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Kapitel 15

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Pauls Nacht war schrecklich. In den wechselnden Schlafphasen wurde er von wirren Träumen gequält in denen er ständig auf der Flucht war. Er rannte durch einen dunklen Park, der Vollmond schien und er hatte Angst. Er versuchte immer schneller zu laufen, doch seine Beine wurden immer schwerer und schwerer. Paul hörte Schritte hinter sich die immer näher kamen. Seine Angst wurde größer. Er wollte schreien, doch seine Stimme versagte ihren Dienst. Nur ein leiser Kieckslaut verließ seinen Mund. Mit einem Mal konnte er nicht mehr laufen. Seine Füße klebten auf dem Boden - unfähig sich auch nur einen Schritt zu bewegen. Die Schritte seines Verfolgers wurden lauter, dazu kam ein stetig anschwellendes Flüstern. Er konnte die Worte nicht verstehen, aber er verstand, dass sie nichts Gutes für ihn bedeuteten. Paul wollte sich umdrehen um seinen Verfolger in die Augen zu sehen, doch was er sah war schlimmer als jedes noch so schreckliche Monster. Kein Geist und kein Vampir hätte ihm mehr Angst machen können. Hinter ihm stand Susanne, die mit schrecklichen Klauen nach ihm schlug. Schreiend und um sich schlagend versuchte er die Hiebe abzuwehren, bis er verstand, dass der Traum vorbei war. Er riss seine Augen auf und sah seine Arme, die immer noch hoch in die Luft gestreckt waren um sich zu verteidigen. Dann sah er auf das Bett neben ihm, das leer war. Mit der Wucht eines Güterzuges überrollte ihn plötzlich das Gefühl der Angst. Dazu gesellte sich das Brennen eines schlechten Gewissens, denn schließlich war nicht Susanne das Monster - das war er selbst. Und diese Elli.

Vor dem Einschlafen und seinen schlechten Träumen hatte Paul noch kurz mit Susanne telefoniert. Allerdings ging es in dem Gespräch nur um alltägliche Dinge. Er wollte nicht am Telefon sein Gewissen erleichtern und Susanne die Wahrheit sagen. Das hatte seine Freundin nicht verdient. Paul musste mit ihr reden, das war ihm klar. Er musste sie nun auch endlich in sein Geheimnis einweihen, auch wenn sie ihm nicht glauben würde. Dann müsste er es ihr halt beweisen. Vielleicht verstand sie dann auch, dass Ellis Verführung, so wie es diese Rowena schilderte, ein Angriff auf ihn als Pirat war. Er wurde manipuliert und konnte sich nicht wehren. Das hörte sich zwar ziemlich platt an, doch es war nicht gelogen. Er war nicht nur ein Opfer seiner Hormone. Elli ist in seinen Kopf eingedrungen. Das war ihm jetzt klar. Und ihm wurde immer bewusster, dass er nur mit Susanne als Verbündete im Kampf gegen den Piratenjäger bestehen konnte. Paul schob die Bettdecke zur Seite und setzte sich an den Bettrand. Erbarmungslos schreckte ihn das schrille Klingeln des Telefons aus seinen Gedanken auf. Fast hätte er vergessen, dass Rowena ihn ja anrufen wollte. Er nahm das Telefon vom Nachtkästchen und meldete sich. Am anderen Ende war aber nicht Rowena zu hören – es war Elli, die ihn freundlich mit einem „Hallo schöner Mann, gut geschlafen?“ begrüßte. Für einen Schlag setzte Pauls Herz aus. „Woher hast du die Nummer?“ fragte er Elli barsch, ohne sie zu begrüßen. „Die war ganz leicht aus dem Telefonbuch zu bekommen“ log Elli. „Ich stehe nicht im Telefonbuch. Woher hast du diese Nummer? Warum rufst du mich hier an?“ Elli setzte, völlig unberührt von Pauls unfreundlicher Ansprache, ihren fröhlichen Plauderton fort „Ich hab sie halt. Ist das denn so schlimm? Also, wie geht es dir? Wollen wir uns treffen? Ich muss dir einiges erzählen“ Paul war jetzt in einer Zwickmühle. Zum einen wollte er diese Frau möglichst schnell und unauffällig loswerden, zum anderen hatte er unkluger Weise dafür gesorgt, dass sie nun eine Rolle in der Serie hatte, die für seine Karriere wichtig war. Er musste vorsichtig sein – so viel stand fest. Anscheinend war sie in der Lage ihn zu manipulieren. Doch bestimmt gab es auch eine Möglichkeit sich gegen sie wehren? Er musste Zeit gewinnen und mit Rowena sprechen. Vielleicht konnte sie ihm helfen.

