.

Auf jeden Fall würde ich sicher früher später diesem Gesicht wieder begegnen, das von so unendlich großer Verzweiflung und Todesangst gezeichnet gewesen war...

Am nächsten Tag traf ich Bruder Tom Brown in einer Snack Bar am Picadilly Circus.

"Hey, was machst du, du rothaarige Ratte?"

"Ich bin schon netter begrüßt worden", sagte ich.

"Bist du jetzt eingeschnappt oder was! Mann, Reilly, wir haben etwas Wichtiges zu erledigen. Ich komme gerade aus Clairmont."

"Ich war schon lange nicht mehr in unserem Stammkloster, Tom Brown."

"Ich weiß, Reilly."

"Ich traue dort keinem mehr."

"Lass mich nicht hängen, Bruder David Reilly! Der Orden vom Heiligen Licht braucht deine Hilfe!"

"Lass mich, Tom Brown. Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt hier bin."

Ich erhob mich.

Tom Brown fasste mich am Arm.

"Warte! Sieh dir das an!"

Er holte eine DVD unter seiner Jacke hervor.

"Was ist das?"

"Es geht um Vorfälle auf der Isle of Wight."

Ich zögerte.

"Die Dämonen der Dämmerung?"

"Ja, genau. Nimm etwas vom Salz des Lebens, dann kannst du dir ansehen, was kürzlich dort geschah..."

"Ich nehme schon viel zuviel von dem Zeug. Bin schon richtig abhängig!"

"Bitte, Reilly!"

Ich atmete tief durch.

"Okay."

Ich nahm eine Prise und konzentrierte mich auf den Inhalt der DVD. Dabei drückte ich die Scheibe gegen meine Stirn und murmelte eine Formel, die meine Konzentration unterstützte.

Auf mentaler Ebene bekam ich direkten Zugang zu den Daten.

Zuerst war es etwas schwierig, sich in dem Gewirr aus Bildern und Steuerzeichen der Datensätze, aber dann bildeten sich klare Formen.

Was ich sah, war der reinste Horror...

Das unheimliche Horror-Kabinett: Sammelband

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