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3 DER GRUND FÜR DIE ÜBERFLUTUNG

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„Einen ersten Tag walzte der Sturm das Land nieder. Rasend brauste er einher. Dann aber brachte der Ostwind die Sintflut.“ Gilgamesch-Epos1

„Willst du dem Pfad der Vorzeit folgen, den die Männer des Unheils betraten, die gepackt wurden vor der Zeit – ein Strom hat ihr Fundament weggerissen …?"

Hiob 22,15–16

Was genau geschah in der Sintflut? Und, noch wichtiger, warum ereignete sie sich? Warum beschloss Gott, alle Lebewesen, außer einer kleinen Gruppe von Menschen und Tieren, auszulöschen?

In seinen „Annalen des Alten Testaments, hergeleitet von den frühesten Anfängen der Welt“, die erstmals 1650 veröffentlicht wurden, datiert der anglikanische Erzbischof James Ussher die Sintflut auf das Jahr 2348 v. Chr. Diese Zeitbestimmung gilt heute immer noch als ziemlich exakt. Genesis, Kapitel 6–9 erzählt die Flutgeschichte in chronologischer Reihenfolge. Andere Passagen der Bibel, wie beispielsweise Matthäus 24, Lukas 17, Römer 1, Hebräer 11, die beiden Petrusbriefe und der Judasbrief, geben uns ebenfalls Einblicke in die Zeit Noahs. Das Erste, was wir in Genesis, Kapitel 6 zur Kenntnis nehmen müssen, ist die Tatsache, dass die Menschheit sich immer mehr von ihrem Schöpfer entfernte. Der Fokus der Flutgeschichte liegt nicht so sehr auf den Details des tatsächlichen Geschehens, sondern vielmehr auf dem moralischen Verfall der Menschheit – und darauf, dass dieser Verfall das Herz Gottes zutiefst betrübte. Es ist hilfreich zu wissen, wie die Naturgewalten an diesem Ereignis beteiligt waren, doch die wichtigeren Lektionen betreffen die Frage, warum es zur Sintflut kam:

„Und es geschah, als die Menschen begannen, sich zu vermehren auf der Fläche des Erdbodens, und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Söhne Gottes die Töchter der Menschen, dass sie gut waren, und sie nahmen sich von ihnen allen zu Frauen, welche sie wollten. Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben, da er ja auch Fleisch ist. Seine Tage sollen 120 Jahre betragen. In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch danach, als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren. Das sind die Helden, die in der Vorzeit waren, die berühmten Männer. Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag. Und es reute den HERRN, dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein. Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens auslöschen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. Noah aber fand Gunst in den Augen des HERRN. Dies ist die Generationenfolge Noahs: Noah war ein gerechter Mann, untadelig war er unter seinen Zeitgenossen; Noah lebte mit Gott. Und Noah zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet. Die Erde aber war verdorben vor Gott, und die Erde war erfüllt mit Gewalttat. Und Gott sah die Erde, und siehe, sie war verdorben; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf Erden. Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen; denn die Erde ist durch sie erfüllt von Gewalttat; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde. Mache dir eine Arche aus Goferholz …"

(Genesis 6,1–14 E)

Manche Bibelwissenschaftler glauben, die ersten Zeilen der Flutgeschichte im Buch Genesis könnten die Kurzfassung eines viel längeren Berichts sein, da die Beschreibung so unvermittelt zwischen verschiedenen Szenen und Figuren hin und her springt. Tatsächlich ist der hebräische Urtext jedoch durch den poetischen Rhythmus des Chiasmus gekennzeichnet, den wir im vorhergehenden Kapitel erklärt haben.

Um einen einfachen und systematischen Umgang mit den Inhalten zu ermöglichen, werde ich die verschiedenen Sünden, die damals verübt wurden, herausarbeiten und sie in progressiver Reihenfolge, d. h. von schlimm zu noch schlimmer, anordnen. Dieser Prozess soll dazu dienen, herauszufinden, warum Gott die Menschheit schließlich aufgab.

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