„Heute habe ich keine Zeit. Ich habe ein paar wichtige Konferenzen. Morgen vielleicht. Aber du rufst hier nicht wieder an. Ich melde mich bei dir.“ Elli antwortete „Geht klar Boss“ dabei kicherte sie ein wenig wie ein kleines Mädchen, das unartig war. „Ich warte dann auf deinen Anruf. Aber melde dich. Sonst wäre ich sehr enttäuscht und ich glaube nicht, dass du das wolltest“. Dann legte sie auf. Ellis letzte Worte dröhnten Paul in den Ohren. Die Drohung darin war nicht zu überhören.

Paul hatte nicht einmal gelogen. Es standen tatsächlich einige wichtige Termine an. Unter anderem ein Gespräch mit der Firma, die die neue Serie „Büro Hummel“ produzierte. Paul wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Erst vor zwei Tagen hatte er den Castingleiter, Herrn Simon, noch darum gebeten Elli die Rolle zu geben. Jetzt bereute er diesen Gefallen bitter. Es wäre für ihn einfach gewesen, dass eine andere Schauspielerin das Engagement bekommen würde. Er brauchte Elli nur abzulehnen. Doch ob dies der richtige Schritt wäre? Paul war unsicher. Er musste vor der Unterredung mit dem Casting dringend Rowena sprechen. Doch wie? Er hatte weder eine Anschrift, noch ihre Telefonnummer. Ihm blieb also nichts anderes übrig als auf Rowenas Anruf zu warten. Solange musste er die Besprechung hinauszögern.

Doch Pauls Geduld wurde nicht allzu lange auf die Probe gestellt. Als ob Rowena seine Gedanken lesen könnte, klingelte das Telefon und Paul wurde mit einem ernsten „Guten Morgen. Zum Glück, du lebst noch!“ begrüßt. Paul stutze „Sollte ich das nicht mehr?“ Dann kicherte Rowena und meinte nur „War doch nur ein Scherz. Sei nicht gleich immer so ernst.“ „Seltsame Art von Humor“ grummelte Paul beleidigt. Doch Rowena ließ Pauls Laune unbeeindruckt „Das habe ich schon öfter gehört. Wie geht es dir Paul? Hattest du schlechte Träume?“ „Ja, verdammt, ja. Woher weißt du?“ stutze Paul. Langsam wurde ihm die Sache unheimlich. „Dazu gehört nicht viel Phantasie“ beschwichtigte ihn Rowena. Und dann meinte sie weiter, „Wie sieht heute dein Tag aus? Bist du bereit den Kampf aufzunehmen?“ „Ich muss dringend mit dir reden. Sofort.“ antwortete Paul. Eine kurze Denkpause später meinte Rowena „Aber nicht am Telefon. Das ist zu unsicher. Kennst Du den McDonalds am Stachus?“ Paul antwortete etwas verdutzt „Ja klar kenn ich den“ „Kannst du in einer halben Stunde dort sein?“ fragte Rowena. „Ja, das müsste ich schaffen.“ „Dann bis gleich“ hörte Paul Rowena noch sagen, dann legte sie auf.

