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6. Kapitel

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Ronja saß alleine an der Theke mit Blick zur Eingangstür. Voller Spannung wartete sie auf einen ganz bestimmten Mann. Er wurde ihr als groß, schlank, ohne Bart aber etwas Brusthaar, mit Anfang 40 beschrieben. Der Unbekannte trug kurzes, schwarzes dichtes Haar. Er sei sehr gebildet und stinkreich, womit er jedoch nicht prahlte.

Ronja hatte sich auf dieses Treffen bestens vorbereitet. Sie versuchte ihrem braunen lockigen Haar mit Henna eine rötliche Note zu schenken, was auch glückte. Zu ihrer Freude nahmen die Schamhaare das Rot noch leuchtender an. Mund und Fingernägel waren ebenfalls rot bemalt.

Sie nippte an ihrem Prosecco, immer die Eingangstür im Visier behaltend. Die Bardame, nur mit einem Straßstring und einer langen Perlenkette bekleidet, die zwischen den nackten Brüste sachte hin und her rollte, wunderte sich schon über ihren täglichen Besuch. Seit der Eröffnung des „Climax“, abgelegen im Chiemgau, wartete Ronja auf diesen einen Mann. Irgendwann würde er auftauchen, das wurde ihr versichert.

Viele interessierte Männer ließ sie derweilen abblitzen. Sie erntete reichlich feindselige Blicke von anderen weiblichen Gästen, aber hin und wieder auch lüsterne.

Ronja winkte gerade der Bardame zu, ihr Glas erneut zu füllen, als zwei Herren den Empfangsraum betraten. Sie blickte sie an und Adrenalin schoss in ihr Blut. Na endlich! Auf den einen könnte die Beschreibung passen. Der sah ja noch besser aus, als sie es sich vorgestellt hatte. Die beiden Herren blieben stehen und begutachteten sowohl die hochwertige Ausstattung, als auch die lebendigen Lustobjekte.

Die Empfangsdame, splitternackt bis auf eine weiße Federboa und Seidenpantöffelchen, begrüßte die neuen Gäste und fragte, ob sie lieber an einem Tabledance-Tisch Platz nehmen wollten, oder gleich in den separaten Räumen im Rausch des Vergnügens versinken wollten.

Dem großen Schwarzhaarigen stach sofort die alleinsitzende Dame an der gläsernen Theke ins Auge. Genau so hatte sich Ronja dies vorgestellt und zielgerecht platziert. Die erste Phase ihres Plans war geglückt und es lief wie am Schnürchen weiter.

Der neue Gast wünschte seinem Freund viel Spaß. Er hätte bereits die passende Partnerin gesichtet. Ronja beobachtete wie die beiden Männer sich lächelnd zunickten. Es war offensichtlich, über was die beiden sich gerade unterhielten. „Ach ihr Männer, es ist so leicht euch um den Finger zu wickeln!“, dachte Ronja und grinste in sich hinein.

Dann schritt der Auserwählte geradewegs auf sie zu. Ronja war begeistert von dem makellosen Körper, der sich ihr näherte. Dieser Fremde besaß sogar den Ansatz eines Waschbrettbauchs. Ein ganzer Athlet, einfach umwerfend schön! Seine Geschlechtsteile trug er nicht wie die meisten Männer in einem Säckchen aus Stoff oder Latex. Dieser Adonis bevorzugte eine schwarze, hauchdünne Boxershorts in Kurzform, die wie eine zweite Haut seine knackigen Pomuskeln umspannte und die Geschlechtsteile abzeichnete. Ronja war jetzt schon rattenscharf.

„Guten Abend, du Schönheit!“ Ohne Umschweife sagte er was er wirklich meinte.

„Verrätst du mir deinen Namen?“ Die Stimme klang akzentfrei, maskulin, sportlich, potent, ah, einfach umwerfend erotisch. Ronja kämpfte um Beherrschung. Seine Augen glänzten vor Freude. Lässig lehnte er sich an den Tresen.

„Hm, auch nicht schlecht! Welch interessanter Besuch. Ich heiße Ronja! Und du?“ Sie warf ihren Kopf zurück und strich sich durchs Haar, mit der Gewissheit, dass er ihr jetzt schon erlegen war.

„Was darf es für den Herren zu trinken sein?“, unterbrach die Bardame das Werben und Ronja hasste sie augenblicklich.

„Im Moment nichts, danke!“ Der fremde Mann ließ sich davon nicht irritieren und zog Ronja mit seinen Blicken aus. Er spürte ein Prickeln auf der Haut und seine Augen funkelten im gedämpften Licht. Diese Lady sah nicht nur sexy aus, sondern sie wusste sich auch erotisch zu bewegen, zu werben. Etwas, was er bei den meisten vermisste. Mit diesem heißen Eisen wird es noch Funken sprühen. „Du kleiner roter Vulkan!“, sprach er stumm.

Ihre Blicke provozierten ihn. Sie will ihn testen, herausfordern! Mit Genuss tasteten vorerst seine Augen die runden Brüste ab, die prall in der eng geschnürten Coursage gehalten wurden. Das feine schwarze Leder war in der Mitte geschnürt und mit einer einfachen Schleife festgebunden. Zu gerne hätte er jetzt schon daran gezogen, aber er genoss die Spannung, die sich weiter auflud.

