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Ernsthaftigkeit, Authentizität und Geschlechter

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Beobachtet man die Eingeweihten dabei, wie sie ein solches Zeremoniell vorbereiten oder wie sich nach dessen Abschluss lautstark darüber unterhalten, stellt man fest, dass es sich bei diesem merkwürdigen Spiel offenbar um eine todernste Sache handelt, an der sich Richtungsstreitigkeiten in der katholischen Kirche ebenso festmachen lassen wie die moralische Zuverlässigkeit der handelnden Personen.

Dieses Buch will versuchen, in einen zentralen Aspekt der katholischen Liturgie einzuführen, nämlich in die handelnden Personen und die Rollen, die sie im Zeremoniell einnehmen. Unterschiedliche Personen haben im Ritual unterschiedliche Aufgaben. Einige dieser Aufgaben scheinen dabei nahezu beliebig und spontan einzelnen Frauen, Männern, Kindern, sogar nichtkatholischen Gästen zugewiesen werden zu können, andere aber gehören exklusiv bestimmten Personen ein Leben lang, und diese letzteren sind offenkundig ausschließlich Männer.

Manche scheuen im Zusammenhang der Liturgie den Begriff Rollen, weil er ihnen zu sehr danach klingt, dass man hier nur etwas „spielt“. Im Theater kann ich einen Richter, einen Gärtner oder einen Mörder darstellen, ohne selber einer zu sein, aber geht es im Christentum nicht vielmehr darum, authentisch zu sein, kein „falsches Spiel zu spielen“ und niemandem etwas vorzumachen?

Wer macht was im Gottesdienst?

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