Mit dem Auto zu fahren machte wenig Sinn für Paul. Der Treffpunkt lag inmitten der Münchner Fußgängerzone und da gab es keine Parkplätze. Also beschloss Paul die paar Stationen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen. So war er eindeutig schneller. Zur nächsten U-Bahnhaltestelle musste er auch nur etwa 100 Meter zu Fuß laufen. Gerade als er sich am Automaten eine Fahrkarte ziehen wollte sah er, wie ein etwa 20jähriger junger Mann von der Rolltreppe stieg und direkt auf ihn zusteuerte. Der Mann war ganz in schwarz gekleidet, ziemlich groß und sehr schlank. Sein Gesicht war blass und die Augen betonte er mit schwarzer Schminke, was ihn wie eine Leiche aussehen lies. Paul schauderte es bei dem Anblick. Er konnte nicht sagen warum, denn viele junge Menschen liefen so herum um ihre Unlust an der Gesellschaft auszudrücken. Doch dieser junge Mann war irgendwie „extrem“. Er war vielleicht noch 20 Meter von Paul entfernt, aber seine Augen fixierten ihn als ob sie ihn festnageln wollten. Und plötzlich begann sich Pauls Wahrnehmung zu verändern. Mit einmal verlief alles langsamer und deutlicher. Wie in Zeitlupe. Zielsicher schritt der Mann auf Paul zu. Das er nicht nur Feuer von ihm wollte war seit dem ersten Blickkontakt klar. Der Mann sah aus, als ob er das pure Böse mit Löffeln gegessen hätte. Sein Blick war starr, als ob es sich nicht wirklich um einen Menschen handelte. In billigen Trashmovies von Zombies bedienten die Make-Up-Profis sich dieser Effekte. Paul schluckte, dies war kein billiger Film. Das hier war die Realität.

Paul sah sich um ob vielleicht noch andere Personen in der Nähe waren und ihm helfen könnten. Doch der unheimliche Mann und er waren ganz alleine. Nun stand er schon fast vor ihm und hob ganz langsam seinen Arm um zu einem Schlag ausholen zu können. Paul musste handeln. Er konnte sich jetzt auf keine Auseinandersetzung oder sogar Schlägerei einlassen. Zu wichtig war das Treffen mit Rowena. Also dachte er nicht weiter nach und loggte sich, so schnell er es nur konnte, in den Unbekannten um. Aber irgendetwas war diesmal anders. Paul merkte den Sog, der ihn aus seinem Körper riss. Er spürte, wie er sich auf die Reise begab. Doch es schien, als ob er nicht richtig ankommen konnte. Er sah zwar auf einmal mit den Augen des Fremden, doch er spürte nichts. Normal besetzte er seinen unfreiwilligen Gastgeber mit allen seinen Sinnen. Aber diesmal schien es, als ob der sich wehren würde. Er sah seinen eigenen Körper, der wie eine weggeworfene Puppe in sich zusammensackte und mit der Stirn auf den Boden schlug. Doch sein Gastkörper bewegte sich immer noch von selbst. Paul konzentrierte sich mit aller Gewalt auf seinen neuen Körper um die Kontrolle zu erlangen und plötzlich fühlte es sich für ihn an, als ob er sich aus einer Enge befreien würde. Er spürte die angespannten Muskeln seines Arms, der Pauls Körper jeden Moment einen heftigen Schlag versetzen wollte. Jetzt konnte er die Kontrolle des fremden Körpers übernehmen. Noch in letzter Sekunde zog er den Arm zurück. Irritiert stand er vor sich selbst und sah auf die Faust des Angreifers, die nur wenige Zentimeter vor seinem Kopf zum Stillstand kam. Sein eigener Körper lag, wie leblos, auf dem Boden. Doch darum konnte er sich jetzt nicht kümmern. Zuerst musste er seinen Angreifer an einen sicheren Ort bringen. Er drehte sich um und lief, so schnell er konnte, zum Bahnsteig der U-Bahn. Er sah auf die Anzeigentafeln und hatte Glück. Der nächste Zug musste jeden Moment ankommen. Paul vergewisserte sich, dass er in die entgegengesetzte Richtung wie sein eigener Weg führen würde. Dann stieg er ein, setzte sich auf einen freien Platz und tat so als ob er einschlafen würde.

