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Die Saheldürre im 20. Jahrhundert

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Beobachtete Indizien des Klimawandels

Zunächst interessiert die Frage, ob sich in den Beobachtungsdaten bereits Indizien für einen Klimawandel in Afrika abzeichnen. Die Zeitreihe des beobachteten Sahelniederschlags offenbart starke Schwankungen von Jahr zu Jahr (vgl. Abb. 2.3, graue Balken), die ein erhebliches Problem für die landwirtschaftliche Planung und Ernährungssicherheit darstellen. Neben diesen interannuellen Variationen sind aber vor allem auch Veränderungen auf der dekadischen Zeitskala beobachtet worden (s. Abb. 2.3, schwarze Linie). So waren die Niederschläge in den 50er- und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts überdurchschnittlich hoch. In der Folge ergab sich ein ganz ausgeprägter negativer Trend, der in den berüchtigten Saheldürren der 70er- und vor allem 80er-Jahre gipfelte (NICHOLSON 2001). Die Auswirkungen dieser ausgesprochen trockenen Klimaphase auf die Lebensbedingungen in der Sahelzone waren zumeist katastrophal: Hungersnöte, Epidemien und Flüchtlingsströme in die südlich angrenzenden Länder, die daraufhin ihrerseits eine Überbeanspruchung der natürlichen Ressourcen erfahren haben. Viele Flüchtlinge sind bis heute nicht in ihre Heimatregionen in der Sahelzone zurückgekehrt. Von den Dürrejahren waren im Prinzip alle Länder im subsaharischen Westafrika betroffen. Trotz einer leichten Erholung im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts werden bis in die Gegenwart negative Niederschlagsanomalien im gesamten Großraum verzeichnet.


Abb. 2.3: Zeitreihe der beobachteten Jahressummen des Niederschlags in der Sahelzone über das 20. Jahrhundert als Anomalien gegenüber der Referenzperiode 1961–1990; die Zeitreihe bezieht sich auf das Gebiet zwischen 13° N und 23° N von der Westküste Afrikas bis 15 E (Entwurf: H. PAETH)

Ursachen der Saheldürre

Obwohl zahlreiche klimatologische Studien belegen, dass die Saheldürre primär durch Veränderungen in den tropischen Meeresoberflächentemperaturen verursacht wurde (PAETH 2005), ist es wahrscheinlich, dass die land- und viehwirtschaftliche Übernutzung der fragilen Lebensräume im Sahel das Ausmaß der Dürre noch verstärkt hat (NICHOLSON 2001). Die zentrale Frage lautet nun, wie sich das Klima Afrikas unter der fortschreitenden Beanspruchung durch den Menschen in Zukunft entwickeln könnte.

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