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Ekklesia als Versammlung

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Das griechische Wort, das sich im frühen Christentum zur Selbstbeschreibung ausbildete, war ekklesia, meist als Kirche, manchmal als Gemeinde oder Versammlung übersetzt. Der Wortherkunft nach bedeutet ekklesia so etwas wie „die Herausgerufenen“. Dieser Begriff stammt nicht aus der antiken Religionssprache, sondern aus dem Feld der Politik. Er bezeichnete beispielsweise eine städtische Bürgerversammlung. Auch für die wichtigsten Ämter der christlichen Gemeinden wurden Begriffe übernommen, die weniger in die antiken Religionen als mehr in das private Vereinswesen gehörten, wobei zugegebenermaßen die Grenzen fließender waren als in der uns heute vertrauten Trennung von Staat und Religion. Das Wort episkopos (Bischof, Kapitel 8), wörtlich Aufseher, bezeichnete Leitungsämter unterschiedlicher Art wie etwa den Stifter oder Finanzier eines Vereins. Presbyter (Kapitel 8) waren Mitglieder kollektiver Leitungsorgane von Gemeinschaften, die man vielleicht als Ältestenrat, Vorstand oder Senat in unsere Welt übertragen könnte. Ein diakonos (Diakon, Kapitel 10) übernahm Hilfsdienste unterschiedlicher Art, etwa in der Organisation von Versammlungen. Heute würde dem vielleicht eine Mischung aus Sekretär, Pförtner, Eventmanager und Kellner entsprechen.

Das Christentum wollte sich vermutlich durch solche Ämterbezeichnungen von anderen Religionen abgrenzen und den Gemeinschaftscharakter der Kirche herausstellen: Christen sind die, die sich zu einer ekklesia versammeln. Die wichtigste dieser Versammlungen ist die Eucharistiefeier, in manchen alten christlichen Sprachen wurde das Wort Versammlung dann auch zum Namen der Eucharistiefeier.

Wer macht was im Gottesdienst?

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