Als Paul seine Augen öffnete dröhnte ihm der Schädel vor Schmerzen. Es standen eine ganze Traube Menschen um ihn herum und einige versuchten ihm beim Aufstehen zu helfen. „Geht es Ihnen gut? Soll man einen Krankenwagen rufen“ fragte eine ältere Dame die sich in ein rosa Kostüm gezwängt hatte. „Nein danke, man soll nicht“ antwortete er und erntete für diese flapsige Antwort nur ein Kopfschütteln und „Diese Jugend wird immer unmöglicher. Erst betrinken sie sich und dann werden sie noch pampig.“

Ohne sich weiter um die Dame oder den Rest der Menschenmenge zu kümmern, stempelte er seine gezogene Fahrkarte ab und lief zum Bahngleis, wo er in den einfahrenden Zug stieg.

Ein Blick auf seine Rolex zeigte ihm, dass er nur noch wenig Zeit hatte. Die ganze Aktion hatte länger gedauert, als er es empfunden hatte. Nervös starrte er auf den Fahrplan, der über der Tür der U-Bahn hing, und zählte die Stopps bis zu seiner Haltestelle.

Eine gefühlte Ewigkeit später kam er endlich an seinem Ziel an wo er aussteigen und in der Anonymität der Menschenmassen eintauchen konnte. Sein Kopf schmerzte und er fühlte sich leicht benommen. Er hätte besser aufpassen müssen, was beim Umloggen mit seinem eigenen Körper geschieht. Die Schmerzen machten es ihm schwer nachzudenken, doch eine Frage beschäftigte ihn. War diese seltsame Gestalt einer der Vasallen des Jägers? Oder vielleicht war es einfach nur ein durchgeknallter Junkie, der Geld von ihm wollte. Paul wusste es nicht.

Kurze Zeit später stand er, gerade noch rechtzeitig, vor dem Schnellimbiss. Er bestellte sich ein Frühstück und setzte sich an einen leeren Platz. Er biss von seinem Croissant ab und sah aus dem Augenwinkel jemanden auf sich zukommen. Es war eine schlanke in einem engen weinroten Lederanzug gekleidete Dame. Darüber trug sei einen bodenlangen schwarzen Ledermantel mit aufgestelltem Kragen. Ihr schwarzes, langes Haar trug sie streng zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Das Gesicht konnte Paul wegen der übergroß dimensionierten Designer-Sonnenbrille kaum erkennen. Sie blieb vor Paul stehen und fragte in einem fast schon geschäftsmäßigen Ton ob der Platz neben ihm noch frei sei. Paul sah zu der Dame hoch und verneinte die Frage, da er noch jemanden erwartete. Die Dame nahm ihre Brille ab und Paul konnte in zwei dunkelbraune, ihm mittlerweile bekannte Augen sehen, die ihn fröhlich anlachten. „Rowena?“ fragte Paul etwas verwirrt. „Ja, wen erwartest du denn sonst noch?“ grinste Rowena ihn an. „Du siehst so - anders aus.“ stotterte Paul. Rowena gluckste ein wenig, fasste sich aber gleich wieder und sah Paul besorgt an. „Was hast du denn mit deinem Kopf angestellt?“ Dabei strich sie ihm vorsichtig über die Stirn. Paul folgte mit seiner Hand ihrer Bewegung und fuhr sich auch vorsichtig über eine riesige Beule, die er noch gar nicht bemerkt hatte. Dann erzählte er Rowena von seinem Erlebnis mit dem Unbekannten und wie er aus der Sache wieder herausgekommen war.

