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2. Que faire de l’Allemagne
(1945–1949)? Die französische Deutschlandpolitik

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Über Jahrzehnte hinweg wurde die französische Deutschlandpolitik nach 1945 von der deutschen Öffentlichkeit und den meisten Historikern im Vergleich zum Vorgehen der Amerikaner und Briten als ausgesprochen hart beschrieben1. Dieselben hielten auch die französische Deutschland- und die französische Besatzungspolitik in Deutschland lange für – im Ganzen gesehen – improvisiert (vgl. Kap. II.1). Erst in den letzten Jahren fand hier ein teilweises Umdenken statt, denn die zentrale Frage „Was tun mit Deutschland?“ hatte die französische Résistance schon vor Kriegsende beschäftigt2. Allerdings konnten die französischen Pläne weder in Bezug auf die gesamte Deutschlandpolitik noch hinsichtlich des Besatzungsregimes, das man im besiegten Deutschland einzurichten gedachte, so frühzeitig entwickelt werden wie bei den anderen alliierten Großmächten3, denn erst im November 1944 bahnte Churchill der „Provisorischen Regierung der französischen Republik“ den Weg in die Europäische Beratende Kommission in London, wo sich die Möglichkeit einer Beteiligung Frankreichs an der interalliierten Verwaltung Deutschlands abzeichnete. Und schließlich gelang es Churchill auch erst auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945, Stalin und Roosevelt vom Vorschlag einer eigenen französischen Besatzungszone zu überzeugen.

WBG Deutsch-französische Geschichte Bd. X

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