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Der Klimawandel in Afrika: Physisch-geographische Befunde und Klimamodellsimulationen

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HEIKO PAETH


Abb. 2.1: Schäden durch Viehfraß an einem Mangobaum in Benin; die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzfläche und die unkontrollierte Viehhaltung haben im subsaharischen Westafrika bereits großflächige Areale der ursprünglichen Vegetation zerstört (Foto: H. PAETH)

Hungersnöte, Bürgerkriege, Flüchtlingsströme und Infektionskrankheiten prägen in unseren Medien das Bild vom afrikanischen Kontinent. Die im internationalen Vergleich meist unterdurchschnittlichen Lebensbedingungen in Afrika gehen auf ein äußerst komplexes Wirkungsgefüge zurück, welches in sozioökonomischer Hinsicht vom kolonialen Erbe bis zur schlechten Eingliederung in den Weltmarkt reicht. Im Hinblick auf die naturräumlichen Ressourcen sind vor allem die klimatischen Rahmenbedingungen und die daraus resultierenden Bodenprozesse zu nennen. Die vordergründige Rolle des Klimas in Afrika bietet Anlass für eine eingehende klimatologische Betrachtung seines Erscheinungsbildes, seiner Besonderheiten und seiner Sensitivität gegenüber den verschiedenen klimarelevanten Aktivitäten des Menschen. Insbesondere während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten mehrjährige Dürren immer wieder katastrophale Auswirkungen auf die Gesellschaftssysteme im subsaharischen Afrika, weshalb dieser Großraum im vorliegenden Beitrag auch im Zentrum der Betrachtung steht. Die dadurch motivierten Migrationsströme aus der Sahelzone in die randtropischen Bereiche Westafrikas sind bis heute irreversibel. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit zeichnet sich die Frage nach den zukünftigen Tendenzen des afrikanischen Klimas als eine fundamentale Stellgröße in der Entwicklungshilfe, Raumplanung sowie Ausarbeitung von Schutz- und Anpassungsmaßnahmen ab.

Lassen sich die Folgen der globalen Erwärmung bereits im regionalen Kontext Afrikas abschätzen? Diese Fragestellung ist eine klassische Herausforderung für die Klimamodellierung. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst die grundlegenden Prozesse und Besonderheiten des afrikanischen Klimas beleuchtet und die beobachteten Indizien eines mutmaßlich anthropogenen Klimawandels diskutiert. Des Weiteren werden Ergebnisse der regionalen Klimamodellierung über Afrika präsentiert, welche die verschiedenen Formen der menschlichen Einflussnahme veranschaulichen und ein differenziertes Bild einer möglichen zukünftigen Klimaänderung zeichnen. Die zu erwartenden Klimaänderungen werden wohl alle Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens in Afrika beeinflussen. Hier werden die Probleme der Ernährungssicherheit und Gesundheit kurz angerissen. Es werden aber auch Handlungsoptionen im Klimaschutz und in der Raumplanung aufgezeigt.

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