„Dich werde ich heute Nacht noch ein paar Mal vernaschen!“, flüsterte er. Sie konnte es nicht hören, verstand er aber trotzdem.

„Nun, hast du keinen Namen?“, fragte sie verführerisch.

„Okay, nenn mich Peter!“, fiel ihm ein. Sie wusste, dass dies gelogen war, aber im Moment auch völlig unwichtig.

„Bist du alleine hier?“, wollte er wissen, denn auf einen Dreier verspürte er keine Lust.

„Ja, ich gehe immer alleine in die Clubs! Wenn mir ein Mann gefällt, möchte ich ihn nicht teilen!“ Sie schien reichlich Erfahrungen in Swingerclubs gemacht zu haben. Das verriet auch ihr schmuckloses Erscheinungsbild. Im Eifer des Gefechts störte dieses Zeugs eh nur, oder ging schnell verloren.

„Du bist recht muskulös für eine Frau. Treibst du viel Sport?“ Er musterte ihre festen Schenkel und kräftigen Oberarme.

„Ja, ich trainiere im Fitnessstudio und treibe Kampfsport. Ich hoffe, du hast keine Angst vor einer starken Frau! Außerdem bin ich eine sehr aggressive Liebhaberin!“ Ronja bemerkte ein Aufflackern in seinen Augen, die Glut der Leidenschaft loderte auf.

„Puh, mit einer Vollblutsportlerin hatte ich es noch nie zu tun. Du machst mich wahnsinnig neugierig!“ Seine dünne Boxershorts spannte sich enger um die Hüfte. Der Penis war prall gefüllt.

Ronja stellte währenddessen das Sektglas ab und fuhr mit den Fingerspitzen über seine gebräunte Männerbrust. Dann glitt sie weiter hinunter über seinen harten Bauch und noch langsamer ertastete sie seine Shorts, bis sie mit der Handfläche seine Männlichkeit hielt. Sie drückte ein wenig zu und konnte ihre Freude nicht verbergen, als er dabei zusammenzuckte.

„Wohin willst du mit mir gehen?“, hauchte sie. Er zog ihre Hand beiseite, sonst hätte er nicht antworten können. So was war ihm zuvor noch nie passiert. Er fing sich wieder und mit gespielter Gelassenheit verlangte er das Spiegelzimmer.

„Gut gewählt!“ Sie kniff die Augen zusammen und erhob sich vom Barhocker. Ronja griff seine Hand und legte diese auf ihren nackten Po. Jetzt erkannte er, dass sie nur einen String trug. Schaftstiefel schmiegten sich um ihre langen Beine. Dies erinnerte ihn spontan an das Märchen „der gestiefelte Kater“, aber es sah sehr verlockend aus.

Statt Alkohol bestellte Ronja zwei Flaschen Wasser. Sie wusste genau was sie wollte, und wie viel sie brauchte um ans Ziel zu gelangen.

Ihr neuer Lover war fasziniert und elektrisiert. Schweigend gingen sie Arm in Arm eine Etage höher. Unterwegs hörten sie aus den geschlossenen Zimmern gedämpftes Stöhnen, Lachen oder laute Befehle. Der Fremde phantasierte bereits, welche Laute wohl Ronja ausstoßen würde, wenn sie auf ihm ritt.

Im Spiegelzimmer schloss er die Tür hinter sich. Ronja stellte die Wasserflaschen ab und legte sich auf die große, quadratische Matratze. Der violette Samtbezug schimmerte im gedämpften Licht, als sei er eine Kostbarkeit. Ronja streichelte den feinen Stoff und hielt stets Blickkontakt mit dem schönen Mann, der vor ihr stand. Er genoss ihr verspieltes Räkeln.

„Zieh deine Stiefel aus!“, befahl er sanft. Beim Sex würde er das Zepter nicht abgeben, ganz gewiss nicht. Eine Frau wollte immer erobert werden. Gehorsam tat sie wie er sagte. Das leise Summen des Reisverschlusses und Auseinanderklaffen der Lederstiefel ließ den Mann das Atmen vergessen. Zigfach spiegelten sich Ronjas erotische Bewegungen an den Wänden und Decke.

Er wartete so lange, bis sie nach ihm bettelte. Die Spannung wurde unerträglich. Er bat sie vor ihm hinzuknien. Wie ein schnurrendes Kätzchen posierte sie sich vor ihrem Herrn. Ganz ruhig zog er diese provozierende Schleife auf, die ihn schon so lange reizte. Es kam ihm vor, als wollten ihre Brüste ihm entgegen springen, als der Faden nachgab. Die Corsage öffnete sich wie ein großes V. Dann zog er sie vollends aus und versank in ihren Armen, Busen und bald darauf stieß er hinein in ihr tiefstes Innere.

Die beiden verbrachten die halbe Nacht miteinander. Sie schwitzten, stöhnten, kratzten, lachten, saugten und erreichten einen Höhepunkt nach dem anderen. Nachts um drei Uhr verabschiedeten sie sich auf dem Parkplatz. Erschöpft und aufgedreht zugleich, fragte Ronja: „Werde ich dich wiedersehen Peter?“ Er packte sie im Nacken, drückte ihren Mund auf seinen und nach einem innigen Kuss erwiderte er: „Sag Josef zu mir! Ich rufe dich an!“ Dann schmiss er seine Sporttasche auf den Rücksitz des Porsches und rauschte ins Dunkel der Nacht.

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