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Das Streben nach besserem Leben

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Warum Gottes Ebenbild nicht mit sich zufrieden ist

Von Salome Berblinger

Fortschritt durch Technik – solange sich der Mensch das erhofft, fürchtet er zugleich, dass ihm Erfindungen schaden könnten. Die Vorbilder für Roboter und KI finden sich früh in Religion, Literatur und Geschichte: Ein Blick auf die Ursprünge der menschlichen Selbstoptimierung.

„Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.“ So heißt es im Ersten Buch Mose im Alten Testament, der Heiligen Schrift der Juden. Der Mensch – Geschöpf Gottes, Herrscher über andere Wesen und ja, vielleicht auch selbst Schöpfer?

Die Geschichten um das Wesen Golem legen das nahe. Golem ist weder Mensch noch Tier oder Maschine. In der bekanntesten Legende erweckt der Rabbi Loew im 16. Jahrhundert in Prag einen Golem aus Ton zum Leben, in dem er ein Stück Pergament mit dem Namen Gottes darauf in dessen Mund schiebt und eine Zauberformel spricht. Der Golem ist fortan Loews Diener und Helfer, er beschützt die jüdische Gemeinde des Rabbis in Prag. Eines Tages aber wendet sich der Golem plötzlich gegen seinen Schöpfer und brennt die Häuser der Gemeinde nieder. Furchtbares Ende eines Schöpferwahns?

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