Rowenas Gesichtsausdruck versteinerte sich. Sie legte ihre Stirn in Falten und sah Paul ernst an „Es ist noch ernster als ich dachte. So wie es aussieht, ist der Vasall auch ein Pirat. Allerdings nicht mit so viel Talent wie du es hast, sondern jemand, der andere beeinflussen kann. Du scheinst aber doch noch stärker zu sein. Sonst hättest du keine Chance gehabt den anderen Körper zu übernehmen. Das hätte auch ganz anders ausgehen können.“ Es folgte eine kurze Pause. Dann beugte sie sich ganz nah an Paul heran und sprach im Flüsterton weiter. „Wenn er stärker gewesen wäre, hätte er auch dich mit übernommen und du wärst zu seinem Werkzeug geworden. Paul, du musst achtsam mit deiner Gabe umgehen.“ Paul schwirrte der Kopf. Was konnte ihm den noch alles passieren? Ihm waren nicht nur Jäger auf den Fersen, die ihm offensichtlich schaden wollten, jetzt konnten sie sogar von ihm Besitz ergreifen? Und dann war da noch der Fall „Elli“. Paul sah Rowena an, holte tief Luft und erzählte ihr dann von dem Telefonat. Rowenas Kinnlade klappte nach unten. „Ich hatte dir doch gesagt, du sollst kein Telefonat annehmen“ konstatierte sie. Doch Paul verteidigte sich „ ich dachte du wärst am Telefon. Ich hatte ja keine Nummer von dir.“ Rowena lehnte sich zurück und meinte dann zu Paul. „Du hast Recht. Das war mein Fehler.“ Sie holte aus ihrem Ledermantel ein kleines goldenes Etui und zog daraus eine Visitenkarte, die sie vor Paul auf den Tisch legte. Paul las: Rowena Mills – Krisenmanagement –

und dann noch eine Mobilnummer. „Krisenmanagement?“

fragte Paul. Rowena überging die etwas provokante Frage und erklärte Paul weiter „Auf jeden Fall solltest du ihr in Zukunft aus dem Weg gehen und sie nicht mehr treffen.“ Paul sah Rowena verwundert an. Plötzlich schoss ihm ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf. Warum eigentlich sollte er Elli nicht mehr treffen? Vor was hatte Rowena wirklich Angst? „Ich habe sie am Telefon gehört, ich sollte sie erst mal nicht verärgern.“ Sprach er seinen Gedanken halb aus. Rowena schüttelte den Kopf. Auf gar keinen Fall sollte Paul diese Frau wieder treffen.

„Gibt es noch etwas, das du mir erzählen willst?“ fragte Rowena Paul. Und wieder sah Paul wie ein kleiner Schuljunge zu Boden. Rowena gefiel das Verhalten von Paul gar nicht. Irgendetwas schien sie dabei nervös zu machen. Also hakte sie nach. „Was ist denn noch los? Schlimmer kann es ja kaum noch werden. Also erzähl ruhig.“ Paul, der Rowena immer noch nicht in die Augen sehen konnte, fing langsam, fast schon stotternd zu erzählen an. „Es ist nur so“, meine er „Ich hatte dieser Elli einen Termin beim Casting besorgt.“ Rowena sah Paul wortlos an. Paul erzählte weiter „Sie hat den Job durch mich bekommen“ „Sie hat was?“ sprudelte Rowena über. „Sie hat den Job. Ich habe sie empfohlen. Woher sollte ich wissen, dass so eine Gefahr von ihr aus geht?“ fragte Paul. Dann erzählte er Rowena noch die weiteren Zusammenhänge, dass er ihr jetzt nicht einfach die Rolle wieder wegnehmen konnte. Zum einen würde Elli sich rächen wollen, zum anderen würde Pauls Glaubwürdigkeit darunter leiden. Er endete mit dem Satz „Ich weiß ja auch nicht, was ich nun machen soll. Sag du es mir.“ Rowena sah Paul tiefgründig an. „Halte dich einfach fern von ihr. Lass alles, was sie angeht, deine Mitarbeiter erledigen und sei, soweit es geht, neutral. Aber vermeide jeden persönlichen Kontakt zu ihr.“ Paul nickte – dann sah er Rowena in die dunklen Augen und meinte „Ich werde es versuchen, soweit es möglich ist“. Rowena nahm Pauls Hand, drückte sie kurz und stand auf. Dann verabschiedete sie sich mit den Worten „Ich wünsche dir viel Glück dabei, Paul. Wir bleiben in Kontakt“. Mit einer eleganten Drehung warf sie ihren Mantel über und verließ die Gaststätte.

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