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Kapitel 8

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Mit einem freundlichen „Guten Morgen Chef“ wurde Paul, wie jeden Morgen, von seiner Sekretärin, Frau Fuchs, begrüßt. Sie war nicht nur Pauls Sekretärin, sie war seine Miss Moneypenny. Sie kümmerte sich um seine Termine und achtete auf all die Kleinigkeiten für die Paul keine Zeit hatte. Zum Beispiel auf die Wahl seiner Socken, bei der er sich stilmäßig gerne vergriff.

„In 20 Minuten haben Sie das Meeting mit den Leuten vom Marketing, danach wollte der Redaktionsleiter von „Das Interview“, Herr Weihmer, mit Ihnen sprechen. Was soll ich ihm sagen?“ „Heute geht es nicht, er soll sich morgen nochmal melden. Und Frau Fuchs, stellen Sie mich kurz mit der Castingabteilung von der neuen Serie „Büro Hummel“ durch.“ Er durchschritt das Vorzimmer und betrat sein spärlich, aber modern eingerichtetes Büro in dem sein Telefon schon klingelte. Er nahm den Hörer ab und meldete sich. Frau Fuchs stellte die gewünschte Verbindung mit der Castingabteilung durch. „Büro Hummel“ sollte in etwa einem halben Jahr auf Sendung gehen und dem Sender gute Einschaltquoten bescheren. Paul sprach kurz mit Herrn Simon, dem Leiter vom Casting, über Elli, die Frau aus dem Café und machte für sie einen Vorstellungstermin zum Vorsprechen aus. Kaum hatte er aufgelegt, kam auch schon Frau Fuchs mit einer Tasse Kaffee für Paul herein. Sie stellte ihn auf den gläsernen Schreibtisch und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Paul grinste zurück, und nahm einen großen Schluck aus der Tasse mit der Aufschrift „für den besten Chef von allen“.

Das Meeting mit der Marketingabteilung war schnell erledigt. Paul hasste diese Treffen. Hier ging es immer nur um langweilige Zahlen. Paul war mehr der „Macher“, der seine Ideen umsetzen wollte. Um irgendwelche Zahlen sollten sich andere kümmern. Er hatte Visionen, die er manchmal mit seinen ganz speziellen Möglichkeiten durchsetzen wollte und dies auch meist schaffte. Es machte ihm Spaß mit seinem Programm die Meinung der Bevölkerung zu beeinflussen.

Manchmal fragte er sich, ob es richtig war, wie er auf diesen Posten gekommen war. Immerhin gab es eine ganze Menge Mitbewerber die zum Teil durchaus besser qualifiziert gewesen wären. Doch Paul hatte seine Begabung sicher nicht bekommen um sie verkümmern zu lassen. Er war vorherbestimmt um Großes zu leisten – zumindest dachte er so. Und dann verwarf er auch ganz schnell wieder diese Gedanken und widmete sich seiner Arbeit.

Kaum war er zurück von der Besprechung und wieder in seinem Büro angekommen klingelte auch sofort wieder das Telefon. „Eine Frau Meister möchte Sie sprechen, Chef. Es geht anscheinend um die neue Serie. Ich konnte die Dame leider nicht abwimmeln“. „Geht klar, stellen Sie durch“ antwortete Paul Frau Fuchs. Nach dem Klicken in der Leitung nahm Paul das Gespräch an. „Hallo, hier ist Elli, die aus dem Café. Sie haben mir gesagt, ich sollte Sie anrufen. Und das hab ich hiermit getan“. Paul konnte das breite Grinsen von Elli regelrecht hören. Sie schien ein sehr fröhlicher Mensch zu sein, was sie noch attraktiver erscheinen ließ. Er erzählte ihr von dem Vorsprechtermin und gab ihr noch ein paar Tipps mit auf den Weg, wie sie sich verhalten sollte.

Elli war hörbar begeistert und glücklich „Wie kann ich mich revanchieren?“ kam die kecke Frage zurück, die Paul zum Schmunzeln brachte. „Leisten Sie mir beim nächsten Besuch im Café einfach wieder etwas Gesellschaft“ antwortete Paul selbstsicher. „Das werde ich sehr gerne machen“ antwortete Elli. Dann beendete Paul das Gespräch. Als er den Hörer auf die Gabel legte sah er auf Susannes Bild, das auf seinem Schreibtisch stand und fragte sich, ob er gerade dabei gewesen war mit dieser Elli zu flirten. Er verwarf den Gedanken aber gleich wieder, schließlich ist ja nichts dabei, wenn man einem anderen Menschen etwas unter die Arme greift. Und außerdem war er überzeugt, dass sie genau die Richtige für die Serie war. Er hatte also nur seinen Job getan. Oder?

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