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Wenn Fiktion zur Wirklichkeit wird

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In der Literatur sind Faust und Frankenstein begeisterte Wissenschaftler, Vaucanson war ein Vorreiter beim Bau von Automaten. Auch heute will die Wissenschaft den Menschen optimieren. Eine Schwäche im Hören oder Gehen muss schon lange keine mehr sein; Ärzte können Krankheiten immer besser behandeln. Auch, wenn es einem Menschen gut geht, könnte es ihm noch besser gehen: er würde nicht nur alt werden, sondern noch älter. Human Enhancement bezeichnet Technik, die nicht dazu dient, eine Krankheit zu therapieren und den gesunden Körper wiederherzustellen. Stattdessen soll der bereits gesunde Körper etwa durch Implantate und Pharmaka noch leistungsfähiger werden.

Die Begründer des Transhumanismus gehen sogar so weit zu sagen, der Mensch könne mithilfe von Technik über seine Möglichkeiten hinauswachsen – wie etwa durch ein Neuro-Implantat, einen Chip im Gehirn, der für übermenschliche kognitive Leistungen sorgen soll. Damit würde das, was wir aus Science-Fiction-Filmen kennen, Wirklichkeit. Den Kern des transhumanistischen Gedankens findet man im Buch „The Martyrdom of Man“ von 1872 des Briten Winwood Reade. Darin beschreibt er, wie Menschen in Zukunft ihre Körper mit technischen Mitteln umgestalten werden und sich so unsterblich machen.

Der technisch optimierte Mensch – ist es das, was wir wollen? Oder ist gut genug, was die vorhandenen menschlichen Möglichkeiten bieten? Noch ist diese Frage für manche Wissenschaftler nicht beantwortet. Frankenstein warnt vor Menschen, die durch Wissen über sich selbst hinauswachsen wollen. Vielleicht ist es also nicht nur gut genug, sondern sogar besser, es bei den menschlichen Möglichkeiten zu belassen. Die Zukunft wird es zeigen. Sie hat gerade erst angefangen.


Der Mensch als Ingenieur seiner Selbst: Wird es ihm gelingen, sich in eine neue Form der Perfektion zu entwickeln, wie es manche Forscher voraussehen?

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