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Urbanisierungskontinent Afrika

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Verstädterung der Armut

Umweltdegradation und Verelendung in afrikanischen Städten ist ein relativ neues Phänomen, welches mit dem rapiden Urbanisierungsprozess einhergeht. Dies mag einer der Gründe sein, warum das Favela-Syndrom bisher wenig mit dem afrikanischen Kontinent in Verbindung gebracht wurde. Im subsaharischen Afrika leben 72 % der urbanen Bevölkerung unter solchen Bedingungen (UNFPA 2007, S. 16). Eine Folge der Urbanisierung in Afrika ist die Entstehung und Ausbreitung von Armenvierteln, die vielerorts das Stadtbild dominieren. Dieses Phänomen wird auch als „Verstädterung der Armut“ bezeichnet und führt zu allen negativen Begleiterscheinungen, die die Armut mit sich bringt: Fast 30 % der Stadtbewohner im südlichen Afrika haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, 20 % verfügen über keine sanitären Anlagen und die Bewohner der Armenviertel sind deutlich stärker von Unter- und Mangelernährung betroffen als die Bessergestellten (UN-HAABITAT 2006). Informelle Siedlungen heben sich durch ihr ungeplantes und wild wucherndes Wachstum deutlich von geplanten Stadtvierteln auf den Satellitenbildern ab und nehmen inzwischen in vielen afrikanischen Städten den größten räumlichen Anteil des Stadtgebiets in Anspruch (BÄHR/JÜRGENS 2005). In einigen Städten leben inzwischen bis zu 80 % der Bevölkerung in Armenvierteln. Das schnelle Wachstum geht einher mit wachsender Armut und Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit, Sicherung der Ernährung, Krankheiten und Luftverschmutzung, aber auch mit mangelnder Infrastruktur hinsichtlich Gesundheitsdiensten, Wasserversorgung, Sanitärsystemen und Müllentsorgung (UNFPA 2007, HARDOY et al. 2001, DRESCHER 2000, HARPHAM/TANNER 1995). Ebenso steigt in einigen Städten die Gefahr durch saisonale Überschwemmungen, von welcher insbesondere marginalisierte Bevölkerungsgruppen betroffen sind. Von mehr oder weniger schnellem Wachstum der Armenviertel sind in Afrika fast sämtliche Staaten betroffen, mit Ausnahme von Südafrika, Libyen und Ägypten (UN-HABITAT 2006). Im subsaharischen Afrika weisen vor allem Malawi, Angola, die Demokratische Republik Kongo, Lesotho und Tansania städtische Wachstumsraten von über vier Prozent auf. Nicht weniger signifikant ist die Situation in den Sahel-Staaten.


Abb. 1.6: Verstädterungsgrad in den Sahel-Staaten (in %) (Daten: UNDP 2005; KRINGS 2006, S. 86)

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